Wie die meisten guten Musiker hat er es nicht lange bei einem Studium ausgehalten. Studere heißt sich „beschäftigen mit“ mehr nicht!!!
Bei uns dürfte er nicht mal an einer Musikschule unterrichten, weil er kein „Musiklehrer“ ist.
Eines meiner größten Vorbilder!!
Neben dem Schlagzeug lernte Vinnie Colaiuta früher auch Gitarre und Orgel. Er besuchte ein Jahr lang das Berklee College of Music in Boston, danach zog er nachLos Angelesund spielte in Clubs und Bars Schlagzeug. Im April 1978 wurde er nach einem Vorspiel bei Frank Zappa als Studio- und Livedrummer engagiert. Er wirkte für Frank Zappa unter anderem auf den Alben Joe’s Garage, Tinsel Town Rebellion und Shut Up ’N Play Yer Guitar mit, was ihm zum Durchbruch im Musikgeschäft verhalf. Dabei kam ihm zugute, dass er sich in vielen Musikstilen wohlfühlt, beispielsweise in den Bereichen Pop, Rock, Country, Jazz, Blues und Metal. Ein Produzent soll ihm einmal gesagt haben, würfe man Tony Williams und Steve Gadd in eine Mischmaschine, so käme Vinnie Colaiuta heraus.
In seiner Arbeit »Field Recordings« verbindet Robert Lippok digital veränderte Alltagsgeräusche mit abstrakt-geometrischen Farbflächen, die als Wandmalerei realisiert sind. Ausgangspunkt der Farbflächen sind Fotografien, welche die Ursprungsorte der Sounds zeigen. Diese wurden von jeder Binnenstruktur befreit und auf die perspektivische Darstellung reduziert. Die Verfremdung sowohl der Sounds als auch der Bilder erzeugt einen neuen Zusammenhang von Raum, Bild und Ton, der vom Betrachter als ›eigener‹ erdacht werden kann.
So wird der Schrecken ohne Ende langsam
normales Leben
Zuschauer blinzeln in den Hof
im Mittagslicht
Kleinstadt, harte Narbe ziegelrot
Gasthaus, wehende Gardinen
und am Schreibtisch ist jetzt gering
der persönliche Tod
Ich kann nicht sagen, wie die Panik der Materie
wirkt, wie ich in meiner Panik
die nicht persönlich ist, nur an die
falschen Wörter komme.
Das sorgend Schöne fehlt mir an Krypton und
Jod 129. Mir fehlt die Zukunft der Zukunft
mir fehlt sie.
Mir fehlen schon meine Kindeskinder
Erinnerung an die Welten
mir fehlen Folgen, lange Sommer am Wasser
harte Winter, Wolle und Arbeit
Hier entstehen Folgen starker Wörter
die leblos sind, das verruchte Gesindel
spürt nichts, sie schließen die Kartelle
keine Ahnung was sie in die Erde setzen
Ahnung nicht, nur Wissen
was sie in die Erde setzen in Luft und Wasser
für immer
kein Gefühl für «immer». Den Tod
sonderbehandeln sie wie einen Schädling
der gute Tod vergiftet wie die liebe Not.
Was schändet ihr die Gräber meiner Kindeskinder
was plündert ihr den Traum der Materie,
den Traum der Bilder, des Gewebs, der Bücher
Knochen.
Die Trauer ist jetzt trostlos
die Wut ohne Silbe, all die maskierte Lebendigkeit
all die würgende Zuversicht
Gras stürzt, die Gärten stürzen, niemand
unterm Geldharnisch fühlt die Wunde
entsorgt zu sein von sich selbst.
Kein Gedicht, höchstens das Ende davon.
Menschenvorkommen
gefangen in verruchter Vernunft, die sich
nicht einmal weiß vor Wissenschaft.
Kein Schritt mehr frei, kein Atem
kein Wasser unerfaßt, käufliche Sommerspuren
die Haut der Erde – Fotoabzüge
die betonierte Seele, vorbereitetes Gewimmer
das dann nicht mehr stattfindet
vor Stimmgebrochenheit.
Winzige Prozeßrechnungen in der hohlen Hand
beleben die Erde, alleswissende Mutanten
dafür totaler Schutz vor Erfahrungen.
Lebensstatisten, Abgänger. Am Tropf
der Systeme.
Gekippte Wiesenböschung, Engel, Ungewisse,
warmer Menschenkörper und Verstehn
Gärten hingebreitet, unter Zweigen Bänke . ..
……. Schatten ……Laub … im Wind gesprochen
…………………….Samen
Will Calhoun wuchs im New Yorker Stadtteil Bronx auf. Nach dem Schulabschluss zog er nach Boston, wo er am Berklee College of Music einen Bachelor in „Music Production and Engineering“ erlangte. Für herausragende Leistungen am Schlagzeug erhielt er den prestigeträchtigen Buddy Rich Jazz Masters Award.
1986 stieg er bei Living Colour ein. Bis zur Auflösung 1994 veröffentlichte die Band drei Studioalben und eine EP, Höhepunkt war der zweimalige Gewinn des Grammy Award for Best Hard Rock Performance. Calhoun trägt mit einer Melange aus Impro- und Hardrock-Drumming zum Sound der Band bei. Daneben ist er Co-Komponist zahlreicher Songs und schrieb die Titel Pride und Nothingness. Seit Wiedervereinigung der Band im Jahr 2002 entstanden drei weitere Alben.
Als Solokünstler veröffentlichte Will Calhoun bislang fünf Studioalben, auf denen er, beeinflusst von Genregrößen wie Tony Williams und Billy Cobham,[2] überwiegend Jazz interpretiert, aber auch Einflüsse aus World, Funk und R&B verarbeitet. Sein neuestes Werk Celebrating Elvin Jones widmet sich Schlagzeuglegende Elvin Jones und erschien 2016 beim Label Motéma.
Christian Lillinger über Kunst und Politik, das entgrenzte Schlagzeug und die Formation Amok Amor.
Von Christoph WagnerChristian Lillinger
Gerade wurde ihm der SWR-Jazzpreis zuerkannt: Christian Lillinger ist einer der exponiertesten jungen Musiker der deutschen Jazzszene. Das musikalische Spektrum des Schlagzeugers reicht weit. Gerade ist die zweite Einspielung der Formation Amok Amor erschienen, die Lillinger im Kontext einer hochkarätigen internationalen Besetzung zeigt.
Christoph Wagner: Wie kam Amok Amor zustande?
Christian Lillinger: Unser Trio mit Wanja Slavin (sax) und Petter Eldh (b) wurde zum Festival Bezau Beatz im Bregenzer Wald in Österreich eingeladen, bei dem auch der amerikanische Trompeter Peter Evans solo auftrat. Da wir Evans bereits kannten, haben wir die Chance genutzt, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen. Wir hatten eh vor, das Trio zu erweitern. Wir wollten im Soundspektrum größer werden. Da kam Peter Evans genau zur rechten Zeit. Amok Amor ist eine demokratische Band, für die jedes Mitglied Kompositionen schreibt. Wir haben ein erstes Album für Boomslang eingespielt, dann angefangen Konzerte und Tourneen zu absolvieren. Jetzt ist unser zweites Album bei Intakt erschienen.
Christoph Wagner: Bei der Besetzung von Amok Amor denkt man unweigerlich an das legendäre Ornette Coleman Quartet mit Don Cherry. War das ein Leitstern?
Christian Lillinger: Überhaupt nicht, obwohl ein Quartett mit Altsaxofon und Trompete, dazu Schlagzeug und Bass, natürlich immer irgendwie diese Assoziationen hervorruft. Selbstverständlich kennen wir die klassischen Coleman-Aufnahmen. Sie sind Teil unseres jazzmusikalischen Unterbewusstseins, weil die Tradition uns viel bedeutet. Doch spielt Amok Amor viel mehr mit modernen Farben, die aus der avantgardistischen E-Musik, aus der Beatmusik, auch aus dem HipHop kommen. Es ist eine Menge drin. Und es geht auch um eine politische Aussage. Wir positionieren uns gegen den neoliberalen Wahnsinn der Gegenwart. Der Titel „A Run Through the Neoliberalism“ ist als politische Stellungnahme gemeint. Es geht nicht immer nur um Musik. Es geht um mehr: um die Haltung dahinter.
Christoph Wagner: Wie sieht diese Haltung aus?
Christian Lillinger: Es geht darum, die Kunst als Kunst aufrechtzuerhalten gegen den kommerziellen Druck. Bei uns hat die Kunst Priorität. Wir wollen zuerst einmal eine Kunstform kreieren, wo nicht der erste Gedanke ist, wie wir sie tausendfach verkaufen können. Wir sehen den Jazz als forschende Musik in einer Entwicklung, die nie abgeschlossen ist. Es geht auf kreative Weise immer weiter. Natürlich kann das das Publikum herausfordern, ja provozieren, aber ohne neue Explorationen entwickelt sich die Musik nicht weiter.
Christoph Wagner: Du engagierst dich in der UDJ, der Union Deutscher Jazzmusiker. Mit welchem Ziel?
Christian Lillinger: Es geht immer noch darum, dass der Jazz als Kunstform anerkannt wird. Wir engagieren uns dafür, dass es für Jazz ganz selbstverständlich Subventionen gibt wie für andere Künste auch, dass die Spielstätten unterstützt werden. Wir müssen über das Minimum hinauskommen. Wir brauchen eine ordentliche staatliche Förderung, wie sie die Neue Musik, die klassische Musik und die Oper genießen. Davon ist der Jazz noch weit entfernt. Die Musiker haben in der Vergangenheit politisch viel zu wenig getan. Da gibt es ein Defizit, das es auszufüllen gilt.
Christoph Wagner: Dein Instrument ist das Schlagzeug. Von welcher Vision lässt du dich leiten?
Christian Lillinger: Für mich ist das Schlagzeug absolut gleichwertig mit jedem anderen Instrument. Ich will neue Dinge darauf machen. Ich will polyphon klingen, will Melodien, aber auch abstrakte Sachen spielen. Ich will irgendwie alles. Ob’s geht, wird sich erweisen. Meine Traumvorstellung ist, überall teilzuhaben: mal Time spielen, mal die Form zerstören, dann wieder Strukturen aufbauen – all das gehört zu meinem Spektrum. Doch das muss man erst einmal physisch umsetzen können. Daran arbeite ich jeden Tag.
Christoph Wagner: Auf welche Weise?
Christian Lillinger: Ich komponiere viel. Dabei schreibe ich gelegentlich meine Schlagzeugstimme aus. Dadurch lernt man viel über sich selbst, es führt dich über die Möglichkeiten hinaus, die schon da sind. Ich versuche, meine eigenen Beats zu kreieren, indem ich sie aufschreibe. Dann improvisiere ich viel zu Hause und analysiere mein Spiel. Ich will unabhängig von antrainiertem Zeug werden, das man nur abspult. Man muss sehr viel üben, um darüber hinauszukommen, dass man frei alles spielen kann, was einem in den Kopf kommt. Was ich höre, möchte ich aus dem Augenblick heraus spielen können. Das ist die Herausforderung, an der ich arbeite.
Christoph Wagner: Woher kommt die Inspiration?
Christian Lillinger: Ich höre mir viele Drummer an. Ich lasse mich von HipHop inspirieren oder von Neuer Musik. Von den alten Schlagzeugern ist Paul Lovens einer meiner Favoriten. Er ist ein großer Meister in seiner Form, wie er Musik setzt, wie er Strukturen bricht. Dann mag ich Jim Black, Tyshawn Sorey, Milford Graves. Das sind alles wichtige Namen. Dazu etliche deutsche Drummer: mein Kollege Oliver Steidle etwa, auch Jaki Liebezeit. Der ist interessant für bestimmte Sachen. Meine musikalischen Vorlieben reichen von freiem Jazz über Krautrock bis zu HipHop und darüber hinaus. Es gibt viele Musiker, die mich in der einen oder anderen Weise inspiriert haben. Ich bin offen für alles, was gut klingt. Und dann muss man daraus sein eigenes Vokabular formen.
Aktuelle CD:
Amok Amor: We Know Not What We Do (Intakt / Harmonia Mundi)
oben:KHW Trio. Es besteht aus den Musikern Harald Kimmig, Violine, Sascha Henkel, E-Gitarre und Christian Weber Kontrabass. Die Musik des Trios entsteht durch freie Improvisation – im Spannungsfeld zwischen individuellem Ausdruck der einzelnen Musiker, der Fähigkeit zu spontaner musikalischer Kommunikation untereinander und dem Gesamtklang des resultierenden musikalischen Prozesses. Die Musik ist tief in den jeweiligen musikalischen Hintergründen und Prägungen verwurzelt, die musikalischen Erfahrungen der Musiker nähren sich aus unterschiedlichsten Quellen. Die jeweils um ein Jahrzehnt versetzten Geburtsjahre spielen dabei sicher ebenso eine Rolle, wie die diversen musikalischen Szenen und klanglichen Forschungsgebiete, in denen die drei Musiker aktiv waren und sind.
Das KHW Trio hat bereits in seinen ersten 6 Monaten seine eigene Sprache formuliert und präzisiert. Im Zentrum der Musik steht eine klangliche Synthese, die durch aktives, intensives Hören und Musizieren entsteht.
Der Computer par excellance ist das verräterische Medium schlechthin, indem er die Kunst aus den Zirkeln einer ehemaligen Geheimwissenschaft herausführte in die offene, soziale Gemeinschaft. Er macht alle Kunst, indem er den Zugriff erlaubt, öffentlich und – wenn man so will – gemein. Neue Medien befördern die Breitenwirkung und, indem sie solches leisten und verstehend teilnehmen lassen, verallgemeinern sie. Sie lassen an Wissenswelten teilhaben, die bislang ein Geheimnis umgab, das nur wenige zu lesen verstanden. Jede Veröffentlichung ist daher, wie Flusser schreibt, ein Geheimnisverrat. „Wenn man ein Geheimnis divulgiert [= Geheimnis verraten, N.S.], weiht man nicht ein, sondern entweiht.“
Hajdu charakterisiert Internetmusik anhand der Brain Opera durch folgende 6 Kriterien:
Vernetzung
Algorithmen
Interaktivität
Echtzeit
Improvisation und Komposition verschmelzen
starke soziale Komponente (Miles Davis: Jazz replaced by Social Music)
Karlheinz Essl bringt den Punkt 5 noch besser zum Audruck, indem er in seinem Referat fordert, dass das Werk nicht mehr ein interpretierbarer Code sei (Partitur), sondern ein Meta-Modell, welches als Software ein Potenzial von Musikstücken ermöglicht und auch nicht mehr vom Komponist konkret angewendet, sondern an potenzielle Nutzer delegiert wird, die auf ihren PCs das Meta-Modell verwenden und die Musik autonom herstellen. Der Komponist wird hier also zum Meta-Komponist, d.h., zum Musikweltenschöpfer! Durchaus eine neue Sorte von Schöpfer-Phantasien…
Die Allgegenwarts-Phantasien, eine Variante der Schöpfer-Phantasien, haben allerdings schon längere Zeit vor dem Internet in den Köpfen der Musiker gespukt, so etwa in den Kompositionen des Jazz-Saxophonisten und -Komponisten Antony Braxton. Er hat 1977-78 die Komposition Nr. 82 „For Four Orchestras“ realisiert mit 160 = 4 x 40 Musikern in vier Konzertsälen und auf LP festgehalten. Seine Kompositionen beschreibt er mit einer Geheimschrift (siehe Bild 153). Zu seinen Projekten gehören auch Komposition zwischen verschiedenen Planeten und sogar Galaxien…
angst kann nur der einzelne haben – wie ein huhn – wenn ein raubvogel über ihm schwebt, darin die individuelle gefährdung seines lebens spürt, die als angst erfahren wird.eben deshalb gibt es für die person des geängsteten hilfreich auch nur das gegenüber einer anderen person, die als trost und hilfe das nötige vertrauen ermöglicht, um damit zu leben. andernfalls flüchtet man sich in die biologisch vorgeformten angstsicherungsmechanismen. eine davon wäre: die flucht in die stärke, in konkurrenz, in machtgewinn durch überlegenheit. all das kann man hochtreiben wenn man will auch in der politik zu sehen. bringen tut das niemandem wirklich etwas. aber: genauso wie die angst individuiert, genauso individuell ist das vertrauen. es kann nur gelebt werden in persönlicher dichte. im kollektiv wird es vertan. da wird die angst erstickt und das vertrauen überflüssig. DA WIRD DAS INDIVIDUELLE EINGEEBNET: UND DAS IST VERDAMMTE SCHEI?!!!!!!!!!
Willkommen auf meinem Blog.
Ich liebe Afrika, den Blues, den Jazz und neuere kreative Anwendungen und
Einbindungen von Software und komplexen Rhythmen aus der Welt der Natur und
Mathematik.