Stockhausen: “ Die Kunst des Hörens.“ Der Hörer ist der Resonanz-körper.
Auf einer verstimmten Trommel, kann man auf jedem cm² einen neuen Ton finden!!
Ich bin ein selfmadeMusiker und bin in der Domäne Musik nicht mit einer Hochschulequalifikation begrenzt.
Die Lust am Entdecken und wachem Ausprobieren, die Lust am Denken/Verstehen, die Lust an der aktiven Teilnahme an energetischen Prozessen, am Sich-Orientieren. die Lust am Eingehen von Risiken, Lust auf Spannung, 2 Fragen, a) Was will ich?, b) Was möchte ich hören?
Ich habe keine Angst vor dem Unvorhersehbaren.
Klischeefallen vermeiden, z.B. das reflexartige gegenseitige Imitieren von Motiven, Gesten, Dynamik usw. – Banalität, Originalität, Kreativität, Kitsch, Schema, Kontrolle, Information/Redundanz, Geschmack.
Energie mobilisieren z.B. in der Dynamik, aber auch mit Eigennutz, in den Bewegungen am Drumset mit Tai Chi, ganz im Sinne von Papap Joe Jones, Energie in die Trommel zu geben und sie dann auch wieder zurück zu bekommen
Mich interessieren Optionsbäume nicht nur in der Informatik.
Beginnen bei Null! Zu hören, wie die Musik sich entwickelt, bedeutet bei Improvisierter Musik auch, zu hören, WIE improvisiert wird. ==> Vergnügen³.
Das findet man in der Herstellungsweise der seriellen Musik, im Bebop oder der klassischen Musik.
Das direkte Arbeiten am Klang, ohne Umwege, ohne Vorurteil. Kollektives Arbeiten „Multimindedness“EvanParker. „WIR“ nicht „ICH“.
Auf einer verstimmten Trommel, kann man auf jedem cm² einen neuen Ton finden!!
Das Zusammenspiel funktioniert netzwerkartig. n-Künstler arbeiten gleichzeitig an einer Klanggestalt, interagierend und in einer gewissen Abhängigkeit voneinander. Er sagt, man tauscht sich aus und entwickelt gemeinsame Ästhetiken, anderst als in den individuellen Mythologien der Künstler der Moderne. Das Ego überwinden wie auch Cage sagte. Das kleinste Kollektiv ist ein DUO, also auch ein Duo mit dem Laptop, einem Computer im Netzwerk!!
Charlie Parker: Lerne alles über dein Instrument, dann vergiss alles und spiele, spiele, spiele, da ist kein tauber Aktionismus gemeint!!! Aller Anfang ist Aufhören!!
Ein Grain ist ein Elementarklang (Klangkorn) mit einer Dauer von 5 bis 20 ms. Durch Aneinanderreihung von Grains können neue Klänge erzeugt werden (Granularsynthese), vergleichbar mit Einzelbildern beim Film.
Ein Grain wird durch folgende Parameter bestimmt:
Dauer des Grains
Wellenform im Grain
Hüllkurve für das Grain (z. B. Gauss, Trapez, Puls)
Allgemein: Alle Geräusche interessieren mich, alles kann in Musik umgesetzt werden.
entstand, hat keiner damit gerechnet, dass sie nach einem halben Jahrhundert später immer noch besteht. Das war der Sog der 1960er mit Free Jazz, Performancekunst, Fluxus, elektronischer Musik, Aleatorik, offener Formen und anderen dynamischen Entwicklungen.Die Ästhetik ist heute eine andere. Aber, was so lange durchhält, ist nicht pure Spontanität, sondern im Jargon des Pop, „Klassik“.!!
Freie Improvisierte Musik gleicht einem Hochseilakt. Ist der Hochseilkünstler frei?? Schon ein Fehltritt kann tödlich sein. Fasziniert uns die Eleganz oder Virtuosität, mit der er sich auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod bewegt. Das Seil ist die Musik, die als unsichtbare Verbindung zwischen den Musikern und den Zuhörern entsteht. Eine aufgeschriebene Komposition ist eine festgelegte Kür auf dem Seil,die es sichtbar macht. Die koordinaten, entlang derer die Musik entstehen soll, sind klar, genauso wie die Schritte und bewegungen der Komposition, die der Musiker aufzuführen hat. (Angelika Sheridan)
Seiltänzer sind Profis.Sie setzen nicht leichtfertig ihr Leben aufs Spiel, denn sie wissen genau was sie können und nicht können. Jeder Fehltritt bezeichnet das Verlassen der Komposition.
Auch die freie Improvistaion will das Seil der Musik ertanzen. Allerdings liegen die Koordinaten des Seiles nicht fest. sie ändern sich, je nach Bewegung der Musiker. Diese müssen den Veraluf des Seiles durch ihr Spiel behaupten, ertasten oder vorhersehen. Daher ist Improvisation die Kunst, mit jedem Schritt in die Leere ein neues Seil sichtbar werden zu lassen, sei die Bewegung noch so absurd.
„New Complexity“ ist eine Strömung in der zeitgenössischen Musik, die sich durch extreme rhythmische, technische und notatorische Komplexität auszeichnet. Sie entstand in den 1980er-Jahren, vor allem im britischen Raum, als eine Art Reaktion auf Minimalismus, Spektralismus und neoklassizistische Tendenzen. Komponisten wie Brian Ferneyhough, Michael Finnissy, James Dillon, Richard Barrett und später auch Claus-Steffen Mahnkopf gelten als zentrale Figuren dieser Richtung.
Dillon studierte 1968 Kunst und Design an der Glasgow School of Art, 1970 Linguistik am University College of London, 1971 Akustik an der University of North London und von 1971 bis 1972 Mathematik bei Gordon Millar am Tavistock Institute; daneben hatte er Klavierunterricht bei Eleanor Purse, studierte indische Rhythmik bei Punita Gupta und nahm von 1984 bis 1985 Kurse für Computermusik am IRCAM. Als Komponist hingegen war er Autodidakt.
1978 erhielt er den ersten Preis beim Wettbewerb des Huddersfield Contemporary Music Festival. Hier wurde 1983 sein erstes Streichquartett vom Arditti String Quartet uraufgeführt, das auch die Uraufführungen seiner weiteren Streichquartette spielte. Das Huddersfield Festival widmete seinen Werken 1995 eine große Retrospektive.
Barretts Kompositionen sind vielfach zu Werkreihen gruppiert und beziehen sich auf außermusikalische Einflüsse, namentlich die Schriftsteller Samuel Beckett und Paul Celan oder den chilenischen Maler Roberto Matta. Barretts Kompositionstechnik benutzt häufig höhere Mathematik, weshalb er beim Komponieren oft auf die Hilfe eines Computers zurückgreift (Warnaby 2001).
Als Live-Elektroniker arbeitete Barrett seit 1986 im Duo Furt mit Paul Obermayer, aber auch mit der Vokalistin Ute Wassermann (Pollen, 2007). Keith Rowe holte ihn 1997 in das internationale Improvisationsensemble M.I.M.E.O., mit dem er zahlreiche Konzerte gab und mehrere Alben einspielte. Er hat auch Tonträger mit Evan Parker, Jon Rose/Meinrad Kneer und dem Trokaan Project eingespielt. Als Interpret eigener Werke ist er auf den Alben Opening of the Mouth (1999) und Dark Matter (2012) zu hören.
Extrem differenzierte Notation: Viele Taktwechsel, ungewöhnliche Taktarten, Mikrointervalle, komplexe Artikulationen und Spielanweisungen.
Virtuosität und Körperlichkeit: Die Musik fordert dem Interpreten maximale Kontrolle und Präzision ab, oft an den Grenzen des Spielbaren.
Komplexe Rhythmik: Verschachtelte Taktverhältnisse, polymetrische und polytemporale Schichtungen.
Nichtlineare Formverläufe: Die Werke sind oft nicht traditionell entwickelt, sondern bestehen aus kaleidoskopartigen Momentfolgen.
Philosophischer und oft politischer Überbau: Einige Komponisten verbinden ihre Musik mit theoretischen Diskursen über Subjektivität, Gesellschaft oder Wahrnehmung.
Typisches Beispiel:
Brian Ferneyhoughs Streichquartett „String Quartet No. 2“ (1980) oder sein Solowerk „Cassandra’s Dream Song“ für Flöte gelten als Paradebeispiele. Die Partituren wirken oft wie grafische Kunstwerke und sind so detailreich, dass sie fast „unspielbar“ erscheinen – was Teil der Ästhetik ist.
Verbindung zu meiner Musik?
Wenn man sich mit freier Form, komplexen Rhythmen, modularer Synthese, ungewöhnlichen Tunings oder Sensory Percussion beschäftigt, könnte man aus dieser Ästhetik viel Inspiration ziehen. Auch wenn ich mich klanglich freier bewege, lässt sich die Denkweise der „New Complexity“ – etwa die Fragmentierung, das Extrem und das Unvorhersehbare – als kompositorisches Werkzeug nutzen, auch jenseits notierter Musik.