Wer ein ernsthafter Jazzkopf ist, hat vielleicht den Namen von Joe Gallivan in den Credits einiger schwerer Platten gesehen. Aber selbst unter Fanatikern und Gelehrten der Musik ist er viel obskurer, als er sein sollte. Als Schlagzeuger und Synthesizer-Spieler war Gallivan ein Katalysator für eines der größten Alben aller Zeiten:
Das Album verdient einen Platz im Pantheon der geschmolzenen Avant-Jazz-Klassiker, zusammen mit Miles Davis ’ On the Corner , Dark Magus und Get Up With It , Herbie Hancocks Sextant , den ersten drei Alben von Tony Williams Lifetime . und die ersten beiden Mahavishnu Orchestra LPs.
Obwohl Love Cry Want – mit dem phänomenalen Keyboarder Larry Young , dem Gitarristen Nicholas und dem Schlagzeuger Jimmy Molneiri (die mittlerweile alle tot sind) – auf diesem Innovationsniveau angelangt sind, sind sie in eine Unterwelt mit Kultstatus abgetaucht.
Im April 2015 ging er nach Europa – wie er es regelmäßig tut – um zu touren, obwohl er ein Siebzigjähriger ist. Seine Partnerin, die Autorin/Künstlerin/Musikerin Alicia Bay Laurel (sie veröffentlichte 1970 das beliebte Back-to-the-Land-Handbuch Living on the Earth ).
Diese Bilder zeigen den Prototyp der Moog Analog Drum Machine aus dem Jahr 1970.
Bob Moog baute diesen Drumcomputer für den TV Theme/Jingle-Komponisten Eric Siday . Moogs Analog Drum Machine bestand aus Prototypmodulen für die Drum- und Percussion-Synthese.
oben: Freestyle Improvisation with Elvin Jones in Central Park
Elvin Jones – Drums — Paul Metzke – Electric Guitar
Joe Gallivan – Percussion Generated SynthesizerGallivan begann im Alter von 15 Jahren in Miami Latin und dann auch Jazz zu spielen, zuerst in der Band von Eduardo Chavez und in den Big Bands von Art Mooney und Charlie Spivak. Er begleitete auch durchreisende Musiker wie Dizzy Gillespie oder Dakota Staton. Nach seinem Studium an der Universität von Miami ging er 1958 nach Boston, wo es zu ersten Aufnahmen kam; so war er 1959 an einer Single mit Sonny Criss beteiligt und 1960 an Aufnahmen mit Kenny Drewund dem Modern Jazz Orchestra. 1961 zog er nach New York, wo er mit Duke Pearson arbeitete und gemeinsam mit Donald Byrd eine eigene Band aufstellte, in der Musiker wieDon Ellis, Eric Dolphy, Jimmy Knepper, Herbie Hancock und Elvin Jones probten. Im folgenden Jahr kehrte Gallivan nach Florida zurück, arbeitete für die TV-Show Music U.S.A. und beschäftigte sich mit elektronischer Musik, geprägt von Karlheinz Stockhausens Komposition „Gesang der Jünglinge im Feuerofen“.
Seit dieser Zeit arbeitete er mit dem Holzbläser Charles Austin in unterschiedlichen Formationen zusammen; sie spielten eine Mischung aus Jazz, Rock und Elektronik. Gallivan schickte ein Band mit Aufnahmen anIgor Strawinsky, der nach dem Anhören zum Urteil kam, dass Gallivan sich um einen Plattenvertrag bei Columbia kümmern müsse.
Mit Austin spielte Gallivan auf dem Miami Pop Festival 1968 zwischen Jimi Hendrix und den Mothers of Invention.Gallivan arbeitete zu dieser Zeit weiterhin mit dem bereits etablierten NRBQ (New Rhythm and Blues Quartet) und organisierte A Train of Thought, die erste elektronische Bigband, für die er gemeinsam mit Stan Goldstein das Equipment entwickelte und in der neben Charles Austin auch Ira Sullivan tätig war;die Band begleitete Chuck Berry und Marvin Gaye. Die Arbeiten mit Austin sind dokumentiert auf den Alben Mindscapes und Expressions to the World. 1969 ging er wieder nach New York, wo er zunächst Filmmusiken erstellte. Er hatte weiterhin Kontakt zuVladimir Ussachevski, einem Pionier der elektronischen Musik in den Vereinigten Staaten, und kaufte sich einen der ersten Mini-Moog-Synthesizer. Dessen Entwickler Robert Moog gab dem Schlagzeuger den Auftrag, seinen neuen Drum-Synthesizer zu erproben.
Der Organist Larry Young(der gerade Tony Williams’ Lifetime verlassen hatte) holte 1972 ihn, einen Gitarristen namens (Stephen) Nicholas und den Schlagzeuger Jimmy Molneiri in seine FormationLove Cry Want, die in der Nachfolge von Lifetime auf der Suche nach der Fusion von Rock und Jazz war. Gil Evans hörte ihn mit Elvin Jones auf dem Newport Jazz Festival und lud Gallivan in seine Big Band ein, mit der er zwei Jahre arbeitete. Allmusic zufolge wirkte auch 1994 bei den Aufnahmen zuThe Gil Evans Orchestra Plays the Music of Jimi Hendrixmit (im Stück „Little Wing“, das letztlich auf There Comes a Time veröffentlicht wurde). Die Soundeffekte des Schlagzeugers sind besonders im Titel „The Meaning of the Blues“ des Evans-Albums There Comes a Time von 1975 zu hören.
1976 ging Gallivan nach Europa und lebte in den nächsten 13 Jahren in London, Paris und Frankfurt/Main. Zunächst spielte er im Quartett mit Keith Tippett, Elton Dean und Hugh Hopper; er nahm auch mit Elton Dean und Kenny Wheeler auf. Zwischen 1979 und 1983 arbeitete er in Europa mit Austin und Butch Morris, war aber auch wieder in New York zu hören. 1983 arbeitete der Schlagzeuger mit Musikern der Frankfurter Jazzszene wie Albert Mangelsdorff, Heinz Sauer, Christof Lauer, John Schröder und dem Jazzensemble des Hessischen Rundfunks zusammen.Anschließend ging er nach London, wo er die experimentelle Bigband Soldiers of the Roadgründete, in der Elton Dean, Evan Parker, Paul Rutherford, Claude Deppa, Marcio Mattosund weitere führende Musiker der Londoner Szene spielten. Daneben spielte er in einem Trio mit Paul Dunmall. 1992 nahm er für das Jazzlabel Cadence Records das vielbeachtete Album Innocence (1992) auf.Seit 1989 lebte Gallivan eine Weile auf Hawaii, wo er ein Trio mit den Pianisten Brian Cuomo und dem Sänger/Bassisten Jackie Ryan leitete. In den 1990er Jahren gründete er sein eigenes Plattenlabel New Jazz Records, auf dem die Musik vonLove Cry Want erstmals erschien sowie Musik mit seinem Fusion-Trio Powerfield mit dem Gitarristen Gary Smith und dem Keyboarder Pat Thomas. 1999 trat er in Spanien mit dem Ektal Ensemble auf (Auftritte in Österreich folgten 2001). 2000 nahm er inRonnie Scott’s Jazz Club in London im Trio mit Brian Como und Jackie Ryan auf. MitPaul Rogers arbeitet er im Duo und im Trio Rainforest 21.
Nach dem Urteil von Richard Cook und Brian Morton zählt Joe Gallivan „zu den vergessenen Pionieren der Musik“.
Die Analog Drum Machine hat es nie in die Produktion geschafft. Der Prototyp befindet sich in der Cité de la Musique in Paris, Frankreich.
Mark Mondesir begann ab 12 Jahren Schlagzeug zu spielen und war darin größtenteils Autodidakt, das heißt, er hörte Platten und beobachtete andere Schlagzeuger beim Spiel;
hatte aber auch Unterricht bei Trevor Tomkins. Zunächst spielte er mehr im Funk- und Fusion-Bereich und kam erst durch Wochenend-Workshops 1984/5, organisiert vonIan Carr, zum Jazz. Er traf dort Julian Joseph, der ihn mit Courtney Pine bekanntmachte. Auf Jamsessions folgten regelmäßige Auftritte und Aufnahmen mit Courtney Pine (u. a. „Journey to the Urge within“), in dessen Band er ab 1985 war. Danach war er bald ein gefragter Jazz-Schlagzeuger in Großbritannien und darüber hinaus, der auch von Schlagzeugveteranen wie Tony Williams und Dennis Chambers gefördert wurde.
The Rockin‘ Vickers waren eine englische Rock’n’Roll- Band aus Blackpool, die von 1963 bis 1968 aktiv war. Sie tourten durch Großbritannien und Kontinentaleuropa und veröffentlichten während ihres Bestehens vier Singles. Die Band ist jedoch am besten dafür bekannt, die Karriere von Ian „Lemmy“ Kilmister von Motörhead , damals bekannt als Ian Willis, zu starten.
Ende der 1960er-Jahre ging Kilmister nach London und hielt sich zunächst mit Gelegenheitsjobs über Wasser, unter anderem alsRoadie bei der Jimi Hendrix Experience und The Nice. Anfang der 1970er-Jahre stieß er als Bassist zur Space-Rock-Band Hawkwind, aus der er 1975 hinausgeworfen wurde und deshalb gleich daraufMotörheadgründete. 1990 verlegte er seinen Wohnsitz nach Los Angeles, wo er bis zu seinem Tod lebte.
https://www.youtube.com/watch?v=q_wstN5TclI
Lemmy Kilmister hatte als Bassist einen ungewöhnlichen Stil. Ursprünglich begann er als Gitarrist, war jedoch nach seiner eigenen Einschätzung nicht gut genug und wechselte bei seinem Einstieg bei Hawkwind zur Bassgitarre. Dabei behielt er jedoch die Technik bei, wie sie üblicherweise Rhythmus-Gitarristen verwenden.
Er spielte bevorzugt auf Instrumenten der Firma Rickenbacker,die er selbst Rickenbastard nannte,und benutzte Verstärker des Herstellers Marshall. Den typischen Bassklang erreichte er, indem er an der Bassgitarre sämtliche Regler auf die höchste Stufe stellte. Am Verstärker selbst drehte er die Höhen und Tiefen leise und die Mitten auf volle Lautstärke. 2008 brachte Marshall einen Verstärker mit dem Namen 1992LEM auf den Markt, einen Nachbau von Kilmisters 1992er Super Bass Unit.
Neben Motörhead spielte er auch in der 2000 gegründeten Rockabilly-Band The Head Cat13.
Da Kilmister nach einer Operation und einem Sturz körperlich stark geschwächt war, sagten Motörhead am 2. Juli 2013 alle Festivalauftritte des Jahres ab. So musste der Auftritt der Band beim Wacken Open Air 2013 wegen Kilmisters schlechtem Zustand nach einer halben Stunde abgebrochen werden. Die gesundheitlichen Probleme des Frontmanns überschatteten auch die Aufnahmen für das 21. Studioalbum Aftershock, das am 18. Oktober 2013 erschien. Die für den Winter 2013 geplante Europatour musste zunächst verschoben und letztlich abgesagt werden. Als Grund wurde Kilmisters schlechter Gesundheitszustand genannt, bedingt durch eine seit Jahren bestehende Diabetes. Er starb an Prostatakrebs.
Seymour Wrights Arbeit handelt von der kreativen, situierten Reibung von Lernen, Ideen, Menschen und dem Saxophon – Musik, Geschichte und Technik – aktuell und potenziell.
Seine Soloarbeit ist in drei viel beachteten Sammlungen dokumentiert – Seymour Wright of Derby (2008), Seymour Writes Back (2015) und Is This Right? (2017).
Aktuelle Projekte umfassen abaria mit Ute Kanngiesser; [Ahmed] mit Antonin Gerbal, Joel Grip und Pat Thomas; @xcrswx mit Crystabel Riley; GUO mit Daniel Blumberg; Die experimentelle Bibliothek mit Evie Ward; XT mit Paul Abbott; ein transatlantisches Duett mit Anne Guthrie und mit Jean-Luc Guionnet ein Projekt, das sich mit imaginären Lücken in Aby Warburgs Atlas Mnemosyne befasst.
Seine Texte wurden in C//A, Sound American und The Wire veröffentlicht.
The first ever trio performance by RP Boo – an originator and continual innovator of Chicagofootwork music – and two very radical London-based musicians, Seymour Wright and Paul Abbott.
Paul Abbott arbeitet mit realen und imaginären Trommeln, synthetischen Klängen, Performances und Texten:Er untersucht, wie sich Klänge, Zeichen und der physische Körper in einem experimentellen Musikspiel gegenseitig beeinflussen.
Zu den jüngsten und laufenden Kooperationen gehören: XT mit Seymour Wright; F.R.David mit Will Holder; Rian Treanor-Duo; RP Boo Trio mit XT; The Creaking Breeze Ensemble mit Nathaniel Mackey, Ute Kanngießer, Evie Ward, Seymour Wright und Billy Steiger;yPLO mit Michael Speers; Falls mit Keira Greene und Auftritte mit Cara Tolmie.
Paul trat international im Cafe OTO, Talbot Rice Gallery, Whitstable Biennale, Whitechapel Gallery, Raven Row, Tate Modern, Counterflows, Next Festival, KW Institute Berlin, Serralves Porto, Empty Gallery HK auf. Er hat Platten veröffentlicht bei OTORoku, Empty Editions, Pleasures of The Text und bei Cesura//Acceso und F.R.David veröffentlicht. Residenzen umfassen Cafe OTO, KW Institute, Empty Gallery.
Zu den jüngsten Veröffentlichungen gehören Deorlaf X (XT), Very Good* (FR David, Will Holder), Ductus (Solo), 31.12.18 (XT/RP Boo), Palina’Tufa (XT) und Stop Constant. Er war einer der Mitherausgeber von Cesura//Acceso und Sound and Music„Embedded“ Resident Artist im Cafe OTO 2015-2016.
Als einer der größten Drummer der Gegenwart hat Corsano eine perkussive Sprache von außergewöhnlicher Amplitude und unendlichen Ressourcen entwickelt. Seine Kollaborationen reichen von Free-Jazz-Größen (Joe McPhee, Paul Flaherty & mehr) über Noise-Experten (Bill Nace, C. Spencer Yeh etc.) bis hin zu Pop-Superstars (Björk). Corsano, der in der Lage ist, aus permanenter Ekstase Geschichten zu erzeugen, hört nie auf, seine Sprache zutiefst zu bestätigen und imposant zu sein, und als absoluter und charismatischer Virtuose ist er gleichzeitig einer der edelsten und großzügigsten Improvisatoren der letzten Jahrzehnte.
„Corsano ist wie immer eine Freude zu hören – es versteht sich von selbst, dass er sich einen Namen als einer der größten Improvisationstrommler gemacht hat.“ –Derek Stone, Free-Jazz-Blog
Footwork , auch Juke, Footwork/Juke oder Chicago Juke genannt , ist ein Genre der elektronischen Musik, das vom Ghetto House mit Elementen des Hip Hop abgeleitet ist und erstmals Ende der 1990er Jahre in Chicago auftauchte. Der Musikstil entwickelte sich aus den früheren, schnellen Rhythmen des Ghetto House , eine Veränderung, die von RP Boo vorangetrieben wurde. Es kann aus den schnellen Rhythmen und Subbass-Frequenzen von Drum & Bass schöpfen. Tracks enthalten auch häufig stark synkopierte Rap – Samples, Pop und andere Quellen und liegen oft bei etwa 160 bpm.
Footwork ist auch ein House-Dance– Stil , der eng mit Juke-Musik verbunden ist und durch sehr schnelle und chaotische Fußbewegungen gekennzeichnet ist.
Lucía Martínez beim Konzert mitAgustí Fernández beim just music ‘17 – Beyond Jazz Festival (2017)
Martínez begann im Alter von neun Jahren ein Studium der traditionellen Percussion und Drehleier, an der Volkshochschule von Vigo, wo sie in Kontakt mit Musikern aus derFolklore und der mündlichen Überlieferung kam. 1998 machte sie das Abschluss-Diplom in klassischer Orchester-Perkussion und die Solistenprüfung in Klassischer Perkussion in der Guildhall School of Music and Drama in London. 2005 beendete sie das Bachelor-Studium in klassischer Perkussion am Conservatorio Superior de Musica de Vigo, 2004/05 praktizierte sie beim Orchester Real Filarmonía de Galicia. Sie hat an klassischem Perkussionsunterricht teilgenommen und viele Konzerte mit dem Orchester gespielt.Neben der klassischen Ausbildung hat sie sich auf Vibraphon, Schlagzeug und Jazz-Komposition konzentriert. Im Jahr 2006 absolvierte sie das Studium Bachelor in Jazz Schlagzeug an der Escola Superior de Música e Artes do Espectáculo in Porto. Im selben Jahr studierte sie Vibraphon und Jazz-Schlagzeug mit dem Erasmus-Programm am Polytechnischen Institut von Helsinki Stadia. In Berlin erwarb sie 2009 den Master in Jazz-Komposition an der Universität der Künste im Jazz Institut Berlin mit der Gesamtnote Sehr Gut. Sie hat auch an Seminaren über Big Band, Komposition, Vibraphon und Schlagzeug in Italien, Portugal, Spanien und England teilgenommen. Einige ihrer Lehrer waren Michael Lauren, John Hollenbeck, Kurt Rosenwinkel, Jerry Granelli, Jeff Davis, Dave Samuels, John Riley, Garrison Fewell, Dave Friedman und Severy Pysalo.
Clarence Albertson Barlow (auch Klarenz Barlow; * 27. Dezember1945 in Kalkutta) ist ein internationaler Komponist.
Leben
Von englischer und portugiesischer Abstammung, gehörte er inIndienzur englischsprachigen Minderheit. Seine ersten Kompositionen schrieb er mit 11 Jahren und schloss ein naturwissenschaftliches Studium in Kalkutta mit einem Diplom am Trinity College in London ab.
Ronald Belford „Bon“ Scott (* 9. Juli1946 in Forfar, Angus, Schottland; † 19. Februar1980 in London) war ein britisch–australischer Sänger und Songwriter. Bekanntheit erlangte er als Sänger der australischen Rock-Band AC/DC von 1974 bis zu seinem Tod im Februar 1980. Der Spitzname „Bon“ hat seinen Ursprung in dem Begriff Bonnie Scotland für „prächtiges Schottland“.
Ich kann und will nicht verschweigen, dass ich einen Hang zu guter Musik habe. Egal welcher Musikrichtung.
Dazu gehören auch Jimi Hendrix und ACDC.
Scott lebte mit seinen Eltern Charles und Isabelle Scott im schottischen Kirriemuir (in der Nähe von Forfar), bis die Familie 1952 nach Australien auswanderte. Zunächst zogen sie nach Sunshine/Melbourne und 1956 nach Fremantle, wo Scott Schlagzeug und Dudelsack in der Coastal Scottish Pipe Band WA lernte. Die Schule verließ er bereits mit 15 Jahren und schlug sich danach mit verschiedenen Jobs als Postbote, Lkw-Fahrer und Barkeeper durch.
Sein erstes künstlerisches Engagement hatte er mit der Band The Spektors, in der er sowohl sang als auch Schlagzeug spielte. 1967 wechselte er zu The Valentines, wo er Co-Leadsänger war und erste Chart-Erfolge hatte. Nachdem er nach Adelaide gezogen war, stieg er bei der Psychedelic-Blues-Band Fraternity ein, wo er sang und Flöte spielte. Mit dieser Band nahm er zwei Alben auf. 1971 spielte die Band ein Konzert mit Geordie, der Band seines späteren Nachfolgers bei AC/DC, Brian Johnson. 1972 heiratete er Irene Thornton, die er nach einem Konzert kennengelernt hatte. Die Ehe war kinderlos und wurde zwei Jahre später geschieden. Anfang 1974 überstand er einen schweren Motorradunfall.
1974 wurde Scott Sänger von AC/DC und ersetzte Dave Evans. Nach Angaben des Co-Sängers von The Valentines, Vincent Lovegrove, vermittelte dieser Scott der Band; teilweise ist jedoch auch zu lesen, Scott sei durch eine Zeitungsannonce auf AC/DC aufmerksam geworden.
Scott hatte eine Vorliebe für schnelle Autos wie den Porsche 911. Ebenso notorisch waren seine Alkoholexzesse. Die ausgedehnten Tourneen mit AC/DC durch Europa und die USA stand Scott gegen Ende der 1970er Jahre immer häufiger nur noch mit Hilfe von Aufputsch- und Beruhigungsmitteln durch. Auf der ausgedehnten Highway-to-Hell-Welttournee spielten AC/DC u. a. am 1. September 1979 gemeinsam mit den Scorpions, Cheap Trick, Molly Hatchet und The Whoein Open-Air-Konzert am Nürnberger Zeppelinfeld. Teile der Tournee (u. a. vom Konzert in Paris) wurden gefilmt und als Kinofilm Let There Be Rockveröffentlicht. Das letzte Live-Konzert von AC/DC mit Bon Scott fand am 27. Januar 1980 im britischen Southampton statt.Es folgten noch ein TV-Auftritt bei der britischen TV-Sendung Top of the Pops am 7. Februar – die Band spielte dort den Song Touch Too Much – und ein TV-Auftritt inMadrid am 9. Februar 1980.
Nur sechs Tage vor seinem Tod entstand seine letzte Aufnahme während einer Jam-Session mit der Band Trust in London, wobei sie den AC/DC-KlassikerRide On von 1976 spielten.
Im Februar 1980, während bereits die Arbeiten am neuen Album in London begannen, ging Scott mit seinem Freund Alistair Kinnear auf Zechtour im Londoner Stadtteil Camden Town. Als sie nach dem alkoholreichen Abend vom Club „Music Machine“, dem späteren „Camden Palace“, aus nach Hause fuhren, schlief Scott auf der Rückbank von KinnearsRenault 5 ein. Sein Freund wollte Bon Scott in dessen Apartment in 15 Ashley Court, Westminster, bringen, konnte ihn aber im Auto nicht wecken und fuhr daraufhin zu sich nach Hause in die 67 Overhill Road, East Dulwich, wo er Scott über Nacht auf dem Rücksitz des Autos schlafen ließ. Als er ihn am Morgen wecken wollte, fand er den Sänger leblos vor. Dass Scott an seinem Erbrochenen erstickt sein soll, wird bis heute kolportiert, kann aber nicht bestätigt werden. Im nahegelegenenKing’s College Hospital, zu dem Alistair Kinnear Scott brachte, konnte beim Eintreffen nur noch dessen Tod diagnostiziert werden.
Die offizielle Todesursache wurde mit „Alkoholvergiftung“ bzw. „Unfall“ angegeben. Teilweise wird jedoch vertreten, dass der Tod von Bon Scott durch Erfrieren im Auto eingetreten sei.
Nach seinem Tod widmeten AC/DC ihm mit dem neuen Sänger Brian Johnson das Album Back in Black, welches als das am zweithäufigsten verkaufte Album in die Musikgeschichte einging.
(geboren am 24. August 1945)[1] ist ein britischer Jazz-Schlagzeuger. Er wird manchmal auch als Brian Spring bezeichnet.
Er wurde in London, England, geboren. Spring warAutodidakt und begann im Alter von sechs Jahren, obwohl er später bei Philly Joe Jones studierte.[1] Von Mitte der 1970er bis Anfang der 1990er Jahre leitete er seine eigenen Trios und Quartette mit Don Weller und Art Themen. Später, in den 2000er Jahren, arbeitete er mit Mark Edwards und Andy Cleyndert zusammen. Spring war Mitglied von Gruppen wie Bill Le Sage’s Bebop Preservation Society, Alan Skidmore’s Quartet, Klaus Doldinger’s Passport und verschiedenen Formationen unter der Leitung von Stan Tracey.
Er arbeitete auch mit anderen führenden britischen Jazzmusikern zusammen, darunter Tubby Hayes, Dick Morrissey und Bobby Wellins, und begleitete amerikanische Musiker, insbesondere George Coleman und Charlie Rouse, wenn diese im Vereinigten Königreich zu Gast waren.
Wiedemann begann Ende der 1980er Jahre als Musiker bei verschiedenen Rock- und Jazzbands, sowie später als DJ in Karlsruhe. Er war zudem als Grafiker tätig.
Ende der 1990er Jahre entstanden erste Stücke elektronischer Musik aus eigener Produktion. Im November 2001 wurde gemeinsam mit Stefan Lechner unter dem Namen Soul FC Tranespottingbei Compost Records veröffentlicht.
Seit 2001 bildet er mit Kristian Beyer das Duo Âme. 2002 erschienen ihre ersten Veröffentlichungen auf Sonar Kollektiv. Gemeinsam mit Kristian Beyer, sowie Dixon gründete er 2006 das Musiklabel Innervisions. Als Âme veröffentlichte er zahlreiche Singles, EPs und Remixe – unter anderem Rejin 2005 und Howling (Âme Remix) in 2012.
2009 tourte er ein Jahr alsA Critical Mass zusammen mit Kristian Beyer, Henrik Schwarz und Dixon. Unter anderem vertonten sie zusammen den FilmDas Cabinet des Dr. Caligari im Rahmen des Jetztmusik Festival (später u. a. imThe RoundhouseinLondon im Rahmen des ProjektsRon AradsCurtain Callaufgeführt) und stellten mit The Grandfather Paradox eine genre-übergreifende Compilation auf BBE Records zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit entstand 2011 das Projekt Schwarzmann mit Henrik Schwarz. Die Musik des bisher ausschließlich live in Erscheinung tretenden Duos basiert auf freier Improvisation mit dem Ursprung im House- und Technokontext. Im Amsterdamer Musikclub Trouw und beim XJazz Festival in Berlin 2016 wurde außerdem zum „Schwarzmann Soirée“ mit vielen Gastmusiker (u. a.Bugge Wesseltoft, Kahil El’Zabar, Ben Westbeech, Pat Thomas, Robert Owens) zu einer mehrstündigen Jam-Session geladen.
2013 komponierte und produzierte er zusammen mit Marcel Dettmann Musik für das von phie von Arte produzierte Techno-Ballett „Masse“ im Berghain mit einer Choreogra Nadja Saidakowac und einem Bühnenbild des MalersNorbert Bisky. Die Remixe erschienen später auf Ostgut Ton.
Seit 2014 remixte er u. a. für Grönland Records den irischen Singer Songwriter I Have A Tribe mit dem Stück Yellow Raincoats und 2016 erschien mit Moorthon EP die erste Solo-Maxi auf Innervisions.
Als Live-Musiker trat er zumeist unter dem Pseudonym Âme (Live) weltweit auf – in Clubs wie demRobert Johnsonoder dem Berghain aber auch bei großen Raves wie Melt!, Time Warp, Tomorrowland und Monegros. Bei Umfragen der Musikzeitschrift Groove oder der Online-Plattform Resident Advisor landete er mehrfach unter den ersten drei Plätzen der besten Live-Acts. Seine Live-Auftritte beinhalten einen großen Anteil an Improvisation. Seit 2018 ist er auch Teil des ProjektsCircle Of Live von Sebastian Muallert, das u. a. im Berliner Funkhaus gastiert hat.
Seit 2015 kuratiert er gemeinsam mit Ry X die Musik für das jährliche „Sacred Ground Festival“ in der Uckermark.
Im Jahr 2017 gründete er das Musiklabel Bigamo Musik.
Bei der Berlinale 2018 wurde der Film Symphony of Now uraufgeführt, für den er den Soundtrack zusammen mit Musikern aus der Berliner Elektronikszene komponiert und produziert hat.
Die Musik entstand auf Grundlage des Stummfilmklassikers Sinfonie der Großstadt von Walter Ruttmannaus dem Jahre 1927. Zu jedem der 5 Akte lud Wiedemann Musiker in sein Studio. Gemeinsam schrieben und spielten sie die Musik, die später dem Regisseur Johannes Schaff als Soundtrack für seine Bilder zum Berlin des Jahres 2017 dienten.
Im September 2018 trat er im Rahmen eines Innervisions Abends in der Royal Albert Hall in London auf. Als Gäste kamen Matthew Herbert und Gudrun Gut zu ihm auf die Bühne.
Nina Simone war das sechste von acht Kindern einer Methodistenpredigerin und eines Handwerkers. Bereits im Alter von vier Jahren begann sie mit dem Klavierspielen. Nach einem Studium an der renommierten Juilliard School in New York City wollte sie ihre Ausbildung in Philadelphia am Curtis Institute of Music abschließen, wurde jedoch aus rassistischen Gründen nicht zugelassen. Über einen Job als Klavierlehrerin kam Nina Simone zum Gesang, wobei sie von Anfang an eigene Stücke improvisierte. Sie nannte sich mit Nachnamen Simone, da sie ein Fan der Schauspielerin Simone Signoret war. Ihr Gesangs- und Klavierstil war von Nellie Lutcher beeinflusst, deren Karriere ungefähr zu der Zeit endete, als Nina Simone bekannt wurde.[1] Nina Simone vermied den Ausdruck Jazz, sie selbst nannte ihre Musik Black Classical Music.
1957 veröffentlichte sie in New York ihr erstes Album aufBethlehem Records, ein Konzert 1959 in der New York City Town Hall machte sie in den USA und in Europa bekannt. Von ihren Fans wurde sie ehrfürchtig als „Hohepriesterin des Soul“ bezeichnet. In den 1960er Jahren
https://www.youtube.com/watch?v=qYkPKzZSwjY
Aengagierte sie sich in der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Mit Liedern wie Mississippi Goddam und To Be Young, Gifted, and Black (Liedtext von Weldon Irvine) wurde sie eine der musikalischen Leitfiguren dieser Bewegung.
https://www.youtube.com/watch?v=mxFuGblbUBM
1961 heiratete sie den New Yorker Polizisten Andrew „Andy“ Stroud (1925–2012), der später ihr Manager wurde und einige Songs für sie schrieb. 1962 brachte sie die gemeinsame Tochter Lisa Celeste Stroud zur Welt, die unter dem Künstlernamen Lisa Simone als Sängerin bekannt wurde. 1971 wurde die Ehe geschieden.
Ihr privates Leben zerbrach aber Stück um Stück: Sie floh aus ihren Ehen, hatte eine Affäre mit dem Premierminister von Barbados (Errol Barrow), suchte aufgrund einer Empfehlung vonMiriam Makeba ihre Bestimmung in Afrika, unternahm Europatourneen, die sie ihrem politischen Kampf in den USA entfremdeten, und galt in der Plattenindustrie zunehmend als schwierig. Ihr Album Baltimore (1978) wurde von der Kritik gelobt, verkaufte sich aber zunächst schlecht. In den 1980ern trat sie regelmäßig im Jazzclub von Ronnie Scott in London auf (und nahm dort auch ein Album auf). Ihre Autobiografie I Put a Spell on You erschien 1992, ihr letztes reguläres Album 1993. Im gleichen Jahr zog sie nach Südfrankreich, wo sie zehn Jahre lebte und 2003 nach langem Krebsleiden starb.
Golding ist in Nordlondon aufgewachsen. Er begann im Alter von acht Jahren mit klassischem Saxophonunterricht. Über die Plattensammlung seiner Eltern entdeckte er den Jazz, wurde aber auch durch Guns n’ Roses beeinflusst. Mit 15 Jahren entschied er sich, professioneller Musiker zu werden. Er studierte Jazz an der Guildhall School of Music and Drama. Er hat von Saxophonisten wie Steve Williamson, Jason Yarde, Denys Baptiste und Gilad Atzmon gelernt und an ihrer Seite gespielt.
Boyd begann im Alter von 13 Jahren Schlagzeug zu spielen, wobei er sich sowohl von Jazz-Größen wie Miles Davis als auch von den Grime-Alben von Dizzee Rascal inspirieren ließ. Bald erhielt er Unterricht durch den Jazz-Schlagzeuger Bobby Dodsworth und nahm an Workshops von Leon Michener teil. Während seines Studiums am Trinity Laban College wurde Boyd Mitglied von Gary CrosbysTomorrow’s Warriors; dort lernte er den Saxophonisten Binker Golding kennen, mit dem er seit 2014 arbeitete.
Im Duo Binker & Moses nahmen Golding und er 2015 ihr Debüt Dem Ones live auf und gewannen den britischen MOBO-Award als „bester Jazz-Act“. Im selben Jahr veröffentlichte Boyd seine erste Veröffentlichung als Bandleader von Exodus, die EP Footsteps of Our Fathers. In den folgenden Jahren trat er weiter mit Exodus und mit Binker & Moses sowie als Solo-Act unter dem Namen Solo Exodus auf, wobei er Elemente von Jazz, Grimeund Electronica kombinierte.
Binker Golding steht im Jazz Café, es ist später Nachmittag in London. Hinter ihm kracht und poltert es – der Soundcheck für das Konzert am Abend beginnt gleich. Doch trotz des vollen Tourkalenders nimmt sich der Saxofonist ein paar Minuten Zeit für ein Gespräch, bevor es mit seinem Kompagnon, dem Schlagzeuger Moses Boyd, auf die Bühne geht.
„Vier Tage lang war ich gerade mit der Band der Londoner Sängerin Zara McFarlanein Europa unterwegs, danach drei Tage mit Moses in Italien“, resümiert der 32-Jährige. Am Montagabend nun spielen Binker & Moses, wie sich die beiden gebürtigen Londoner schlicht nennen, in der Kantine des Berghains. Zentral für ihren Sound ist der Dialog der beiden Instrumente. Boyd am Schlagzeug, der mal trocken und mal rege wuselnd das Gebiet zwischen Jazz, Rock und Grime abdeckt, und sein Partner am Tenorsaxophon. Goldings nennt Ornette Coleman und den späten John Coltrane als Vorbilder, scheut sich aber auch nicht vor eingängigen und tanzbaren Calypso-Melodien.
Richard Quentin ‚Rick‘ Laird war ein Jazzmusiker, geboren am 5. Februar 1941. Er ist ein Bassist, der vor allem für seinen Platz im Mahavishnu Orchestra bekannt ist.
https://www.youtube.com/watch?v=PlCWSuHq9p0
Laird wurde in Dublin, Irland, geboren. Er spielte schon in jungen Jahren Musik und schrieb sich für Gitarren- und Klavierunterricht ein. Er begann Jazz zu spielen, nachdem er im Alter von 16 Jahren mit seinem Vater nach Neuseeland gezogen war. Er spielte Gitarre in neuseeländischen Jam-Bands, bevor er sich einen Kontrabass kaufte. Nach ausgedehnten Tourneen in Neuseeland zog er nach Sydney, Australien, wo er mit vielen Top-Jazzmusikern wie Don Burrows spielte.
1962 zog er nach England und wurde House-Bassist im Ronnie Scott’s Jazz Club in London, wo er mit vielen Größen wie dem Gitarristen Wes Montgomery und Sonny Stitt spielte. Von 1963-4 Laird, dann an der Londoner Guildhall School of Music and Drama. Er wurde auf Sonny Rollins‚ Soundtrack für den Film Alfie aufgenommen und spielte in The Brian Auger Trinity (Juli 1963-Februar 1964) und The Brian Auger Group (Feb-Oktober 1964).
Sein nächster Schritt war das Berklee College of Music in Boston, USA, wo er Arrangieren, Komposition und Streichbass studierte. Er tat sich dann mit John McLaughlin und dem Mahavishnu Orchestra zusammen, um bis 1974 E-Bass zu spielen, als sich die Band auflöste. Danach zog er nach New York und spielte mit Stan Getz (eine Tournee 1977) und Chick Corea (eine Tournee im folgenden Jahr). Laird hat ein Album als Leader herausgebracht, Soft Focus.Heute ist er ein erfolgreicher Fotograf sowie privater Bass-Lehrer und Autor einer Reihe von Bass-Büchern auf mittlerem bis fortgeschrittenem Niveau.
1962, kurz bevor er Sydney nach London verließ, schenkte ihm ein Freund ein Exemplar von J. Krishnamurtis Buch „The First and Last Freedom“. Damit begann eine lange Reise als Suchender, die Drogen, Alkohol, Meditation, Scientology, EST, AA usw.
Anfang 2008, nach der Lektüre von Gangajis Buch
„The Diamond in your Pocket„
änderte sich alles, was immer da war, wurde offensichtlich und die Suche endete spontan.
Elephant9 ist ein norwegisches Instrumentaltrio, das Musik an der Schnittstelle von Jazz und Rock macht.
Die Gruppe wurde 2006 von Torstein Lofthus (Schlagzeug), Nikolai Hængsle Eilertsen (E-Bass) und Ståle Storløkken (Keyboards) in Oslo unter dem Namen Storløkken / Eilertsen / Lofthus gegründet. Im folgenden Jahr änderte das Trio seinen Namen in Elephant9. Die Band ist bekannt für ihre instrumentale Fusion von Jazz und Progressive Rock mit Elementen der Psychedelia, und Kritiker haben den Begriff in den 1970er Jahren als eine Mischung aus Deep Purple und Miles Davis beschrieben. Storløkken, Eilertsen und Lofthus sind auch aus Bands wie Humcrush, Shining, The National Bank und Supersilent bekannt.
Elephant9 debütierte mit dem Album Dodovoodoo (2008) auf Rune Grammofon, um die Kritiken einer internationalen Musikpresse mit Uncut und Mojo an der Spitze zu schwärmen, und folgte 2010 mit Walk the Nile, das im selben Jahr den Spellemann-Preis in der Jazzklasse gewann. Beide Alben wurden live auf analogen Geräten im Grand Sport Studio in Oslo aufgenommen, wodurch der warme und organische Ausdruck entstand, der allmählich zum Markenzeichen des Trios geworden ist.
Im November 2010 trat Elephant9 mit Motorpsycho in London auf und besuchte gleichzeitig die BBC im Rahmen der Programmreihe ‚Jazz on 3‘. Im folgenden Jahr wurde das Radiokonzert als Live bei der BBC in einer limitierten Auflage auf LP veröffentlicht.
Im September 2012 erschien das Album Atlantis, das das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit der schwedischen Gitarristin Reine Fiske war, die von der Band Dungen bekannt ist. Das Album erhielt gute Kritiken und wurde 2012 in der Jazzklasse für den Spellemann-Preis nominiert. Elephant9 und Fiske haben seitdem mehrere Male zusammengearbeitet, unter anderem auf den Alben Psychedelic Backfire I und Psychedelic Backfire II (beide 2019).
1938 wurde Kuti als Olufela Olusegun Oludotun Ransome-Kuti als viertes von fünf Kindern geboren.[1] Sein Vater war protestantischer Pastor und begeisterter Pianist. Seine Mutter, Funmilayo Ransome-Kuti, war eine führende Frauenrechtlerin Nigerias. Somit spielten Musik und Politik schon früh eine wichtige Rolle in seinem Leben.[2]
1958 zog Ransome-Kuti nach London, wo er auf Wunsch seiner Eltern Medizin studieren sollte. Stattdessen schrieb er sich am Trinity College of Music ein und studierte vier Jahre lang Klavier, Komposition und Musiktheorie. 1961 gründete er seine erste Band, die Koola Lobitos. Mit ihr entwickelte er den Highlife-Jazz, eine Mischung aus Jazz und dem westafrikanischen Highlife.[2] Er spielte damals fast ausschließlich Trompete.[3]
Diese energiegeladene Formation aus London verleiht der Jazzformel von Klavier, Bass und Schlagzeug eine futuristische Note. ‚Eine Killer-Live-Band‘ (The Guardian).
Alles und jeder im Universum ist miteinander verbunden: Dies ist, was Phronesis mit dem Album We Are All kommunizieren möchte, dem aktuellen Höhepunkt ihres Oeuvres nach de Volkskrant. Der Dreier aus London wurde bei (Jazz-) Festivals zu einem großen Namen, dank seines aufregenden Ensemblespiels, manchmal eng miteinander verbunden und manchmal desorientiert, aber immer im Gleichgewicht.
Die Kompositionen liefern der Kontrabassist Jasper Høiby, der Pianist Ivo Neame und der Schlagzeuger Anton Eger.
„Regie führen, stören und alles zu einem guten Abschluss bringen. Dies ist, was Phronesis, gegründet von dem in London ansässigen, in Dänemark geborenen Bassisten Jasper Høiby, seit dem ersten Tag tut. Der lange blonde Frontmann spielt intensiv seinen Kontrabass als Bogenschütze und zupft die Saiten, als würde er Pfeile schießen. Zusammen mit seinem erfinderischen Trio ruft er immer wieder neue und andere Atmosphären hervor “(NRC)
Eger studierte Jazz am Kopenhagener Rytmisk Musikkonservatorium bei Django Bates. Er spielte auf Bates’ Album Spring is Here (Shall We Dance?) (2008).[1] Mit dem skandinavischen Quintett JazzKamikaze veröffentlichte er seit 2005 mehrere Alben[2] und spielte auf internationalen Festivals wie Kongsberg Jazzfestival, Moldejazz, North Sea Jazz Festival, Bangkok Jazz Festival und sogar zur Eröffnung des Karnevals in Rio de Janeiro.[3][4]
Høiby hatte zunächst Kontrabass-Unterricht in Dänemark, bevor er 2000 nach London zog, wo er bis 2004 an der Royal Academy of Music studierte[1] und in der dortigen Jazzszene spielte. Er war Mitglied des Loop Collective, woraus die Zusammenarbeit mit Ivo Neame resultierte. Er arbeitete außerdem mit Jim Hart, Mark Lockheart und Julia Biel.[2] 2005 gründete Høiby das Trio Phronesis; 2007 legte er mit diesem Trio, das damals aus Magnus Hjorth und Anton Eger bestand, das Album Organic Warfare vor, dem bis 2020 – nun mit Ivo Neame und Anton Eger – weitere Produktionen folgten. Als Musiker und Komponist arbeitete er ferner mit Jez Franks‚ Compassionate Dictatorship, dem Kairos 4tet (mit Adam Waldmann, Ivo Neame, Jon Scott) und der Sam Crowe Group. Im Bereich des Jazz war er zwischen 2001 und 2019 an 26 Aufnahmesessions beteiligt, u. a. auch mit Mark Lockheart, Jim Hart, Marius Neset.[3] An der Royal Academy bekleidet er eine der Professuren für Jazzbass.[1]