George E. Lewis (* 14. Juli1952 in Chicago, Illinois) ist ein amerikanischer Posaunist aus dem Bereich des Avantgarde-Jazz und Edwin-H.-Case-Professor für Musik an der Columbia University in New York. Lewis ist auch als Komponist im Bereich der Computermusik tätig, spielt elektronische Instrumente, Sousaphon und Tuba und ist an Kunst-Installationen beteiligt.
am Moers Festival!!
Ich habe es bis heute (2021) nicht verstanden wieso so wenige Jazzmusiker sich für den Bereich „Interaktive Musik“ mit z.B. MAXMSP, Puredata,…usw. Interessieren.
Gerade MAX ist für den Jazz eigentlich die Software mit der man Interaktive Musik komponieren kann, und ausserdemdie Technik und Ästhetik zu verbinden weiß
Möglichkeiten und eine erste Definition der interaktiven Musik: eine Musikkomposition oder Improvisation, bei der Software live interpretierte Musik, die von Computern erzeugt oder modifiziert wird, beeinflusst.
MAXMSP und dann natürlich auch Pd gibt uns musikalische Konzepte und Programmiertechniken, präsentiert aber gleichzeitig auch Einblicke in die Entwicklungs- und Forschungsbemühungen, die zu diesem immer beliebter werdenden Bereich der Computer-musik.
Lewis hat mehr als 120 Kompositionen veröffentlicht. Er führte seine „interdisziplinären Kompositionen“ und seine „interactive music videos“, die unterschiedliche Ausdrucksformen des Theaters mit den Möglichkeiten der Videokunst und der Technik der Computermusik verbinden, in Ost- und West-Europa, Nordamerika und Japan auf. Zu seinen Kompositionen für Computer improvisiert Lewis zum Teil auf der Posaune. Seine Intermedia-Installationen wurden in der Randolph Street Gallery in Chicago und im Pariser Musee de la Villette ausgestellt. Auf der 6. Internationalen Konferenz New Interfaces for Musical Expression (die im Juni 2006 im IRCAM, Paris, stattfand) hielt Lewis einen der Hauptvorträge.
Jazzkolumne **: Experimentell ist keine Kategorie**
Der Posaunist und Komponist George Lewis ist zum Leiter des „Center for Jazz Studies“ in New York berufen worden. Ein Porträt.
George Lewis ist mit der Koto-Spielerin Miya Masaoka verheiratet und hat mit ihr einen Sohn.
Im Wohnzimmer (taz) gab es ein Wandklappbett, das Haus befand sich in einer Sackgasse nahe der Gleise von Illinois Central. In der Schule war George Lewis eines jener Chicagoer Kinder, die Unterricht in Halbtagsschichten erhielten, um die Überfüllung der Schule zu verschleiern und die Segregation aufrechtzuerhalten, während die Klassenräume in den benachbarten weißen Schulen nahezu leer waren. Der Verweis auf Segregationserfahrungen kann heute einen sehr negativen Beigeschmack haben: Er könne eine fragwürdige Authentizität im musikalischen Kontext befördern oder einem sozialen Voyeurismus den Weg ebnen, der als sehr unseriös zu bezeichnen ist, sagt Lewis beim Interview in seiner New Yorker Wohnung. Hier, unweit der Columbia University direkt am Central Park, wohnt der 1952 in Chicago geborene Posaunist, Komponist, Professor und Computer-Installations-Künstler zusammen mit seiner Frau, der Koto-Spielerin Miya Masaoka, und dem gemeinsamen kleinen Sohn in einer geräumigen Wohnung mit Konzertflügel und Ausblick. Lewis, der an der Columbia University Musiktheorie und -geschichte lehrt, könnte viel dazu sagen, wie die freie Improvisation die akuten gesellschaftlichen Probleme spiegelt, doch bezogen auf seine eigene Musik interessiert ihn gerade das nicht.
Tatsächlich ging George Lewis noch auf segregierte Schulen – zunächst eine öffentliche nur für Schwarze, später eine Privatschule, die zu 98 Prozent weiß war. Er wurde an der South Side Chicagos geboren, im Cook County Hospital, das allen afroamerikanischen Chicagoern seiner Generation ein Begriff ist, weil sie entweder dort oder im schwarzen Krankenhaus Provident zur Welt kamen. Seine Eltern waren mit dem großen Exodus aus den Südstaaten nach Chicago gekommen, sein Vater fand einen Job bei der Post.
Man müsse heute damit umgehen können, dass die Situationen, in die sich freie Improvisatoren begeben, grundsätzlich unstabil sind, sagt George Lewis. Das Patriarchentum sei aus dem Jazz verschwunden, und auch wenn viele traurig und verärgert darüber waren, dass es so kam, hebt Lewis die Vorteile seiner Generation hervor. Den Jazzkonservativen sagt Lewis eine harte Zeit voraus, für jene jedoch, die an Netzwerke, Zirkulation, Offenheit und Verschiedenheit glauben, sei heute der beste aller möglichen Momente.
Seine ersten Schulerfahrungen könnten fast wortwörtlich aus dem Buch von Jawanza Kunjufu, „Countering the Conspiracy to Destroy Black Boys“, entnommen sein, berichtet Lewis: Kunjufu beschreibt darin, wie schwarze Jungs im Alter von fünf bis neun, die in der Grundschule als sehr lebendig auffielen, in Klassen für geistig Behinderte gesteckt wurden. Als der Schulpsychiater Lewis als „vom Kindergarten gelangweilt“ bezeichnete, versetzte man ihn zwar in eine höhere Altersstufe, doch Gelder für fortgeschrittene Klassen in schwarzen Schulen gab es kaum, und so wies ein afroamerikanischer Lehrer seine Eltern auf Schülerstipendien für die Laboratory Schools an der University of Chicago hin. Obwohl die Schulkosten trotz des Stipendiums immer noch hoch waren, kam er auf diese Schule und gehörte nun zu dem sehr überschaubaren Anteil schwarzer Schüler. Zweimal täglich musste er den Grünstreifen überqueren, der „the Midway“ genannt wurde und den Campus von dem Ort trennte, wo er wohnte: „das Ghetto“.
Lewis lernte schon in der Schule Deutsch, und Französisch während seiner Forschungsjahre am Ircam (dem Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique) in Paris, er studierte Philosophie, seit 2004 ist er Professor an der Columbia University in New York. 2002 wurde er mit dem mit 500.000 Dollar dotierten MacArthur-Preis für kreative Leistungen ausgezeichnet, dem „Genius Grant“. Seit 1. Juli leitet George Lewis nun das „Center for Jazz Studies“ an der Columbia in New York. Und im Rahmen des „World Leaders Forum“ lädt Lewis für Ende September zu seinem ersten Event als neuer Direktor: dem „Columbia/Harlem Festival of Global Jazz“. Neben vielen Konzerten steht auch eine Konferenz auf dem Programm, am 29. September diskutiert eine internationale Expertenschar das Thema „Jazz in the Global Imagination“.
Er fühle sich zwar als experimenteller Musiker, das sei aber keine Kategorie. Doch ohne Jazz gäbe es keine europäische improvisierte Musik, keine AACM (Association for the Advancement of Creative Musicians), nicht den John Cage, wie man ihn heute kennt – alles wäre anders, sagt Lewis. Die meisten Jazzmusiker wollten nicht als Jazzmusiker bezeichnet werden, weil Jazz als Limitierung benutzt wurde, um diese Musiker auf einer überschaubaren Plantage zu halten. Die gezielte Vorenthaltung von Möglichkeiten sei lange Zeit ein wesentliches Merkmal der Kategorie Jazz gewesen, glaubt er. In seinem Fall nutzte man sie, um seine Arbeit mit Computern herabzusetzen. Jazz sei wohl der Ort, von dem er komme, doch wer wisse schon, wo es ihn noch hinführe.
Will Calhoun wuchs im New Yorker Stadtteil Bronx auf. Nach dem Schulabschluss zog er nach Boston, wo er am Berklee College of Music einen Bachelor in „Music Production and Engineering“ erlangte. Für herausragende Leistungen am Schlagzeug erhielt er den prestigeträchtigen Buddy Rich Jazz Masters Award.
1986 stieg er bei Living Colour ein. Bis zur Auflösung 1994 veröffentlichte die Band drei Studioalben und eine EP, Höhepunkt war der zweimalige Gewinn des Grammy Award for Best Hard Rock Performance. Calhoun trägt mit einer Melange aus Impro- und Hardrock-Drumming zum Sound der Band bei. Daneben ist er Co-Komponist zahlreicher Songs und schrieb die Titel Pride und Nothingness. Seit Wiedervereinigung der Band im Jahr 2002 entstanden drei weitere Alben.
Als Solokünstler veröffentlichte Will Calhoun bislang fünf Studioalben, auf denen er, beeinflusst von Genregrößen wie Tony Williams und Billy Cobham,[2] überwiegend Jazz interpretiert, aber auch Einflüsse aus World, Funk und R&B verarbeitet. Sein neuestes Werk Celebrating Elvin Jones widmet sich Schlagzeuglegende Elvin Jones und erschien 2016 beim Label Motéma.
oben:KHW Trio. Es besteht aus den Musikern Harald Kimmig, Violine, Sascha Henkel, E-Gitarre und Christian Weber Kontrabass. Die Musik des Trios entsteht durch freie Improvisation – im Spannungsfeld zwischen individuellem Ausdruck der einzelnen Musiker, der Fähigkeit zu spontaner musikalischer Kommunikation untereinander und dem Gesamtklang des resultierenden musikalischen Prozesses. Die Musik ist tief in den jeweiligen musikalischen Hintergründen und Prägungen verwurzelt, die musikalischen Erfahrungen der Musiker nähren sich aus unterschiedlichsten Quellen. Die jeweils um ein Jahrzehnt versetzten Geburtsjahre spielen dabei sicher ebenso eine Rolle, wie die diversen musikalischen Szenen und klanglichen Forschungsgebiete, in denen die drei Musiker aktiv waren und sind.
Das KHW Trio hat bereits in seinen ersten 6 Monaten seine eigene Sprache formuliert und präzisiert. Im Zentrum der Musik steht eine klangliche Synthese, die durch aktives, intensives Hören und Musizieren entsteht.