Jason Nazary, dessen Vater bei der US-Luftwaffe in Italien stationiert war, wuchs in Lawrenceville (Georgia) auf. Er erhielt klassischen Schlagzeugunterricht, zunächst durch John LaMattina inAtlanta. Er gewann Nachwuchspreise, nahm an zahlreichen Jazzworkshops teil, etwa im Rahmen von Betty CartersJazz Ahead, und zog 2005 nach New York City. Er arbeitete in der Jazzszene u. a. mit Shayna Dulberger (The Kill Me Trio, 2006), Darius Jones (Big Gurl (Smell My Dream), AUM Fidelity, 2011),Jason Ajemian (Folklords, 2012) und Noah Kaplan(Cluster Swerve, hatOLOGY, 2017), außerdem mit Olga Bell, Jay Foote, David Crowell und Travis Deuter. Im Trio mit Petr Cancura und Joe Morris entstand 2007 das Album Fine Objects (Not Two Records).Für sein Solo-Projekt So Ghost, mit dem er zwei Tonträger veröffentlichte, kooperierte er mit Michael Foster, Henry Fraser und Connor Baker. Er spielt ferner im Duo Anteloper mit der Trompeterin Jaimie Branch, im Duo Clebs mit Sängerin Emilie Weibel und in der Indierock-Band Bear in Heaven. Gegenwärtig (2017) arbeitet er zudem im Trio mit Elias Stemeseder (Piano) und Henry Fraser (Bass). Nazary lebt in Brooklyn.
https://www.youtube.com/watch?v=0AyfHQ7o6Gc&t=4s
Als er seinen Morgenkaffee beendet hatte, steckte der Schlagzeuger Kabel in einen modularen Synthesizer und nahm sich selbst auf, wie er zusammen mit den von ihm kreierten Sounds improvisierte, wobei er alles von seinem Trap-Kit über Percussion bis hin zu Haushaltstöpfen und -pfannen verwendete. Nicht alles geschah in seinem Wohnzimmer. „Meine Frau hat mir diese rauscharmen, wirklich empfindlichen Mikrofone besorgt, die für Feldaufnahmen verwendet werden“, sagt Nazary. „Die Idee war, dass ich superleise spielen würde, aber diese Mikrofone dabei haben und es eine wirklich detaillierte, subtile Art der Aufnahme sein sollte.“
Einige der Ergebnisse dieses Heimprojekts sind auf Spring Collection (We Jazz) zu hören, einem Set, das diese Synth-Patches mit freier Improvisation kombiniert. Fünf der neun Tracks enthalten Beiträge von anderen Musikern, die ihre Parts auf ähnliche Weise aufgenommen haben: allein zu Hause. Nazary hielt diese Darbietungen größtenteils intakt, schnitt Sounds ab oder machte Loops aus bestimmten Abschnitten, wenn es angebracht war. Trotz der Distanz agieren die Musiker auf eine Art und Weise, die sich wie eine lebhafte spontane Interaktion anfühlt, während die elektronischen und akustischen Klänge miteinander verschmelzen.
Zu Nazarys Mitarbeitern gehören Freunde wie der Gitarrist/Sänger Grey McMurray, die Keyboarder Matt Mitchell und Michael Coleman sowie sein Bandkollege von Anteloper, der Trompeter Jaimie Branch. Aber er wandte sich auch an Ramon Landolt, einen Schweizer Pianisten, den er auf Tournee kennengelernt, aber nie mit ihm gespielt hatte. Die Einbeziehung der anderen Spieler sorgt dafür, dass die Musik nicht einfach so klingt, als wäre sie „im Computer gemacht“, sagt Nazary. „Ich wollte ein offenes Gefühl haben, als würde man zwei Leuten zuhören, die in einem Raum spielen. Ich dachte, ich wäre diesen superdetaillierten Sounddesign-Dingen näher gekommen, aber [ich war] in der Lage, herauszuzoomen und es auch zu diesem frei fließenden, improvisierten Ding zu machen.“
Branch schien immer aus der Quelle seelenvollen kreativen Talents zu schöpfen, das aus Chicago stammt, wo sie ihre Jugend verbrachte, schrieb Natalie Weiner in ihrem Nachruf; „anders gesagt, man würde sich schwer tun, sie als ein weiteres Produkt der Pipeline vom Konservatorium nach New York zu bezeichnen.“ Mit ihrer Rückkehr nach Chicago habe sie begonnen, ihren Sound zu verfeinern – „einen Sound, der auf der Geschichte dieser Stadt des Free Jazz und der Avantgarde-Improvisation basierte. Es steht außer Frage, dass Branch ihre Vorfahren studierte und bereitwillig Einflüsse wie Booker Little, Miles Davis, Axel Dörner und Julius Hemphill zitierte, aber sie hat sich nie vom langen Schatten und der Ehrfurcht des Jazz ablenken lassen oder ihr Denken eingeschränkt.“
Branch starb im August 2022 im Alter von 39 Jahren in ihrem New Yorker Zuhause in Red Hook, Brooklyn.Die Todesursache wurde nicht öffentlich genannt.
Jaimie Branch habe in ihrer Version von improvisierter Musik „Punk-Wildheit mit fortschrittlicher Technik kombiniert“ und innerhalb und außerhalb von Jazzkreisen Anerkennung gefunden, schrieb Nate Chinen im National Public Radio. „Branch konnte mit ihrer Trompete eine Welt des persönlichen Ausdrucks heraufbeschwören, die in einem Moment forsch und flammend, im nächsten trübe und besinnlich klang. Was sie […] stets vermittelte, war eine absolute Ganzkörper-Überzeugung. Ein Grund, warum sie in den letzten zehn Jahren zu einem beliebten Dreh- und Angelpunkt der kreativen Musikgemeinschaft wurde, war dieser Geist von mutiger Intensität“.
1992 nahm er unter eigenem Namen das Fusion-Album Just Advance(Big World) auf; mitwirkende Musiker waren Marcus Miller undHiram Bullock. In den 2000er Jahren spielte er bei Rodney Jones.
Neben seiner Tätigkeit als Musiker arbeitet Dennard als Musikpädagoge, zu seinen Schülern zählt u. a. Jackie Barnes, Jay Rosen, Ken Serio und Paul Goldberg. Ferner schrieb er eine Reihe von Artikeln zu musikpädagogischen Themen und veröffentlichte die DVD The Studio/Touring Drummer. Inzwischen ist er Professor an der Berklee School of Music.
Ben Ratliff, ein Jazzkritiker der New York Times, hörte in Hekselmans Spiel Anklänge an Pat Metheny und John Scofield und bescheinigte ihm das ganz eigene Talent, Melodien zu finden, „die bleiben“.
Der italienische Schlagzeuger und Komponist Tommaso Cappellato war stets bestrebt, als Begründer und Schöpfer zahlreicher musikalischer Situationen seine Spuren zu hinterlassen. Seine Neugier für verschiedene Stile und sein ständiger Forscherdrang führten ihn dazu, zu reisen und verschiedene Länder der Welt zu erkunden, um einflussreiche Musiker zu treffen, von ihnen zu lernen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Während seines 9-jährigen Aufenthalts in New York nahm Tommaso an mehreren musikalischen Projekten aller Stilrichtungen teil. Eine bemerkenswerte Zeit in dieser Zeit war das 2-jährige Engagement im Rainbow Room, wo er 6 Nächte in der Woche mit dem Pianisten Ehud Asherie und dem Bassisten Joseph Lepore spielte. Bald darauf schloss er sich dem Vibes Trio mit dem Vibraphonisten Bill Ware und dem Bassisten Brad Jones an. 2004 gründete Tommaso zusammen mit dem in Brooklyn ansässigen Mc Yah Supreme die Hip-Hop-Band Brohemian und nahm das Album Post Modern Garden auf, auf dem er sowohl als Schlagzeuger als auch als Produzent fungiert. 2005 reist er nach Senegal, Afrika, um mit dem guineischen Perkussionisten und Sänger Salif Bangoura aufzunehmen, während er 2008 durch Japan und Australien tourt.
Derzeit leitet Tommaso sein eigenes Quartett mit Michael Blake, Giovanni Guidi und Joe Rehmer, das die Single The Knight exklusiv auf Vinyl und das komplette Studioalbum Open für das Label Elefante Rosso veröffentlicht. Andere Projekte, an denen er arbeitet, sind Youngtet mit den brandneuen Talenten Alessandro Lanzoni am Klavier und Gabriele Evangelista am Bass; Nesso G mit den Saxophonisten Francesco Bigoni und Michele Polga und dem Bassisten Danilo Gallo; Dionysiac Hammond Trio mit dem Gitarristen Domenico Caliri und Emiliano Pintori an der Hammond-Orgel.
Tommasos KOOPERATIONEN umfassen Auftritte und Aufnahmen mit:Tim Armacost, Omer Avital, Peter Bernstein, Michael Blake, Robert Bonisolo, Fabrizio Bosso, George Cables, Carol C (Si-Se‘), Mark De Clive-Lowe, Antonio Farao‘, Joel Frahm , Aaron Goldberg, Steve Grossman, Debbie Harry (Blondie), Jon Hendricks, The Jazz Passengers, Lionel Loueke, Junior Mance, Ronnie Mathews, Ron McClure, Dado Moroni, Butch Morris, Dj Nickodemus, Enrico Pieranunzi, Marc Ribot, Pietro Tonolo, Harry Whitaker, Richard Wyands
Ambarchi wurde in einer Familie sephardischer Juden aus dem Irak geboren. Er besuchte eine orthodoxe jüdische Schule in Brooklyn, New York City. Seine Musikerkarriere begann er als Free-Jazz-Schlagzeuger. Später wechselte er unter dem Einfluss von Japanoise zur Gitarre und wurde in der Noise-Szene aktiv. Auch nennt er die Komponisten Morton Feldman und Alvin Lucier als frühe Einflüsse. 1993 trat er auf Einladung John Zorns auf dem Radical Jewish Culture Festival in New York auf. 1998 begann mit dem in einem Take aufgenommenen Stacte seine Solo-Karriere. Anfang der 2000er Jahre fing er an, an der University of Western Sydney Improvisation zu unterrichten. 2005 trat er auf Sunn O)))s Album Black One. 2013 entstand ein gemeinsames Album mit dem Komponisten John Tilbury.
Peacock spielte schon als Kind Klavier, hatte aber nie Instrumental- oder Kompositionsunterricht. Kurz vor der Vertragsunterzeichnung als Schauspielerin in den Studios von United Artists 1960 entzog sie sich, um den Jazzbassisten Gary Peacock zu heiraten. 1964 riet sie Gary Peacock, der bei Miles Davis kurz Ron Carter vertrat, lieber mit Außenseitern wie Albert Ayler und Don Cherry zu spielen, und begleitete 1965 Aylers Band auf Europatournee. Im selben Jahr engagierte sie sich beim neugegründeten Jazz Composer’s Orchestra. Mit Paul Bley, dessen Band Gary Peacock ab 1962 angehörte, begann sie eine Liebesbeziehung und folgte dessen Frau Carla Bley nach. Sie erwies sich als ebenso starke und eigenwillige Komponistin wie diese und komponierte auf Bitten Paul Bleys zahlreiche Stücke für ihn.
Als Robert Moog Annette Peacock Ende der Sechziger einen seiner Synthesizer für die Studioarbeit überließ, trat sie damit live auf. Mit ihrem Lebensgefährten formierte sie die Bley-Peacock Synthesizer Show, eine der ersten elektronischen Jazzbands, an der zeitweise Robert Wyatt bzw. Han Bennink beteiligt waren. Sie schickte ihre Stimme durch einen Ringmodulator, experimentierte mit Rockrhythmen und rezitierte bereits 1968 ihre Texte als Raps. 1972 veröffentlichte sie mit I’m The One ihr Solo-Debüt.[1]Al Kooper coverte daraus Been and Gone. 1998 wurde dieses Album von der Zeitschrift The Wire in die Liste „100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)“ aufgenommen. Ihre hochkondensierten poetischen Texte beschäftigten sich damals wie später sarkastisch mit Ökologie, Politik, Sexualität und Feminismus. In dieser Zeit trat Peacock live mit Iggy Pop auf, wirkte in einem Film Salvador Dalís mit und studierte an der Juilliard School of Music.
Bass – Mario Pavone Drums – Han Bennink, Laurence Cook Electric Bass, Piano, Voice – Annette Peacock Synthesizer, Electric Piano – Paul Bley
Zwischen 1974 und 1978 lebte Annette Peacock zurückgezogen in England, um ihre Tochter aufzuziehen. 1977 gastierte sie auf Bill Brufords Solo-Debüt, dem Jazzrock-Klassiker Feels Good To Me (erschienen 1978). Anschließend gründete sie ihre eigene Plattenfirma ironic, auf der von 1981 bis 88 vier Alben erschienen. Nach der LP Abstract-Contact (1988) zog sich Annette Peacock weitgehend vom Musikgeschehen zurück, von vereinzelten Auftritten mit dem Schlagzeuger Roger Turner abgesehen. 1995 zog die Komponistin nach Woodstock; auf Konzertbühnen trat sie gemeinsam mit Evan Parker und Barre Phillips auf. Marilyn Crispell spielte 1996 mit Gary Peacock und Paul Motian eine Doppel-CD mit Annettes Kompositionen ein (Nothing Ever Was, Anyway). 1997 gab ECM-Chef Manfred Eicher bei Annette Peacock eine Komposition für Streicher und Piano in Auftrag, die sie 2000 nach dreijähriger Arbeit und 12-jähriger Studioabstinenz im Osloer Rainbow Studio unter dem Titel An Acrobat’s Heart realisierte. Danach verstummte sie für weitere sechs Jahre bis zum 2006 (ohne Werbung) erschienenen Album 31:31.
Der italienische Hybrid-Schlagzeuger, Produzent und DJ Tommaso Cappellato ist ein musikalischer Außenseiter, dessen Fähigkeiten von Freiform-Elektronik über Hip-Hop-Beats bis hin zu Jazz-Improvisation reichen. Seine unorthodoxe Stilbreite basiert auf seiner eigenen musikalischen Entdeckungsreise, angefangen beim Aufbau seiner Jazz-Chops als Schlagzeuger in NYC über Hip-Hop-Exkursionen neben Brooklyn MCs bis hin zur Reise nach Senegal, um sich mit lokalen Musikmeistern zu verbinden, und der Zusammenarbeit mit experimenteller Elektronik und der Technokünstler Rabih Beaini, Pianist, Komponist und Live-Remixer Mark de Clive-Lowe und der visionäre ägyptische Produzent Maurice Louca. Diese gefühlvollen Einflüsse bereichern seine Live-Auftritte mit Collettivo Immaginario, das mit seiner frischen Mischung aus modernen Beats und der 70er-Jahre-Elektronik das Publikum von LA bis Mailand fasziniert.
Tommaso leitet auch sein eigenes preisgekröntes spirituelles Jazzensemble Astral Travel, mit dem er gerade ein neues Album über Hyperjazz veröffentlicht hat, das von der Poesie von Sun Ra inspiriert ist: „Wenn du sagst, dass du von diesem Planeten bist, warum behandelst du ihn so, wie du es tust? ? „ mit Dwight Trible. Dies baut auf seinen früheren gefeierten Veröffentlichungen wie ‚Aforemention‘ (Mashibeats / Ropeadope Records) und ‚Butterflying‘(Mother Tongue Records) auf. Cappellato hat seine Musik einem Publikum auf der ganzen Welt zugänglich gemacht – ob live auf der Bühne im Jazz Cafe in London oder im Low End Theory in LA; als Pädagoge, der seine Meisterklasse über Hybridtrommeln präsentiert; oder als vorgestellter Künstler beim Winter JazzFest in NYC und bei Gilles Petersons Worldwide FM. Er trat als Artist in Residence auf der Biennale von Venedig, Pioneer Works in New York, auf und wurde 2014 im japanischen Radio Inter.fm zum besten neuen Künstler ernannt.