Juli 25th, 2025 by Afrigal

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Ostrich-Tuning

Ostrich engl. = Strauß

Die Straußenstimmung ist eine Art triviales Tuning. Sie weist allen Saiten einen Zettel zu, z. E-E-e-e-e-e‘ oder D-D-D-D-d-d‘. Der Begriff “ Straußengitarre“ wurde von Velvet Underground’s Lou Reed nach dem vor-samtenden Underground-Song „The Ostrich“ geprägt von Lou Reed and the Primitives, bei dem er als Erster mit diesem Tuning aufnahm, also die erste bekannte kommerzielle Komposition, die ein triviales Gitarrentuning nutzte.

Lou Reed played the ostrich tuning D-D-D-D-d-d on The Velvet Underground’s „All Tomorrow’s Parties„.

Reed und Cale (der Bratsche, Keyboard und Bass spielte) begannen zusammenzuarbeiten und die Zusammenhänge zwischen Straußenstimmung und Bordunmusik zu untersuchen. Die Band trat mit neuen Mitgliedern (wie dem Gitarristen Sterling Morrison und dem Schlagzeuger Angus MacLise, einem weiteren Schüler von La Monte Young) auf und wurde als Velvet Underground bekannt. John Cale hatte „Loop“ 1964 komponiert und aufgenommen, doch die EP war die erste unter diesem Bandnamen veröffentlichte EP. Sie bestand aus Bordunmusik, die auf einer elektrischen Bratsche gespielt wurde.

Wenn alle Gitarrensaiten auf denselben Ton gestimmt sind (z. B. alle auf E), klingt die Gitarre:

Ungewöhnlich, dröhnend, fast wie ein Cluster

Jeder Griff auf dem Griffbrett ergibt denselben Ton, nur in verschiedenen Oktaven
– Offene Saiten zusammen erzeugen einen lauten, resonanten Ein-Ton-Akkord
– Es gibt keine klassischen Akkorde mehr, weil die Intervallstruktur fehlt
– Beim Anschlagen klingt es monoton, intensiv, experimentell
– Harmonische Vielfalt fehlt, aber Klangfarbe und Obertöne entstehen stark

Stilistisch:
– Wird manchmal in experimenteller Musik, Drone, Noise oder Minimal eingesetzt
– Auch für Klangskulpturen oder Feedback-Effekte

Tipp:
Probiere es mit Verzerrung oder Delay – klingt dann wie ein „satter, vibrierender Klangteppich“

Hier eine kreative Anwendungsidee für deine Gitarre – alle Saiten auf denselben Ton gestimmt (z. B. E):

Klangstück: „Monochrom – für Gitarre allein“

Stimmung: E–E–E–E–E–E
Klangwelt: drone-artig, metallisch, meditativ, eruptiv

Spielideen:

1. Sanftes Zupfen aller Saiten offen → ergibt einen resonanten, dichten E-Ton
2. Palm Muting + Delay → erzeugt rhythmische Echos, wie Maschinenatem
3. Obertöne (Flageoletts) → bei Bund 5, 7, 12 – ergibt schwebende Glasharmonien
4. Tremolo Picking oder E-Bow → erzeugt schwebenden, singenden Dauerton
5. Bending nur auf 1 Saite → erzeugt leicht schiefe „wobble“-Effekte

Kompositorisch:
– Beginne mit Stille
– Taste dich in rhythmischen Mustern an
– Lass Rückkopplung und Feedback als Stimme wirken
– Schichte dynamisch: leise Drones → aggressive Anschläge → Flächen → Stille

Man kann auch mit speziellen Ableton Live Racks faszinierende Drone- und Ambient-Klänge erzeugen. Hier sind einige empfehlenswerte Racks:

1. Drone Lab von Ableton

Ein umfassendes Pack mit über 90 Presets, darunter Gitarren-Drones, modulare Effekte und Improvisationssets. Ideal für experimentelle Klanglandschaften.

2. FMM Drone Rack

Ein kostenloses Audio Effect Rack, das jeden Klang in einen sich entwickelnden Drone verwandelt. Mit vorprogrammierten Makros für einfache Bedienung.

3. Drone Groover von ModeAudio

Ein kostenloses Effekt-Rack, das deinen Gitarrensound in rhythmische Drones verwandelt. Perfekt für Ambient-Produktionen.

4. Granular Drone Machine von Halfred

Ein kreatives Rack für granulare Drones, ideal für experimentelle Sounddesigns.

Diese Racks bieten vielfältige Möglichkeiten, mit einer gleichgestimmten Gitarre einzigartige Klanglandschaften zu erschaffen. Experimentieren!

 

Quellenangaben:
1. Ableton: www.ableton.com/en/packs/drone-lab/?utm_source=chatgpt.com

2. Finish More Music: finishmoremusic.com/drone/?utm_source=chatgpt.com

3. ModeAudio: modeaudio.com/magazine/free-live-fx-rack-drone-groover?utm_source=chatgpt.com

4. SoundCloud: soundcloud.com/halfr3d/granular-drone-machine-free?utm_source=chatgpt.com

 

Die Kombination von Cales Bratschen- und Reeds Gitarrenstimmungen wurde zu einem frühen Markenzeichen ihrer Arbeit. Reed verwendete Straußenstimmungen auf dem 1967 erschienenen Album „The Velvet Underground & Nico“ in den Songs „Venus in Furs“ (am Ende des Songs) und „All Tomorrow’s Parties“, in denen Cale ebenfalls Bordunmusik auf der Bratsche spielte.

Laut einem Interview mit dem Schlagzeuger Moe Tucker in „What Goes On?“ handelte es sich bei Reeds Straußengitarre um eine Gitarre, deren Bünde entfernt worden waren, und die kurz nach den Album-Sessions gestohlen wurde.

D-Tuning

1d —– * abgestimmt auf d (von e bis d)

2d —– * auf d (von B bis d)

3D —– * auf D (von G bis D) abgestimmt

4D —– * links im Standard

5D —– * auf D (von A bis D) abgestimmt

6D —– * auf D (von E bis D) abgestimmt

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Juli 20th, 2025 by Afrigal

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The Velvet Underground

 

war eine experimentelle Rockband, die 1964 in New York City gegründet wurde. In ihrer Anfangsformation bestand sie aus Lou Reed (Gitarre, Gesang), John Cale (Bass, Viola, Keyboard und Gesang), Angus MacLise (Schlagzeug, Bongos, Handtrommeln) und Sterling Morrison (Gitarre). Ab 1965 spielte Maureen Tucker anstelle von Angus MacLise Schlagzeug, ergänzt wurde diese Formation 1966 für das Debütalbum von der deutschen Sängerin Nico.

Bekannt wurde die Band als Gruppe von Protégées von Andy Warhol, der auch ihr erstes Album produzierte. Mit ihren provokanten Texten über Sadomasochismus, Transvestitismus und Drogensucht blieb die Band während ihres Bestehens kommerziell erfolglos, heute wird sie jedoch zu den einflussreichsten Rockbands der Musikgeschichte gezählt.

MacLises Nachfolgerin am Schlagzeug, Maureen Tucker, kam durch Sterling Morrison, mit dem sie befreundet war, in die Band und beeindruckte durch ihr ungewöhnliches Schlagzeugspiel:

Sie spielte im Stehen, benutzte für die Bassdrum keine Fußmaschine und hatte eine eigene Anordnung der Schlaginstrumente; überdies legte sie gern ein Tamburin auf ihre Snaredrum. Tucker war zudem eine der ersten Schlagzeugerinnen der Rockgeschichte.

 

 

 

 

Cale verfügte über eine klassische Kompositionsausbildung, hatte bereits mit Musikern der Neuen Improvisationsmusik wie John Cage oder La Monte Young zusammengearbeitet und war ebenso wie Reed an Rockmusik interessiert. Der Einfluss von La Monte Young und dessen als „Drones“ (Dröhnen, Brummen) bezeichneten Kadenzen auf den Sound von Velvet Underground sowie Cales und Reeds spätere Solokarrieren waren erheblich.

Cale war überrascht, in Reed jemanden gefunden zu haben, der wie er ein offenes Ohr für Experimente hatte: Reed stimmte seine Gitarrensaiten oft alle auf den gleichen Ton („Ostrich-Tuning“) und erzielte damit den „Drone“-Effekt.

 

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Dezember 13th, 2022 by Afrigal

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David Tudor

 

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(* 20. Januar1926 in Philadelphia, Pennsylvania; † 13. August 1996 in Tomkins Cove, New York) war ein US-amerikanischerPianistund Komponist und einer der Pioniere für elektronische und experimentelle Musik im 20. Jahrhundert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tudor studierte Orgel und Musiktheorie bei H. William Hawke, Klavier bei Irma Wolpe Rademacher, sowie Komposition bei Stefan Wolpe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er rasch einer der führenden Interpreten für zeitgenössische Klaviermusik. 1950 gab er die US-amerikanische Erstaufführung der Klaviersonate Nr. 2 von Pierre Boulez, brachte früh Werke von Morton Feldman und La Monte Young zur Aufführung, und 1954 führte ihn eine Tour durch Europa. Unter anderem widmete ihm daraufhin Karlheinz Stockhausen sein Klavierstück VI (1955), und kurze Zeit war er auch als Lehrer bei den Darmstädter Ferienkursen tätig (1956–1961).
Der Komponist, mit dem David Tudor aber am meisten in Verbindung gebracht wird, ist John Cage. Cages Music of Changes, sein Concerto For Piano and Orchestra und auch 4’33“ wurden von ihm uraufgeführt, und Cage sagte später, dass viele seiner Klavierkompositionen entweder speziell für Tudor oder doch zumindest in Gedanken an ihn geschrieben worden seien. Sowohl bei Klavierstücken als auch bei Werken für Elektronik (beispielsweise Cages Music for Electronic Tape) war die Zusammenarbeit eine enge. Wie Cage stand Tudor ab Mitte der 1950er Jahre in enger Verbindung mit Merce Cunninghams Dance Company, und als Cage 1992 starb, übernahm er dessen Funktion als musikalischer Leiter dieser Truppe.In der Folge dieser Zusammenarbeit gab Tudor gegen Ende der 1950er Jahre allmählich seine Aktivitäten als Pianist und Interpret zugunsten eigener kompositorischer Tätigkeit auf. Seine Werke gehören zu den großen Pioniertaten der elektronischen Musik im 20. Jahrhundert.
Die zahlreichen Auftragsarbeiten für Merce Cunningham, bei denen die Musik mit avantgardistischem Licht- und Bühnendesign kombiniert wird, trugen zur Verbreitung seines Rufs nicht wenig bei. Beispielsweise wird in einem der Stücke, Reunion von 1968, das zusammen mit Lowell Cross geschrieben wurde, ein Schachspiel dargestellt, wobei jeder Zug einen Lichteffekt oder eine Diaprojektion auslöst; bei der Uraufführung wurde das Spiel zwischen John Cage and Marcel Duchamp gespielt. Zu diesen Auftragsarbeiten zählen weiters: Rainforest I (1968), Toneburst (1974), Weatherings (1978), Phonemes (1981), Sextet for Seven (1982), Fragments (1984), Webwork (1987), Five Stone Wind (1988), Virtual Focus (1990), Neural Network Plus (1992), und als jüngstes Soundings: Ocean Diary (1994, nach einer der letzten Projektideen von John Cage).1970 war Tudor einer der vier Künstler, die den Pepsi-Pavillon auf der Expo ’70 in Osaka entwarfen. Die Tatsache, dass viele seiner Werke das Zusammenspiel mit Bildern, Licht, Laser, Tanz und Fernsehen erfordern, führte in den 1970er und 1980er Jahren zu zahlreichen weiteren Gemeinschaftsarbeiten (unter anderem mit Jacqueline Monnier, Lowell Cross, Molly Davies, Robert Rauschenberg), und auch sein letztes Werk, Toneburst: Maps and Fragments, war von einer solchen Zusammenarbeit (mit der Künstlerin Sophia Ogielska) geprägt.
oben: Ich habe nichts zu sagen und ich sage es!!

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Mai 3rd, 2022 by Afrigal

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Lou Reed

Lou Reed (1979)

Vater des NOISE

Lewis Allan „Lou“ Reed (* 2. März 1942 in New York; † 27. Oktober 2013 in East Hampton, New York) war ein US-amerikanischer Songwriter, Gitarrist und Sänger. Er war zusammen mit John Cale Gründungsmitglied der einflussreichen Rockband The Velvet Underground, welche in der Frühphase von Andy Warhol gefördert wurde. Durch sein Schaffen in den 1960er und 1970er Jahren erarbeitete sich Reed den Ruf als Wegbereiter von Genres wie Punk, Noise-Rock oder Industrial.

Lou Reed distanzierte sich alsbald von seinem Elternhaus und begann ein Studium an der Syracuse University, wo er Anfang der 1960er Englisch studierte und seinen Abschluss machte. Sein Lehrer und intellektueller Mentor an der Universität war Delmore Schwartz, mit dem er auch privat befreundet war.

Einst sagte Reed, sein Ziel sei es, die Empfindsamkeit und Intelligenz des Romans auf die Rockmusik zu übertragen oder den Großen Amerikanischen Roman als Musikalben-Folge zu realisieren. Später schrieb Reed die Stücke My House und European Son als Reminiszenz an Schwartz, der starken Einfluss auf seine spätere Songwriter-Karriere hatte. Während seiner Studienzeit in Syracuse entwickelte Reed auch ein Interesse für Free Jazz und experimentelle Musik wie die von La Monte Young, mit dem John Cale zusammenarbeitete.

Im Jahr 1975 produzierte er dann das Doppelalbum Metal Machine Music, das vor allem aus Gitarrenfeedbacks besteht, Melodie oder Struktur sind nicht erkennbar. Das Album ist umstritten: Während die Chicago Tribune es als „billige Geste gegen die Plattenindustrie“ oder als „schlechten Witz“ verstand, bezeichnete es der Rockjournalist Lester Bangs als genial. Obwohl die Angaben zur Besetzung fiktiv sind, legte Reed Wert auf die Feststellung, dass es sich durchaus um eine ernsthafte Arbeit handelte. Auf jeden Fall war es eine bis dahin unerhörte Provokation gegenüber einem „Major Label“ von Seiten eines damals durchaus kommerziell erfolgreichen Plattenkünstlers. Später wurde das Werk von dem Berliner Ensemble für zeitgenössische Musik Zeitkratzer für klassisch-akustische Instrumente transkribiert und 2002 in Berlin uraufgeführt.

Maureen „Moe“ Tucker is a musician best known for having been the drummer for the rock group The Velvet Underground. In this interview Moe looks back at The Velvets‘ history and her own role in one of modern music’s most innovative and influential bands.

Part 1 von 11

The Velvet Underground & Nico ist das Debütalbum der experimentellen Rockband The Velvet Underground mit der deutschen Sängerin Nico. Es wurde von Andy Warhol produziert und im März 1967 von Verve Records veröffentlicht. The Velvet Underground & Nico wird zu den bedeutendsten Alben der Musikgeschichte gezählt.

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