Juni 8th, 2023 by Afrigal

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Terrence „Terry“ Mitchell Riley

(* 24. Juni 1935 in Colfax, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Komponist und Pianist. Er trug mit seinen aus der asiatischen und afrikanischen Trancemusik adaptierten „mikropolyphonen“ Strukturen zur „Erfindung“ der Minimal Music bei und gehört zu deren populärsten Vertretern. Gegen Mitte der 1960er Jahre führte er die auf rhythmischen Modellen beruhende Kompositionstechnik der Pattern-Music in die Minimal Music ein.

Music Pattern Bilder - Kostenloser Download auf Freepik

09.10.2018, Tschechien, Prag: The performance of Terry Riley's (pictured) essential work "In C" at the Strings of Autumn is exceptional in three ways: the composer himself personally in attendance, the interpretation by Paul HillierŽs Ars Nova Copenhagen, the atmosphere of the Vitkov Memorial in Prague, Czech Republic, October 9, 2018 | Bildquelle: picture alliance/Michaela Rihova/CTK/dpa

Riley trat als Pianist und Improvisator seit Mitte der 1950er Jahre auf. Er studierte Musik am Shasta College, der San Francisco State University und am San Francisco Conservatory, bevor er 1961 sein Masterstudium in Komposition an der University of California, Berkeley bei Seymour Shifrin und Robert Erickson absolvierte. Er war in die Tätigkeiten des San Francisco Tape Music Center involviert, wo er mit Morton Subotnick, Steve Reich, Pauline Oliveros und Ramon Sender in Berührung kam. Weiterhin studierte er indischen Gesang bei Pran Nath; er machte mehrere Reisen nach Indien, wo er die Begleitung auf den Tablas und der Tanpura lernte. Seit 1971 lehrte er viele Jahre am Mills College klassische indische Musik.

 

 

 

https://www.youtube.com/watch?v=IWJLnFezeq8

Terry Riley in der Great American Music Hall, San Francisco (1985)

In den frühen 1960er Jahren spielte er zunächst Soloauftritte auf der Orgel, die die ganze Nacht bis zum Sonnenaufgang andauerten (Afrika). Als einer der ersten Komponisten arbeitete er bereits 1963, während der Aufnahmen für Music for the Gift in Paris, mit Loops und Zeitverzögerungen auf der Basis einer Anordnung, die von einem unbekannten Toningenieur entwickelt wurde, der für Riley tätig war. Terry Riley nannte diesen Vorläufer späterer Echogeräte Time Lag Accumulator. Später wurde eine gleichartige Anordnung von Robert Fripp unter dem Namen Frippertronics bekannt. Es handelt sich um zwei Revox-Bandmaschinen, bei denen der räumliche Abstand der Maschinen zueinander die Länge der Tonbandschleife und somit die zeitliche Verzögerung bestimmt.

 

Das Pattern (Plural: Pattern; englisch: Muster; von lateinisch patronus: Patron) bezeichnet im Sprachgebrauch von Musikern und Komponisten eine harmonisch oder rhythmisch wiederkehrende Struktur. Der Begriff bezieht sich häufig auf perkussive Elemente oder Schlagzeug und wird zum Teil aus diesem Kontext in andere, allgemeinere Bedeutungen überführt. Hier ist dann zumeist ein wiederkehrendes Motiv gemeint, der Begriff Pattern ist in solchen Fällen ein Anglizismus. Bei Gitarristen werden melodische Patterns als Licks bezeichnet.

https://www.youtube.com/watch?v=DpYBhX0UH04

sieht aus wie bei gary chaffee

Die Musikethnologie bedient sich dieses Begriffs spezifischer. Es werden Pattern nach der Anzahl ihrer Schläge (Pulse) unterschieden, in der afrikanischen Musik herrschen kleine Anzahlen vor, zwei, drei oder vier Schläge. Mindestens zwei werden dort miteinander verzahnt. Verschiedenzahlige Pattern verschieben sich gegeneinander im Laufe eines Stückes, ähnlich einer Schwebung. Da verschiedene Tonhöhen bei Trommeln (Djembe) vorkommen können, entstehen nicht nur rhythmische Gestalten, sondern durch die Verschiebung der Schwerpunkte und Zusammenklänge auch melodische.

In der elektronischen Musik hat der Begriff im Prinzip die gleiche Bedeutung. Ein programmiertes Pattern beschreibt ebenfalls ein musikalisches Grundmuster oder Motiv, das – auch in leichten Abwandlungen – mehrfach wiederholt wird. Die amerikanische Minimal Music beruht häufig auf der ständigen Abwandlung solcher Pattern. Bei leichten zeitlichen Verschiebungen der Pattern in verschiedenen Stimmen oder Instrumenten entsteht eine sogenannte Phase. Der Umgang damit wird als Kompositionstechnik Phasing genannt.

Die bekanntesten Komponisten, die mit elektronischen Patterns arbeiteten, sind Steve Reich, Terry Riley und Philip Glass.

Morton Feldman baute zwei Kompositionen auf Pattern auf: Patterns in a Chromatic Field, for cello & piano (1981) und Why Patterns?, for flute, glockenspiel and piano (1978).

 

https://www.youtube.com/watch?v=Rg17UcQx8RY

 

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Juli 8th, 2022 by Afrigal

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steve coleman

Steve Coleman in Utrecht 2017

Stephen „Steve“ Coleman (* 20. September 1956 in Chicago, Illinois) ist ein US-amerikanischer Jazz-Musiker, Alt-Saxophonist, Bandleader und Komponist.

 

 

In den 1990er Jahren entwickelte er mit Hilfe von Programmierern im Pariser Forschungszentrum für Computer-Musik IRCAM ein improvisierendes Computer-Programm, das dann als „Bandmitglied“ bei einem Auftritt der Coleman-Gruppe am 11. Juni 1999 in Paris verwendet wurde.

Cyborg-Funk, Lange melodische Figuren im engen Unisono,

Dieses Duett hat ein schönes lockeres Gefühl.

Aufgenommen in den Systems Two Studios, Brooklyn, New York zwischen März und April 1988.

Das M-Base Collective begann um 1984.

Hier ist eine Liste von Personen, die an dieser Bewegung beteiligt waren, indem sie an der Musik teilnahmen und/oder den Geist der Musik beeinflussten:

Steve Coleman, Greg Osby, Gary Thomas, Ravi Coltrane, Jimmy Cozier , Malik Mezzadri, Branford Marsalis, Yosvany Terry, D’Armous Boone, Craig Handy, Lance Bryant, David Murray, Von Freeman, Bunky Green, Steve Williamson, Greg Tardy, Graham Haynes, Robin Eubanks, Ralph Alessi, Jonathan Finlayson, Ambrose Campbell Akinmusire, Geoffroy DeMasure, Josh Roseman, Roy Hargrove, Shane Endsley, George Lewis, Nbate Isles, Tim Albright, Jean Paul Bourelly, Rory Stuart, Kelvyn Bell, David Gilmore, Kevin McNeal, Geri Allen, James Weidman, Andy Milne, Vijay Iyer , Jason Moran, Robert Mitchell, Edward Simon, Muhal Richard Abrams, Kim Clark, Kevin Bruce Harris, Reggie Washington, Anthony Tidd (Quite Sane), MeShell N’degecello, David Dyson, Matthew Garrison, Lonnie Plaxico, Dave Holland, Kenny Davis , Bob Hurst, Dafnis Prieto, Sean Rickman, Oliver Gene Lake, Ramon Garcia Perez (Sandy), Anga (Miguel Diaz), Marvin „Smitty“ Smith, Mark Johnson, Josh Jones, Larry Banks, Terry Lynn Carrington, Chander Sarjoe, Mark Prince, Roberto Vizcaino, Marcus Gilmore , Camille Gainer, Marivaldo Dos Santos, Jesus Diaz, Michael Wimberly, Jalal Sharriff, Kwe Yao Agyapan, Ronnie Roc, Dave Frazier, Ramesh Shotham, Indian AfroCuba De Matanzas, Tani Tabbal, Junior „Gabu“ Wedderburn, Nei Sacramento (Kontra), Luciano Silva (Kontra), Felipe Alexandro (Kontra), Cassandra Wilson, Jen Shyu, D.K. Dyson, Najma Akhtar, Yassir Chadly, Black Indian, Kokayi, Opus Akoben Timbuk (alias Sub-Zero), Utasi, Shahliek, Black Thought, Andrea the Great, Dave Mills, Patricia Magalhaes, Air Smooth, Rosangela Silvestre, Laila Jenkins, Vera Passos Santana, Don Byron, Derrick Davis, Ezra Greer Maia, Claire Garrison, Lacine Wedderburn, Maria Mitchell.

Sean Rickman – drums

https://mbase.files.wordpress.com/2007/08/black_hole_01.jpg

Steve Coleman wuchs in der South Side von Chicago in einem afro-amerikanischen Umfeld auf, in dem Musik eine wichtige, alltägliche Rolle spielte. Er sang zunächst ein wenig in der Kirche und in den damals aktuellen kleinen Gruppen, die die Jackson 5 nachahmten, und begann mit 14 Jahren, Altsaxophon zu spielen. Im Alter von 17, 18 Jahren wurde seine Beschäftigung mit Musik sehr ernsthaft. Seine Bemühungen, improvisieren zu lernen, führten ihn zu Charlie Parkers Musik, die sein Vater ständig hörte und die eine wesentliche Bedeutung für seine weitere Entwicklung erhielt. Des Weiteren wurde er in dieser Zeit von der Musik von Sonny Rollins, John Coltrane und anderen beeinflusst. Unter den Musikern, mit denen er persönlichen Kontakt hatte, haben ihn in der Anfangszeit vor allem beeinflusst: Von Freeman hinsichtlich der Improvisation, Sam Rivers hinsichtlich der Komposition und Doug Hammond hinsichtlich des konzeptuellen Verständnisses. Auch westafrikanische Musik bekam für ihn bereits früh eine wesentliche Bedeutung.

M-base

Ende der 70er Jahre zog Steve Coleman nach New York. Er wurde bald von etlichen bekannten Band-Leadern engagiert, etwa von Thad Jones und Mel Lewis, Sam Rivers, Cecil Taylor, David Murray, Doug Hammond sowie Dave Holland. Einen großen Teil seiner ersten Zeit in New York verbrachte er jedoch damit, in einer Straßenmusik-Band, die er mit dem Trompeter Graham Haynes zusammengestellt hatte, ein wenig Geld zu verdienen. Diese Gruppe wurde zur ersten „Steve Coleman and Five Elements“-Band, in der er damals seine Improvisations-Weise entwickelte und in der Grundlagen für das von Coleman propagierte M-Base-Konzept gelegt wurden. Der Name Five Elements bezieht sich auf einen Kung-Fu-Schlag.

https://www.youtube.com/watch?v=K1-CQyeEHLg

Seit den 80er Jahren beschäftigt sich Steve Coleman intensiv mit dem Weltverständnis alter Kulturen, vor allem mit dem von Alt-Ägypten. Angeregt wurde er dazu nach eigener Aussage durch das Studium der Musik John Coltranes. Um die heute noch existierenden, mit den alten Kulturen eng verbundenen Musikformen näher kennenzulernen, unternahm er zahlreiche Reisen nach Ghana, Kuba, Senegal, Ägypten, Indien, Indonesien und Brasilien.

 

Im Jahr 1985 nahm Coleman seine erste CD als Bandleader bei dem deutschen Label JMT auf und hat seither mit einer mehrmals veränderten Kernbesetzung und vielen wechselnden weiteren Musikern eine Reihe von sehr unterschiedlichen Aufnahmen gemacht (in den 1990er Jahren mit der großen Firma RCA/BMG, seit 2001 mit der kleinen, französischen Firma Label Bleu). Im Handel nicht mehr erhältliche CDs macht Coleman als kostenlose Downloads auf seiner Website zugänglich. Das Album Alternate Dimension Series I hat er nur auf nicht kommerziellem Weg über das Internet zur Verfügung gestellt.

 

Als Bandleader bindet er die Kreativität der einzelnen Mitmusiker in seine Konzepte ein und entwickelt andererseits die Musik abgestimmt auf die persönliche Stilistik seiner Mitspieler. In den 1990er Jahren entwickelte er mit Hilfe von Programmierern im Pariser Forschungszentrum für Computer-Musik IRCAM ein improvisierendes Computer-Programm, das dann als „Bandmitglied“ bei einem Auftritt der Coleman-Gruppe am 11. Juni 1999 in Paris verwendet wurde. 1994 nahm er an den Aufnahmen von Do You Want More?!!!??! der Hip-Hop-Band The Roots teil.

 

 

Coleman ist immer wieder als Leiter von Workshops und als Lehrer tätig (unter anderem von 2000 bis 2002 als Gastprofessor an der University of California, Berkeley). 2014 erhielt er ein MacArthur Fellowship.

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