Töne wie Farbtupfer
Zunächst läuft alles glatt: Debussy verdient sogar ein wenig Geld und gehört nicht mehr zu den armen Schluckern von Paris. Aber er will seine Art zu komponieren, seinen Stil, weiter entwickeln. Er will ungewohnte Melodien verwenden und Neues lernen.
Debussys Werke werden oft mit Gemälden der französischen Impressionisten verglichen: Hier eines der berühmten „Seerosen“-Bilder von Claude Monet.
Debussy interessiert sich für Malerei. Das heißt nicht etwa, Debussy beginnt mit Pinsel und Farben herumzuklecksen. Nein, er betrachtet Bilder: von Heuhaufen, von Sonnenuntergängen, von Meeresstimmungen, Seerosenteichen, Segelbooten und – von Wellen. Oft scheint ein zarter Schleier über dem Bild zu hängen, genau so etwas Geheimnisvolles will er auch in Tönen einfangen. Manche im Konzertpublikum sind verzaubert von den neuen Tönen, die dieser Debussy anschlägt. Aber die meisten Menschen in Paris verstehen die Musik von Claude Debussy nicht. NOCH nicht.
Als die erste und einzige Oper „Pelleas et Melisande“ von Debussy aufgeführt wird, bricht Chaos im Publikum aus, mit Kreischen und Buhrufen. Da wagt es doch glatt einer, Musik zu schreiben, zu der man nicht mitschunkeln kann, wie das damals Mode ist. Aber Debussy lässt sich kein bisschen von den Maulaffen im Publikum und den Schmierfinken bei der Zeitung, die gemeine Artikel über ihn schreiben, beirren. Er hält fest an seiner Art, Musik zu schreiben, weil er sowieso meint, dass man über Musik gar nicht schreiben kann! Dass die Zahl seiner Fans immer größer und größer wird, gibt ihm Recht! „La mer“ wird das berühmteste Musikstück über das Meer.