Musikstudium (Perkussion, Komposition, Piano) in Arnhem arbeitete Courbois in Paris mit Stan Getz, Johnny Griffin, Kenny Drew und Jean-Luc Ponty. Er spielte auch mit den Saxophonlegenden Ben Webster und Eric Dolphy. 1961 war er der Leiter des Original Dutch Free Jazz Quartet, der vermutlich ersten kontinentaleuropäischen Free-Jazz-Band. 1965 begann seine Arbeit mit dem Free Music Quintet, deren Platte für ESP als damals bestes Beispiel des neuen europäischen Jazz galt. Außerdem war er Mitglied in Gunter HampelsHeartplants-Group (und der nachfolgenden Formation mit Willem Breuker und Jeanne Lee) sowie im Trio von Peter Brötzmann (CD Mayday).
1969 gründete er die Rockjazz-Band Association P.C. mit dem Gitarristen Toto Blanke, dem Bassisten Sigi Busch und den Keyboardern Joachim Kühn bzw. Jasper van’t Hof, die bis 1974 bestand. Anschließend gründete er die New Association mit Gerd Dudek und dem französischen Pianisten Siegfried Kessler. Außerdem spielte er regelmäßig in von Ali Haurand organisierten Projekten, beispielsweise mit den Saxophonisten Alan Skidmore, Gerd Dudek und Leszek Zadlo und in der Gruppe In ’n Out, die er mit Sigi Busch leitete. Ferner trat er im Waterland Trio auf und in einem Trio mit Hampel und dem Gitarristen Jan Akkerman.
1992 gründete er ein neues Quintett, das seine eigenen Kompositionen spielte und die Musizierhaltung von Charles Mingus anstrebte.
auch bekannt als K-LC, ist ein kanadischer Komponist, Musiker und Produzent mit Sitz in Montreal, Quebec. Coverdale ist gleichermaßen für ihre Klavier-, Orgel- und Keyboardarbeit bekannt wie für ihre experimentellen elektronischen Projekte; oft integriert ihre Arbeit beides und verwischt die Grenzen zwischen traditioneller Komposition und forschungsbasierter Moderne. Ihr 25-minütiges Album Grafts (2017) wurde von Noisey, Crack, Boomkat, Resident Advisor, Tinymixtapes und anderen zum Album des Jahres gekürt.
Hans-Jürgen von Boses Musik ist in den frühen Werken gekennzeichnet durch das Neben- und Ineinander von strukturellen und klangsinnlichen Elementen. Die Abwendung von der seriellen Kompositionsweise und das Eintreten für eine subjektive Semantik wurde seit den Darmstädter Ferienkursen 1978 als „Neue Einfachheit“ bezeichnet (dies galt auch für weitere Komponisten wie Wolfgang Rihm und Detlev Müller-Siemens), wobei die Konnotation dieses Begriffes die Strukturalität und die komplexe Zeitbehandlung der Kompositionen nicht abdecken konnte. Die unter dem Schlagwort „Neue Subjektivität“ bekannte Strömung setzte in den 70er Jahren, im Konsens gegen ein konstruktiv serielles Denken, erhebliche Impulse für einen neuen Materialbegriff, der sich von einem objektiven Materialverständnis abwandte. Mit der 1990 entstandenen Oper 63: Dream Palace beginnt von Bose mit verschiedenen, auch historischen, Stilelementen und Referenzen zu arbeiten. Die Heterogenität der Postmoderne wird somit durch die Verarbeitung unterschiedlicher Stilelemente reflektiert. Als ein Höhepunkt dieser Periode ist die Oper Schlachthof V (1996) zu sehen, deren Libretto auf dem Roman Schlachthof 5 oder der Kinderkreuzzug von Kurt Vonnegut basiert.
Die Brückenbildung zwischen Moderne und Postmoderne zeigt sich als ein signifikantes Moment des Boseschen Werkes.
(* 15. Juli1947 in München) ist ein deutscher Komponist, der mit seinen Werken und als Improvisator am Klavier im engen Kontakt mit namhaften Musikern nicht-europäischer Kulturen eigenständige Ansätze zu einer integrativen Musik entwickelt hat.
Foto 1972
Buch: Durch Musik zum Selbst – Wie man Musik neu erleben und erfahren kann.
Zwischen 1969 und 1974 arbeitete er vorwiegend mit amerikanischen Komponisten zusammen, etwa mit John Cage, Morton Feldman und Terry Riley, nahm an Seminaren von Karlheinz Stockhausen teil und als Mitarbeiter von Josef Anton Riedl an dessen multimedialen Projekten, improvisierte mit Jazzmusikern, aber auch mit Luc Ferrari oder Carl Orff. Außerdem arbeitete er in der von ihm mitgegründeten Gruppe Between, deren Debütalbum 1971 Einstieg hieß und die 1973 mit Dharana und 1974 mit der Jazz & Lyrik-Produktion Hesse Between Music Aufmerksamkeit erregte. Hamel spielte auch zahlreiche Schallplatten unter eigenem Namen ein, meist mit elektronischen Mitteln, aber auch am präparierten Klavier und auf derOrgel (u. a. Organum, Colours of Time, Bardo und Transition). In den Jahren 1973 bis 1978 weilte er insgesamt fünf Mal zum Studium der traditionellen Musik in Indien. Zu seinen Lehrmeistern gehörten Pandit Patekar (Nordindischer Khyal-Gesang), Ustad Imrat Khan (Sitar), Pandit Sankha Chatterjee (Tabla), Pandit Ram Narayan (Sarangi), Srimati Subbhulaksmi (Karnatische Musik) und die „Dagar Brothers“ (Nordindischer Dhrupad-Gesang). Außerdem widmete er sich intensiv dem Studium der Musikethnologie und nahm auf zahlreichen Tourneen in aller Welt die musikalischen Eindrücke fremder Kulturen in sich auf.
Hamel spielt und komponiert eine von ihm selber als „integrativ“ bezeichnete Musik, die ihre Wurzeln in der Interkulturalität hat und die sich im politischen Sinne als Gegenentwurf zur Haltung des Kolonialismus versteht. Auf der Grundlage umfassender Kenntnisse verschiedenster europäischer und außereuropäischer Aufführungsformen aus alter und neuer Zeit und in bewusst herbeigeführter Abgrenzung gegenüber den stilistischen Normen der zentraleuropäisch orientierten Avantgarde in der Musik hat er „in den späten 1960er Jahren aus der Erfahrung mit den damals avantgardistischen Techniken heraus“ eine „eigenständige Position“ entwickelt. Als integrativ ist Hamels Musik insofern zu begreifen, als sie alle Fremdeinflüsse auf dem Weg der Anverwandlung mit dem Eigenen zu einer unauflöslichen Verbindung gelangen lässt. Dabei werden das Eigene und das Fremde nicht als Gegensätze, sondern eher als unterschiedliche Ausprägungen ein und derselben Ur-Musikalität aufgefasst, die im jeweils neu zu schaffenden Musikstück freizulegen und aufzuspüren ist. Hierzu der Komponist: „Dieser geistig neuen Musik geht es darum, aus allen Musiktraditionen zu lernen, vergessene Hintergründe aufzuspüren und die ursprüngliche Funktion der Musik, ihre Bindung an tiefste menschliche Erfahrungen, wieder ins Licht zu rücken.“ Stefan Fricke definiert das Ideal einer integrativen Musik als die Einheit von verstandesmäßig erfassbaren und mythisch bzw. magisch erlebbaren Grundschichten. Insofern ist auch Michael Töpel zuzustimmen, der Hamels Improvisieren und Komponieren als einen „Prozeß der Selbstfindung“ beschreibt. Auf diesem Wege fand der Komponist in den Schriften des Schweizer Kulturphilosophen Jean Gebser wertvolle Denkanstöße.
Tabula Rasa – einmal diesen zustand zu erreichen, die seele in den urzustand zu versetzen. quasi ein reset. das wäre sicherlich wunderschön.
Die Neue Einfachheit ist eine Stilrichtung der Neuen Musik. Eine Definition ist insofern schwierig, als der Begriff keine feste „Schule“ oder Gruppierung in der neuen Musik bezeichnet, sondern eher eine Kompositionshaltung. Zumeist wird der Begriff auch nicht von den Komponisten selbst benutzt, sondern von Musikwissenschaftlern (seit Ende der 1970er Jahre) oder Musikjournalisten geprägt, um dieses Phänomen zu beschreiben. Die Komponisten zogen hingegen andere Begrifflichkeiten vor, etwa Neue Vielfalt oder Neue Eindeutigkeit, wie Wolfgang Rihm 1977 vorschlug.
Nach dem Ende des Serialismus etwa gegen Ende der 1960er Jahre war dann eine verstärkte Hinwendung zu leichter fasslicher Musik bemerkbar. Während Komponisten wie Helmut Lachenmann zu den Extremen der musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten tendierten, gab es zur gleichen Zeit Komponisten, die wieder traditionelle Elemente einbezogen. Dies bezieht sich auf alle möglichen musikalischen Parameter, diente aber dem übergeordneten Willen der „Verständlichkeit“, die sich vor allem über emotionale musikalische Gesten einstellt. Da man mit verschiedenen Mitteln „einfach“ komponieren kann, wurden mit dem Begriff sowohl Komponisten der Minimal Music als auch des Neoklassizismus bzw. der Neoromantik assoziiert. Der Grad der Anwendung von Mitteln der neuen Einfachheit, wie zum Beispiel die Einbindung von tonalen Klängen oder tradierten Werkformen ist je nach Komponist und Werk unterschiedlich.
Einige davon haben selbst mittlerweile Schüler ausgebildet, so dass heute von einer „Zweiten Neuen Einfachheit“ gesprochen wird; dazu gezählt werden unter anderem Matthias Pintscher, Jörg Widmann und Rebecca Saunders.
Svetlana Maras ist Komponistin und Klangkünstlerin aus Serbien. Sie studierte Musik an der Belgrader Kunstuniversität (Kompositionsabteilung) und besuchte weltweit viele Workshops, Kurse und Festivals zum Thema elektroakustische Komposition. Sie machte ihren MA am Media Lab der Aalto University in Helsinki und war an derselben Abteilung als wissenschaftliche Mitarbeiterin angestellt. Zweimal erhielt sie das Stipendium des Ministeriums für Jugend und Sport für ein Auslandsstudium.
Svetlana Maraš wird Professorin für kreative Musiktechnologie und Co-Leiterin des Elektronischen Studios Basel
Die Komponistin und Klangkünstlerin Svetlana Maraš tritt die Stelle als Professorin für kreative Musiktechnologie und Co-Leiterin des Elektronischen Studios Basel / sonic space basel im September 2021 an.
Svetlana Maraš studierte an der Aalto Universität (Helsinki), wo sie auch Forschungsassistentin war, und bildete sich bei renommierten Institutionen weiter, wie am Bang on a Can Summer Institute (MASSMoCA), der Columbia University – School of the Arts, der Sommerakademie Mozarteum, der KlangKunstBühne an der UdK (Berlin), der Berklee Summer School oder den Internationalen Ferienkursen Darmstadt.
2013 wurde sie mit dem Vitomir Bogić Preis von Radio Belgrad als beste junge radiophone Komponistin ausgezeichnet. Ihre Komposition Dirty thoughtswurde 2016 beim International Rostrum of composers in Wroclaw empfohlen, und ihr Stück Jezik, ein Auftragswerk des ORF, kam in die engere Wahl für den Prix Italia.
Svetlana Maraš ist Composer in Residence und künstlerische Leiterin des Elektronischen Studios von Radio Belgrad. Sie gibt oft Workshops und Masterclasses über Programmierung und neue Musiktechnologie für Kinder und Erwachsene und hält Vorträge zu Themen der experimentellen Musik und Klangkunst.
Zunächst studierte Barbara Thompson am Royal College of Music Klarinette, Flöte, Klavier und klassische Komposition, kam dann aber über die Musik von Duke Ellington und John Coltrane zu Jazz und Saxophon. Sie arbeitete zunächst im New Jazz Orchestra und den Bands von Graham Collier, Howard Riley, Keef Hartley, John Dankworth sowie als Studiomusikerin bei Colosseum. Nach einer Babypause (Sohn Marcus (* 1972), Tochter Anna (* 1975)) gründete sie ihre eigene Band, „Barbara Thompson’s Paraphernalia“ (deutsch:Paraphernalien), eine Jazz-Rock-Fusion-Band mit verschiedenen Besetzungen, u. a. mit Colin Dudman (p; key), Pete Lemer (p), Dill Katz (b) und ihrem Mann am Schlagzeug.
Wegen einer 1997 diagnostiziertenParkinson-Krankheit zog sie sich 2001 mit einer Abschiedstournee zunächst als aktive Saxophonistin zurück. Nach einer Periode, in der sie ausschließlich als Komponistin tätig war (aber auch an den Aufnahmen vonKate WestbrooksCuff Cloutbeteiligt war), kehrte sie jedoch 2003 auf die Bühne zurück, um auf der Tomorrow’s Blues-Tour von Colosseum den schwer erkrankten Dick Heckstall-Smith († 2004) zu ersetzen. 2005 war sie mit Paraphernalia auf der Never Say Goodbye-Tour wieder live zu sehen, ebenso 2005, 2007, 2010 und 2011 mit Colosseum. Nachdem sie auch hier pausieren musste, konnte sie 2014 mit Hilfe eines neuen Medikamentes wieder live auftreten.
Barbara Thompson arbeitete eng mit Andrew Lloyd Webber an Musicals wie Cats und Starlight Express und seinem Requiem zusammen. Sie schrieb auch mehrere klassische Kompositionen (etwa für Evelyn Glennie), Film- und Fernsehmusiken, ein eigenes Musical und Stücke für das United Jazz and Rock Ensemble, Barbara Thompson’s Paraphernalia und ihre Bigband Moving Parts. Ihre Lyrik-Adaptionen Love Songs In Age (nach Texten des englischen Dichters Philip Larkin) wurden von der Times als absoluter Höhepunkt des Londoner Jazz-Festivals 1995 gefeiert.
(* 3. August 1940 in Chicago, Illinois) ist ein US-amerikanischer Jazz-Musiker (Alt-, Tenor-, Sopran-, Bariton- und Basssaxophon, Klarinette, Flöte, Oboe, Perkussion, Gesang), Musikpädagoge und Komponist. Er steht mit seinem früher rauen und ironischen, später immer lyrischeren Ton und seinem Ideenreichtum für den Neuen Jazz.
Mitchell (second from left) playing with the Art Ensemble of Chicago in San Francisco in 1976. Photo: Tom Copi/Michael Ochs Archives/Getty Images
Wenn das Art Ensemble of Chicago diesen Monat beim Chicago Jazz Festival spielt, wird der Saxophonistin Roscoe Mitchell das einzige Originalmitglied auf der Bühne sein – der einzige der vier Gründer, der noch lebt. Aber für Mitchell geht es nicht darum, wer auftritt; Es geht um das anhaltende Erbe der Gruppe, Grenzen zu überschreiten. „Die Mission hat sich nicht geändert“, sagt Mitchell, 79.
Wir haben immer gesagt: „Wenn das Art Ensemble auf eine Person reduziert wird, dann ist das das Art Ensemble. Wir machen heutedas, was wir 5 getan hätten vor vielen Jahren: uns kreativ weiterentwickeln.“
1969 zogen er und drei andere lokale Jazzmusiker – trompeter Lester Bowie, Bassist Malachi Favors und Multiinstrumentalist Joseph Jarman – für eine Weile nach Paris. Dort traten sie als Art Ensemble of Chicago auf, um den Stolz ihrer Heimatstadt zur Schau zu stellen.Im selben Jahr luden sie den Perkussionisten Don Moye (ein gebürtiger Rochester, New York) ein, sich ihnen anzuschließen. Die Shows der Gruppe waren Spektakel mit afrozentrischen Kostümen und afrikanischer Gesichtsbemalung. Seine avantgardistische Musik verwebte tiefen Blues, futuristische Klanglandschaften und Funk und umfasste unorthodoxe Instrumente wie Kinderspielzeug.
Mitchell beschreibt das Art Ensemble in diesen Anfangsjahren als Kollektiv im wahrsten Sinne des Wortes: Die Mitglieder verkauften ihren Besitz, um nach Europa zu kommen, übten acht Stunden am Tag und legten die Hälfte ihrer Einnahmen aus Einzelkonzerten zur Finanzierung von Gruppenprojekten zusammen. „Wir mussten eine Familie werden, um zu überleben“, sagt er.
Die Gruppe kehrte 1971 nach Chicago zurück und hielt das Projekt am Laufen, während sie die individuellen Bestrebungen ausbalancierte. Mitchell wurde Pädagoge, vor allem am Mills College in Oakland, Kalifornien, und an der University of Wisconsin. Er fühle sich verpflichtet, neue Musikergenerationen zu inspirieren. Bei einem eintägigen Kurs für Highschool-Schüler in New York City hatte Mitchell kürzlich Schwierigkeiten, die Schüler dazu zu bringen, sich zu konzentrieren.
„Also hielt ich fünf Minuten lang eine Note, während ich die ganze Zeit Blickkontakt mit ihnen hielt. Als ich aufhörte, explodierten alle plötzlich vor Fragen.“
Die Fachzeitschrift The Wire nahm Schoenbeck in den „kleinen Club der Fagott-Pioniere“ der zeitgenössischen Musik auf; The New York Times hob ihre „fesselnden, Texturen mischenden Experimente mit einem großartigen, souveränen Klang“ hervor. Sie lebt vorwiegend in Los Angeles, wo sie auch für Fernseh- und Filmprojekte arbeitete, wie die Matrix Trilogie (1999–2003), Dahmer (2002) und Spanglish (2004). Schoenbeck ist mit Harris Eisenstadtdrums verheiratet, mit dem sie einen gemeinsamen Sohn (* 2009) hat.
Demetrio Stratos (eigentlich Efstratios Dimitriou, griechisch Ευστράτιος Δημητρίου, * 22. April 1945 in Alexandria; † 13. Juni 1979 in New York City) war ein griechischer Dichter, Multi-Instrumentalist, Musiker, sowie Mitbegründer und Leadsänger der italienischen Band Area – International POPular Group. Bekannt wurde er durch seinen spielerischen und experimentellen Umgang mit der menschlichen Stimme.
Im Laufe seiner Geschichte hat sich der Jazz als Ergebnis stilistischer Durchbrüche entwickelt, die die Art und Weise veränderten, wie die Musik gespielt wurde. Und bei jeder dieser Veränderungen spielten Schlagzeuger eine wesentliche Rolle bei der Neugestaltung der Art und Weise, wie die Musik präsentiert wurde.
Als Musiker wie Charlie Parker einen neuen Ansatz für Harmonie und Melodie etablierten, waren Bop-Schlagzeuger wie Kenny Clarke Vorreiter und bahnten Innovationen im Rhythmus an.
ESP Disk (oben)
Ornette Coleman führte die Free Jazz- und Avantgarde-Bewegung an, indem sie die konventionellen, sich wiederholenden Akkordwechsel des Jazz zugunsten eines offeneren Ansatzes für Harmonie und Melodie aufgab. Billy Higgins, der auf vielen von Colemans frühen, revolutionären Aufnahmen mitspielte, hielt den rhythmischen Aspekt dieser herausfordernden neuen Ausdrucksform der Black Music zurück.
Von Max Roach, Art Blakey, Buddy Rich, Tony Williams und darüber hinaus hat Jazz eine lange Geschichte von Schlagzeugern, die nicht nur Innovatoren, sondern auch Bandleader und Komponisten waren.
Sunny Murray gilt als einer der großen Pioniere des „freien“ Schlagzeugspiels und war ein wichtiger Teil der Free Jazz-Revolution, die in den 1960er Jahren Einzug hielt.
In seiner Arbeit mit Cecil Taylor, Albert Ayler und Khan Jamal – um nur einige zu nennen – lieferte Murray den rhythmischen Impuls für einige der revolutionärsten Ensembles des Jazz.Für seine selbstbetitelte ESP-Disk-Session als Leader rekrutierte Murray Byard Lancaster und Jack Graham am Altsaxophon; Jacques Coursil an der Trompete; und Alan Silva am Bass. Als intensive und explorative Musik wird Sunny Murrays Ton vom Opener „Phase 1, 2, 3, 4“ bestimmt, einem explosiven, neunminütigen Epos. „Angels And Devils“ ist ein dramatisches Stück, in dem sich Intensität neben dem Zusammenspiel von Murrays hämmernder Snare- und Beckenarbeit aufbaut.
Ólafur begann in früher Kindheit mit dem Erlernen von Schlagzeug, Piano und anderen Instrumenten. In seiner Jugend spielte er Schlagzeug in Hardcore-Bands, darunter Fighting Shitund Celestine. Bald zeigte er erstes Interesse am Komponieren, insbesondere am Schreiben von Filmmusik. Mit 18 Jahren begann er Musiktheorie und Komposition zu studieren, brach das Studium jedoch bald ab. Als Grund dafür führte er den Elitarismus der klassischen Musikszene an.
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Am 12. Oktober 2007 erschien Ólafurs erstes Soloalbum Eulogy for Evolution, das vom Tod seines Onkels und der Geburt dessen Enkels beeinflusst wurde. 2008 begleitete er die Band Sigur Rós als Vorgruppe auf ihrer Tournee. Seit Oktober 2008 widmet er sich außerdem gemeinsam mit Janus Rasmussen dem Minimal-Techno-Projekt Kiasmos.
Im April 2009 veröffentlichte Ólafur das aus sieben Songs bestehende Projekt Found Songs. Ziel war es, binnen sieben Tagen täglich einen Song aufzunehmen und diesen sofort via Twitter und Facebook zu verbreiten. Fans war es anschließend möglich, durch die Musik inspirierte künstlerische Arbeiten auf Flickr zu veröffentlichen. Die Stücke des Found-Songs-Projekts wurden anschließend als EP am 28. August 2009 veröffentlicht.
In Zusammenarbeit mit Barði Jóhannson (Bang Gang) entstand die Musikbegleitung zu Dyad 1909, einer Produktion des Random-Dance-Projektes von Wayne McGregor. Am 4. Dezember 2009 wurde die Musik als gleichnamiges Album veröffentlicht.
Ambarchi wurde in einer Familie sephardischer Juden aus dem Irak geboren. Er besuchte eine orthodoxe jüdische Schule in Brooklyn, New York City. Seine Musikerkarriere begann er als Free-Jazz-Schlagzeuger. Später wechselte er unter dem Einfluss von Japanoise zur Gitarre und wurde in der Noise-Szene aktiv. Auch nennt er die Komponisten Morton Feldman und Alvin Lucier als frühe Einflüsse. 1993 trat er auf Einladung John Zorns auf dem Radical Jewish Culture Festival in New York auf. 1998 begann mit dem in einem Take aufgenommenen Stacte seine Solo-Karriere. Anfang der 2000er Jahre fing er an, an der University of Western Sydney Improvisation zu unterrichten. 2005 trat er auf Sunn O)))s Album Black One. 2013 entstand ein gemeinsames Album mit dem Komponisten John Tilbury.
ist eine britischeBand, die 1994 von den Schulfreunden Kieran Hebden, Adem Ilhan und Sam Jeffers im englischen Putney gegründet wurde. Die Musik ist rein instrumental und basiert auf Gitarre, Bass, Elektronik und Schlagzeug.
Durch die Bekanntschaft mit Trevor Jackson, dem Gründer des Labels Output Recordings, kommt es 1996 zur Veröffentlichung des DebütalbumsCeefax. Es erscheinen in loser Folge Singles und Maxis (u. a. Lojen, Angelpoised, Lign, Orko und Distance). Verschiedene Remixe beispielsweise für David Holmes, Kennicke, Badly Drawn Boy tragen die Handschrift Kieran Hebdens.
Das Album Semaphore 1998 führt die Ansätze von Ceefax fort. Dem Londoner Dempsey stehen Fridge bei den Aufnahmen zum Album Sunrise / Sunsetals Studio-Musiker, sowie Kieran Hebden als Produzent zur Seite; für den Indie-Pop-Sänger Badly Drawn Boy sind sie im Jahr 1999 Live-Backing-Band auf dessen US-Tour.
Nach Herausgabe der Singles und Maxis auf einer Doppel-CD Seventh and Twelves 1998, wechseln Fridge von Output Recordings zu Go!Beat und veröffentlichen dort das Album EPH1999. Das Album Happiness wurde 2001 veröffentlicht. Die Titel überschreiten zum Teil die 10-Minuten-Marke. Die mit EPH einsetzende Stilpluraliltät und Instrumentenvielfalt werden auf Happiness noch erweitert.
Im Mai 2007 erscheint das mit „The Sun“ betitelte 5. Album nach sechsjähriger Pause. Die Arrangements sind hier deutlich weniger elektronisch, Rhythmusgruppe und Gitarre treten wieder mehr in den Vordergrund.
Kieran Hebden veröffentlicht die Arbeiten seines Soloprojekts unter dem Namen Four Tet und kollaboriert seit 2005 mit dem Schlagzeuger Steve Reid. Adem Ilhan hat als Adem bisher zwei Soloalben herausgebracht.
Mengelberg war der Sohn des Dirigenten und Komponisten Karel Mengelberg und Großneffe von Willem Mengelberg. Seine Mutter war Orchester-Harfenistin. Er wurde während eines Aufenthalts seines Vaters als Filmkomponist und -dirigent in Kiew geboren. 1938 kehrte die Familie aber bereits wieder nach Amsterdam zurück.
Das von Mengelberg geleiteteInstant Composers Pool Orchestra (ICP Orchestra) verbindet unter anderem Stilelemente europäischer Musik mit denen des Free Jazz. Misha Mengelberg gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten der Niederlande und kombinierte Elemente des Fluxus und des Jazz mit solchen aus der Neuen Musik, Neuen Improvisationsmusik und der Klassik. Er ist als improvisierender Pianist mit international bekannten Jazzmusikern wie Anthony Braxton, Sunny Murray, Peter Brötzmann, Steve Lacy und Roswell Rudd aufgetreten, wobei er häufig das Repertoire der gleichfalls „kauzigen“ Pianisten Thelonious Monk (1986 für das ICP Orchestra bzw. in Two Days in Chicago, 1999) und Herbie Nichols (1984 für das ICP Orchestra) pflegte. 1990 nahm er sich mit dem ICP Orchestra die Musik von Duke Ellington vor.
Im Februar 2013 nahm Mengelberg, der an Demenz erkrankt war, seinen Abschied von der Bühne. Seine (unvollendete) Oper Koien (Kühe) wurde 2015 beim Holland Festival mit dem ICP Orchestra unter Guus Janssen aufgeführt. Er hat zahlreiche Schallplatten und CDs veröffentlicht (häufig auf dem musikereigenen Label ICP, das er mit Bennink und Breuker bereits in den 1960ern gründete).
ist ein Duo von Hip-Hop-Produzenten, bestehend aus Doug „Double Dee“ DiFranco und Steven „Steinski“ Stein. Bekannt wurde sie in den frühen 1980er Jahren durch eine Reihe von Underground-Hip-Hop-Sample-basierten Collagen, die als „Lessons“ bekannt sind.
Obwohl sie nie einen Hit hatten, erwiesen sie sich als sehr einflussreich für nachfolgende Künstler wie Coldcut, DJ Shadow, Cut Chemist, the Avalanches und Girl Talk.[1] Ihre Musik war aufgrund der Verwendung von urheberrechtlich geschütztem Material bis 2008 nicht auf CD erhältlich. Es gab gelegentlich illegale Neuausgaben, und mehrere Internet-Sites bieten MP3-Dateien ihrer Musik zum Download an.
for my friends….. für mich war er immer ein Sinnbild für Freiheit!!
(* 6. März1941 in Remscheid, Deutschland) ist ein deutscher Jazzmusiker, der großen Einfluss auf den europäischen Free Jazz hat. „Von allen Jazzinnovatoren ist er derjenige, der am radikalsten mit allen Traditionen gebrochen hat – nicht nur des Jazz, sondern des Musizierens überhaupt.“[1] Er ist – aus der Fluxusbewegung kommend – ein experimentierfreudiger Saxophonist, der gelegentlich auch Klarinette sowie Tárogató spielt. Insbesondere dem Basssaxophon – einem sonst eher selten eingesetzten Instrument – wurde durch Brötzmann neue Beachtung im Jazz geschenkt. Für Brötzmanns markante und energetische Spielweise ist in Free-Jazz-Zirkeln der Begriff „brötzen“ entstanden.
Brötzmann ist einer der Gründer des PlattenlabelsFree Music Production in Berlin. Bis in die 1980er Jahre trat er regelmäßig beim Total Music Meeting auf, 1973, 1979, 1980 sowie 1984 aber auch bei den offiziellen Berliner Jazztagen. In der Zusammenarbeit mit Harry Miller und Louis Moholo gewann „rhythmische Energie als zentrales Antriebsmoment“ ein „Übergewicht über die theatralische, von dadaistischen Episoden durchzogene Aufführungspraxis“ der 1970er Jahre.
Brötzmann war seit Beginn der 1980er Jahre regelmäßig in den USA und Japan präsent, in wechselnden Trios und größeren Besetzungen, häufig aber auch in Duo-Konstellationen. Seit 1981 arbeitet er auch sporadisch mit Bernd Klötzer zusammen. 1986 wurde er neben Sonny Sharrock und Ronald Shannon Jackson Mitglied von Bill Laswells Jazznoisegruppe Last Exit, mit der er mehrere Alben einspielte. Seit dieser Zeit, vor allem in den 1990er Jahren, gewann Brötzmann überraschend große Popularität in den USA.
Peter Brötzmanns Sohn, Caspar Brötzmann, ist ebenfalls Musiker. Im Rahmen einer Live-Aufnahme des Peter Brötzmann Tentet 1992 in Wuppertal wirkte Caspar als ein Zehntel des Line-ups mit. Vater und Sohn spielten gemeinsam das Album Last Home ein. Brötzmann kuratierte im November 2011 die 25. Ausgabe des Unlimited Festival in Wels und trat dort an vier Tagen mit den unterschiedlichsten Besetzungen auf, mit Musikern der Chicago- und der New-York-Szene, aber auch mit Japanern wie Masahiko Sato oder Michiyo Yagi. Das Festival war schon Monate zuvor ausverkauft und wurde mit der 5-CD-Box Long Story Short dokumentiert.
1926 bis 1927 hielt sich Calder in Paris auf, wo seine erste Holzskulptur entstand. Ab 1927 entstand in dem von ihm mitbewohnten Atelier von Arno Breker sein erstes bewegliches Spielzeug und 1929 seine ersten beweglichen Drahtkonstruktionen, „sowie der berühmte Zirkus, eine aus verschiedenen Materialien erstellte Spielzeugmanege voller Draht–Akrobaten, mit denen Calder ganze Aufführungen für Freunde gestaltete.
Bereits im November 1976 begann der damals 22-jährige Hans Falb im soeben übernommenen elterlichen Gasthof in Nickelsdorf Konzerte zu veranstalten. Dies war anfangs als Heimstätte aller Spielarten des Jazz gedacht, entwickelte sich aber Ende der 1970er Jahre zu einem Zentrum des Avantgarde Jazz und der improvisierten Musik mit internationalem Renommee. Vorläufer des Festivals Konfrontationen waren ab September 1978 die Avant-Jazztage. Das Festival wird seit 1980 in Nickelsdorf nahe der ungarischen Grenze veranstaltet; neben Filmvorführungen, Kunstausstellungen, Theaterstücken und Lesungen finden dort im Juli/August regelmäßig Konzerte statt.
Andreas Felber (* 1971 in Salzburg) ist ein österreichischer Musikwissenschaftler, der als Jazzkritiker und Rundfunkmoderator bekannt ist.
Felber wuchs in Mattsee auf. Er erhielt eine klassische Klavier-Ausbildung, um dann in der Band The Mosquitos zu spielen. Zunächst in Salzburg, später in Wien studierte er Musikwissenschaft und Geschichte bzw. Politikwissenschaft. Er promovierte über die Anfänge des Free Jazz in Wien. Als freier Musikjournalist arbeitet er mit den Arbeitsschwerpunkten Jazz, elektronische und Neue Musik u. a. für die Tageszeitung Der Standard sowie Fachmagazine wie Concerto oder Jazz Podium. In Ö1 moderiert er Musiksendungen wie jazztime, die Ö1 Jazznacht, Spielräume oder Zeit-Ton. Seit Herbst 2003 nimmt er zudem Lehraufträge am Institut für Popularmusik der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien wahr.
Die vier Musiker der Brigade Futur III haben sich zusammengetan, das Erbe Bertold Brechts und Kurt Weils anzutreten, insbesondere in der Überzeugung, dass Künstler sich politisch äußern müssen. Die verheerenden Auswirkungen des Raubtierkapitalismus auf die Welt werden immer deutlicher und es ist klar, dass es so nicht mehr weiter gehen kann. Es geht um Ökozid, Privatisierungswahn, die Abhängigkeit der Wissenschaft von der Wirtschaft und Formen neuer Apartheit (wörtlich „Getrenntheit“).
In ihren Liedern erzählen sie Geschichten, die sich mit dem beschäftigen, was sie persönlich angeht und ihre Dilemmas beschreiben, ohne dabei belehrend mit dem moralischen Zeigefinger zu drohen. Die Musik changiert zwischen frühem Duke Ellington, polyrhythmischen Überlagerungen und Post 2010er Hip-Hop, gesungen wird auch, gerappt eher nicht. Der akustische Klang der Big Band wird vollends ausgelotet und erweitert durch Synths, Trigger-Sounds, Samples und Dergleichen. Zusammen ergibt dies eingängige Melodien, serielle Kompositionstechniken, Improvisation, fette Beats und Jazz.
(* 26. Oktober1971 in Albany, New York) ist ein US-amerikanischerJazz-Pianist und Komponist. Sein Spiel und seine Kompositionen verbinden Avantgarde, Groove, Pop und Tradition,[1] zeigen aber auch Einflüsse indischer Musik.
Composer and Drummer Tyshawn Sorey
Linda May Han Oh – Bass
Der Sohn indischer Einwanderer Vijay Iyer erhielt bereits ab dem Alter von drei Jahren eine klassische Violinausbildung, wechselte aber schon bald zum Klavier. Nachdem er zunächst ein Physikstudium absolviert hatte, studierte er an der University of CaliforniaBerkeley Musik. 1998 promovierte er mit der Arbeit Microstructures of Feel, Macrostructures of Sound: Embodied Cognition in West African and African-American Musics bei David Wessel. Während der Studienzeit arbeitete er mit Musikern wie Steve Coleman, George Lewis, David Wessel, Miya Masaoka, Liberty Ellman, Imani Uzuri, Elliot Humberto Kavee und Aaron Stewart.
Eine besondere künstlerische Beziehung pflegt er mit dem Saxophonisten Rudresh Mahanthappa, den er 1995 über Steve Coleman kennenlernte:
„Rudresh und ich gehörten zur ersten Generation indischer Amerikaner. Wir waren beide früh getrieben von Identitätssuche. Wer wir wirklich sind, oder zumindest eine Ahnung davon, haben wir durch die Musik erfahren.[2]“
Guem wuchs in einem von Gnawamusik geprägten Umfeld auf. Im Alter von 16 Jahren ging er nach Frankreich,[4] zunächst, um eine Karriere im Fußball anzustreben.[1] Er lebte in Paris. Er spielte in den 1970er Jahren überwiegend im Intercommunal Free Dance Orchestra von François Tusques, begleitete aber auch Michel Portal, Steve Lacy sowie die Sängerin Colette Magny. Daneben strebte er eine Solokarriere an. Bereits 1973 gab Guem sein erstes Album heraus, Percussions Africaines. Bekannt wurde Guem mit dem 1978 produzierten Album Guem et Zaka Percussion[5]. Danach hat er unter eigenem Namen zahlreiche weitere Alben produziert. Er beschäftigte sich nicht nur mit Rhythmen aus Nord- und Westafrika, sondern auch aus Brasilien, Haiti, Kuba oder Mexiko. Das 2007 bei Nocturne erschienene Album Couleurs Pays präsentierte Rhythmen aus 17 verschiedenen Ländern.
https://www.youtube.com/watch?v=FzY6ZFfxlfI
Sein bekanntester Titel ist Le Serpent (das Guem auf fünf Congas spielte); es ist die Titelmelodie der französischen Fernsehsendung Ça se discute (auf France 2). Das Album Mon Paris (2011) ist eine Hommage an die Wahlheimat des Künstlers.
Jedem der 20 Pariser Bezirke ist ein Stück gewidmet.
studierte 1983-90 Komposition und Musikwissenschaft bei Frank Michael Beyer, Gösta Neuwirth und Carl Dahlhaus in Berlin. 1995-98 weiterführende Studien bei Helmut Lachenmann in Stuttgart. 1988/89 besuchte er das California Institute of the Arts in Los Angeles, 1991-95 war er künstlerischer Leiter der Kreuzberger Klangwerkstatt. Unterrichtstätigkeit u.a. am elektronischen Studio der TU Berlin und dem Institut für Neue Musik der HdK Berlin, deren Leiter er von 1996-2001 war. In den Jahren 2000-2004 Lehrtätigkeit am Institut für Computermusik und elektronische Medien (ICEM) der Folkwang-Hochschule in Essen.
Verschiedene Stipendien und Preise, darunter Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart 1997, Busoni-Preis der Akademie der Künste Berlin 1999, Prix Ars Electronica Linz 2001 und CynetArt Award 2001 in Dresden. Sein Interesse an elektronischen Medien und der durch sie provozierte Versuch einer fortwährenden Neubestimmung des eigenen Selbstverständnisses führte zu Kompositionen, die technologische Hilfsmittel wie Computer, Zuspielbänder und Live-Elektronik einbeziehen. Seit 2000 verstärkte Zusammenarbeit mit Improvisationsmusikern, Tanzensembles und Medienkünstlern. CD Veröffentlichungen bei Wergo.
2004-2013 Professor für Komposition und Leiter des Studios für elektronische Musik und Akustik (selma) an der Musikhochschule Freiburg. Seit 2013 Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main.
The Dorf ist eine Musikgruppe (Großformation) mit Basis im Ruhrgebiet aus den Bereichen Jazz, Krautrock und experimenteller Musik. Die Band wurde von Jan Klare im Jahr 2006 als off domicil orchestra gegründet und war zunächst eine Art Hausband des Dortmunder Jazzclubs Domicil. Über die Jahre wuchs die Band von zunächst ca. 15 Mitgliedern und stabilisierte sich bei ca. 25 Mitspielern.
The Dorf erhielt 2013 den mit 10.000 € dotierten Jazzpreis Ruhr.[1] 2020 erhält die Band den Ehrenpreis des WDR Jazzpreises.[2]
war eine experimentelle Band um Florian Fricke, die 1969 in München gegründet wurde und bis 2001 bestand. Die deutsche Formation wird gemeinhin dem Krautrock zugeordnet. Popol Vuh lässt sich aufgrund einer stilistischen Vielfalt und unterschiedlichster Einflüsse, darunter Weltmusik, jedoch schwer auf dieses Genre reduzieren.
Gründer und zentrales Mitglied ist der studierte Dirigent und Journalist Florian Fricke. 1969 erwirbt er einen sündhaft teuren Moog III-Synthetizer und ist fasziniert von den klanglichen Möglichkeiten, die das elektronische Instrument bietet. „Die Musik, die man mit einem Moog machen kann, umfasst schlechthin die Empfindungsmöglichkeiten des Menschen„, erklärt er damals.
Ein schwarzer Elektronikschrank, der 7 Milliarden Sounds enthalten soll.
Sein Besitzer:
Popol Vuh. Eine Avantgarde-Musikergruppe, die sich unter den misstrauischen Augen der Einheimischen im bayerischen Miesbach niederließ, um in reiner Bergluft eine neue Klangwelt zu erschließen. Wir hörten ihnen zu, wie sie die letzten Wintertage für einen Fachvortrag unter freiem Himmel nutzten.
https://www.youtube.com/watch?v=_9-qYAhW4xE
„Erstens wissen manche, was eine Reise ist, andere werden sich entfremden, weil sie sagen: Was geht in mir vor? träumen. Neue Schichten aus deinem Unbewussten werden dir durch die Musik klarer, sie werden greifbarer. Menschen dorthin zu führen, wo es anders ist als sonst.“
Fortschrittlich denkende junge Leute sind das kritische Publikum, vor dem Popol Vuh ihr 80’000-D-Mark-Gerät betreibt. Aus dem Elektronikschrank kommt nur das, was wir fühlen, denken sie und laden uns ein, ihre erste LP zu kaufen.
Popol Vuh („Buch des Rates“), in moderner Quiché-Schreibweise Poopol Wuuj,[1] ist das heilige Buch der Quiché–Maya in Guatemala. Es behandelt gleichermaßen mythologische und historische Aspekte dieses Volkes.
Das Popol Vuh hat seinen Ursprung wahrscheinlich in uralten Überlieferungen, die im gesamten Maya-Kulturraum verbreitet waren und in Maya-Schrift aufgeschrieben wurden. Die Spanier verboten die Verwendung der Maya-Schrift und vernichteten die Handschriften als „Teufelszeug“. Einigen Maya-Priestern gelang es jedoch, Abschriften alter Maya-Bücher anzufertigen, wobei sie auch schon lateinische Schrift verwendeten. Eine dieser Abschriften – möglicherweise angereichert mit christlichen Elementen wie Jungfrauengeburt, Auferstehung etc. – fiel um das Jahr 1702 dem spanischen Dominikaner-Priester Francisco Ximénez in der guatemaltekischen Stadt Chichicastenango in die Hände. Anstatt sie vorschriftsmäßig zu vernichten, fertigte er eine weitere Abschrift sowie eine Übersetzung ins Spanische an.
Das Buch beginnt mit dem Schöpfungsmythos der Maya, an den sich die Geschichten der Zwillingshelden Hunahpú und Ixbalanqué anschließen, die verbreitete mythische Figuren der Maya sind. Es schließt sich eine detaillierte Beschreibung der Gründung und weiteren Geschichte des Quiché-Reiches an, dessen Königsfamilie auf göttlichen Ursprung zurückgeführt wird.
Teil 1
Die Götter erschaffen die Welt.
Die Götter erschaffen die ersten, unvollkommenen, gefühllosen Menschen.
Die Götter schicken den ersten Menschen eine Harz-Flut und verwandeln sie in Affen.
Die Zwillinge Hunahpú und Ixbalanqué vernichten den hochmütigen Vucub-Caquix sowie Zipacná und Cabracán.
Die Physik rund um das Drumset ist nicht wirklich trivial. Deshalb aber auch sehr interessant.
Aus dem Sounddesign weiß man, dass durch Frequenzanalysen und Näherungen auch sehrgute Ergebnisse zur Simulation möglich sind. Was dann wiederum die Praxis mit MAXMSP und anderer Software zeigt, besser hörbar macht.
sind eine amerikanische Instrumental-Mathe-Rock-Band, die 2001 in Massachusetts von Gitarrist/Schlagzeuger Kenneth Topham und Gitarrist Joseph Andreoli gegründet wurde. Neben Math Rock berührt die Musik der Band häufig Post-Rock, Progressive Rock und Experimental Rock.
war ein Free Jazz Trio bestehend aus dem Geiger Leroy Jenkins (1932–2007), dem Bassisten Sirone (1940–2009) und dem Perkussionisten/Pianisten Jerome Cooper (1946–2015).
Norris Jones, besser bekannt als Sirone (28. September 1940 [1] – 21. Oktober 2009) [2] war ein US-amerikanischer Jazzbassist und Komponist.
Leroy Jenkins
Sirone bass
https://www.youtube.com/watch?v=4jQMm8a7JwQ
Jerome Cooper (14. Dezember 1946 – 6. Mai 2015) war ein US-amerikanischer Free-Jazz-Musiker. Neben Trap-Drums spielte Cooper Balafon, Chirimia und verschiedene elektronische Instrumente und bezeichnete sich selbst als „multidimensionalen Schlagzeuger“, was bedeutet, dass sein Spiel „Layer of Sounds und Rhythmen“ beinhaltete Er wurde in Chicago, Illinois geboren und starb in Brooklyn, New York. Allmusic-Rezensent Ron Wynn nannte ihn „Ein funkelnder Schlagzeuger und Percussionist… Ein ausgezeichneter Begleiter“. Ein anderer Allmusic-Rezensent erklärte, dass „dieser Schlagzeuger im wahrsten Sinne ein Magier ist, der sich mit Transformation und der Schaffung von heiligen Räumen auskennt“.
Das Trio war von 1971 bis 1977 aktiv und wurde als „eines der wichtigsten Outfits des Jahrzehnts“ beschrieben und 2004 wieder vereint. Zum Zeitpunkt ihrer Gründung war Jenkins Mitglied der in Chicago ansässigen Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM). Sirone war mit Pharoah Sanders, Marion Brown und Gato Barbieri aufgetreten, und Cooper war mit Rahsaan Roland Kirk aufgetreten.
Peacock spielte schon als Kind Klavier, hatte aber nie Instrumental- oder Kompositionsunterricht. Kurz vor der Vertragsunterzeichnung als Schauspielerin in den Studios von United Artists 1960 entzog sie sich, um den Jazzbassisten Gary Peacock zu heiraten. 1964 riet sie Gary Peacock, der bei Miles Davis kurz Ron Carter vertrat, lieber mit Außenseitern wie Albert Ayler und Don Cherry zu spielen, und begleitete 1965 Aylers Band auf Europatournee. Im selben Jahr engagierte sie sich beim neugegründeten Jazz Composer’s Orchestra. Mit Paul Bley, dessen Band Gary Peacock ab 1962 angehörte, begann sie eine Liebesbeziehung und folgte dessen Frau Carla Bley nach. Sie erwies sich als ebenso starke und eigenwillige Komponistin wie diese und komponierte auf Bitten Paul Bleys zahlreiche Stücke für ihn.
Als Robert Moog Annette Peacock Ende der Sechziger einen seiner Synthesizer für die Studioarbeit überließ, trat sie damit live auf. Mit ihrem Lebensgefährten formierte sie die Bley-Peacock Synthesizer Show, eine der ersten elektronischen Jazzbands, an der zeitweise Robert Wyatt bzw. Han Bennink beteiligt waren. Sie schickte ihre Stimme durch einen Ringmodulator, experimentierte mit Rockrhythmen und rezitierte bereits 1968 ihre Texte als Raps. 1972 veröffentlichte sie mit I’m The One ihr Solo-Debüt.[1]Al Kooper coverte daraus Been and Gone. 1998 wurde dieses Album von der Zeitschrift The Wire in die Liste „100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)“ aufgenommen. Ihre hochkondensierten poetischen Texte beschäftigten sich damals wie später sarkastisch mit Ökologie, Politik, Sexualität und Feminismus. In dieser Zeit trat Peacock live mit Iggy Pop auf, wirkte in einem Film Salvador Dalís mit und studierte an der Juilliard School of Music.
Bass – Mario Pavone Drums – Han Bennink, Laurence Cook Electric Bass, Piano, Voice – Annette Peacock Synthesizer, Electric Piano – Paul Bley
Zwischen 1974 und 1978 lebte Annette Peacock zurückgezogen in England, um ihre Tochter aufzuziehen. 1977 gastierte sie auf Bill Brufords Solo-Debüt, dem Jazzrock-Klassiker Feels Good To Me (erschienen 1978). Anschließend gründete sie ihre eigene Plattenfirma ironic, auf der von 1981 bis 88 vier Alben erschienen. Nach der LP Abstract-Contact (1988) zog sich Annette Peacock weitgehend vom Musikgeschehen zurück, von vereinzelten Auftritten mit dem Schlagzeuger Roger Turner abgesehen. 1995 zog die Komponistin nach Woodstock; auf Konzertbühnen trat sie gemeinsam mit Evan Parker und Barre Phillips auf. Marilyn Crispell spielte 1996 mit Gary Peacock und Paul Motian eine Doppel-CD mit Annettes Kompositionen ein (Nothing Ever Was, Anyway). 1997 gab ECM-Chef Manfred Eicher bei Annette Peacock eine Komposition für Streicher und Piano in Auftrag, die sie 2000 nach dreijähriger Arbeit und 12-jähriger Studioabstinenz im Osloer Rainbow Studio unter dem Titel An Acrobat’s Heart realisierte. Danach verstummte sie für weitere sechs Jahre bis zum 2006 (ohne Werbung) erschienenen Album 31:31.
Nina Simone war das sechste von acht Kindern einer Methodistenpredigerin und eines Handwerkers. Bereits im Alter von vier Jahren begann sie mit dem Klavierspielen. Nach einem Studium an der renommierten Juilliard School in New York City wollte sie ihre Ausbildung in Philadelphia am Curtis Institute of Music abschließen, wurde jedoch aus rassistischen Gründen nicht zugelassen. Über einen Job als Klavierlehrerin kam Nina Simone zum Gesang, wobei sie von Anfang an eigene Stücke improvisierte. Sie nannte sich mit Nachnamen Simone, da sie ein Fan der Schauspielerin Simone Signoret war. Ihr Gesangs- und Klavierstil war von Nellie Lutcher beeinflusst, deren Karriere ungefähr zu der Zeit endete, als Nina Simone bekannt wurde.[1] Nina Simone vermied den Ausdruck Jazz, sie selbst nannte ihre Musik Black Classical Music.
1957 veröffentlichte sie in New York ihr erstes Album aufBethlehem Records, ein Konzert 1959 in der New York City Town Hall machte sie in den USA und in Europa bekannt. Von ihren Fans wurde sie ehrfürchtig als „Hohepriesterin des Soul“ bezeichnet. In den 1960er Jahren
https://www.youtube.com/watch?v=qYkPKzZSwjY
Aengagierte sie sich in der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Mit Liedern wie Mississippi Goddam und To Be Young, Gifted, and Black (Liedtext von Weldon Irvine) wurde sie eine der musikalischen Leitfiguren dieser Bewegung.
https://www.youtube.com/watch?v=mxFuGblbUBM
1961 heiratete sie den New Yorker Polizisten Andrew „Andy“ Stroud (1925–2012), der später ihr Manager wurde und einige Songs für sie schrieb. 1962 brachte sie die gemeinsame Tochter Lisa Celeste Stroud zur Welt, die unter dem Künstlernamen Lisa Simone als Sängerin bekannt wurde. 1971 wurde die Ehe geschieden.
Ihr privates Leben zerbrach aber Stück um Stück: Sie floh aus ihren Ehen, hatte eine Affäre mit dem Premierminister von Barbados (Errol Barrow), suchte aufgrund einer Empfehlung vonMiriam Makeba ihre Bestimmung in Afrika, unternahm Europatourneen, die sie ihrem politischen Kampf in den USA entfremdeten, und galt in der Plattenindustrie zunehmend als schwierig. Ihr Album Baltimore (1978) wurde von der Kritik gelobt, verkaufte sich aber zunächst schlecht. In den 1980ern trat sie regelmäßig im Jazzclub von Ronnie Scott in London auf (und nahm dort auch ein Album auf). Ihre Autobiografie I Put a Spell on You erschien 1992, ihr letztes reguläres Album 1993. Im gleichen Jahr zog sie nach Südfrankreich, wo sie zehn Jahre lebte und 2003 nach langem Krebsleiden starb.
Bereits während der Studienzeit am Bard College (in Annandale-on-Hudson, New York) begann Blake, der mit der klassischen Musik des 20. Jahrhunderts und schwarzem Gospelgesang aufgewachsen war, mit der Sängerin Jeanne Leeim Duo zu arbeiten. 1959 und 1960 wurde er von Gunther Schuller zur Lenox School of Jazz eingeladen, wo er bei John Lewis, Oscar Peterson, Bill Russo und anderen lernte. Zusätzlich nahm er private Unterrichtsstunden bei Mary Lou Williams und Mal Waldron.
Das Debütalbum mit Jeanne Lee gilt als ein Meilenstein und führte zu Festivalauftritten (zum Beispiel 1962 auf dem Monterey Jazz Festival) und einer mehrmonatigen Europatournee 1963. Im Jahr 1968 holte Schuller Blake an das New England Conservatory, seit 1973 ist er dort Leiter des ’Third Stream‘-Bereichs bzw. des Department of Contemporary Improvisation. Blake hat mehr als 30 Alben unter eigenem Namen aufgenommen, davon viele als Solopianist wie „Painted Rhythms“ mit seinem Exkurs über die Geschichte des Jazzpianos sowie „Epistrophy“ mit Monk-Kompositionen. Er betreibt seine Experimente im Grenzbereich von Klassik und Jazz stets radikaler als viele seiner Third-Stream-Kollegen, da er den Mitteln der modernen Avantgarde offen gegenübersteht. In pianistischer Perspektive ist Thelonious Monk nach Blakes Ansicht sein größter Einfluss.
Barbara Monk
Short Life of Barbara Monk is an album by the American jazz pianist Ran Blake featuring saxophonist Ricky Ford recorded in 1986 and released on the Italian Soul Note label.The album’s dedicatee (1953–84) died from cancer and was the daughter of the jazz pianist Thelonious Monk.
Lenzin wurde 1971 als mittleres von drei Kindern in Altstätten im St. Galler Rheintal geboren. Sein Vater ist Trompeter und spielte in verschiedenen Formationen. Sein jüngerer Bruder, Peter Lenzin Jun. ist Saxophonist. Lenzin absolvierte nach seiner Schulzeit eine kaufmännische Ausbildung. In jungen Jahren spielte er Trompete und wechselte danach auf die Perkussion. Lenzin studierte Schlagzeug in Wien und am Konservatorium in Luzern bei Pierre Favre. Er lebt in Rebstein, ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Das Alphorn ist ein Blechblasinstrument. Diese Zuordnung ergibt sich (unabhängig vom verwendeten Material – meistens Holz, seltener Plexi) aus der Technik der Tonerzeugung und dem Mundstücktypus (Kessel- oder Trichtermundstück bzw. Kombinationen hieraus). Da es keine Möglichkeit hat, seine Rohrlänge flexibel zu verändern, ist das Alphorn an die Töne der Naturtonreihe gebunden (zur Physik der Tonerzeugung siehe den Artikel Polsterpfeife) und ist somit ein Naturhorn. Es gilt als ein Nationalsymbol der Schweiz. Auch in Österreich und den bayerischen Alpen sind Alphörner verbreitet.
Pupato studierte Schlagwerk in Zürich und besuchte später die Escuela de superación profesional de musica Ignacio Cervantes in Havanna; er wurde auch von José Luis «Changuito» Quintana unterrichtet. 1994 studierte er traditionelle afrikanische Perkussion im Senegal bei Bilal Kounta und spielte in dessen Band Dougou-Fana.[3] Dann arbeitete er mit Polo Hofer und mit Gotthard. Bis 1997 gehörte er zu Grand Mother’s Funck.
Eliana spielt Alphorn, seit sie sechs Jahre alt war. Einer ihrer ersten öffentlichen Auftritte war am nordwestschweizerischen Jodlerfest in Schönenwerd, als sie als Neunjährige unter Männern spielte.[1] Da ihr das traditionelle Gehabe um das Alphorn nicht zusagt, spielt sie nicht in einer Tracht wie sonst beim Alphornspielen üblich. Als Teenager entdeckte sie ihre Vorliebe für Blues- und Jazz-Kompositionen.
Mit 16 Jahren brach sie ihre Ausbildung zur TPA ab. Sie studierte Klavier und Gesang an der Basler Musikhochschule, da mit dem Alphorn keine Fächer belegt werden können. Zwischendurch spielt Burki immer wieder als Solistin mit verschiedenen Orchestern klassische Alphorn-Konzerte.
Gebürtig aus der New Yorker Bronx, spielte Schuman bereits als Kind Violine und Banjo. Als junger Mann gründete er ein Tanzorchester und schrieb Lieder mit seinem Freund Frank Loesser. Eine Zeit lang studierte er an der School of Commerce der New York University, brach das Studium aber ab, um stattdessen Musik zu studieren. Zu seinen Lehrern gehörte auch Roy Harris. Harris machte den Dirigenten Sergei Alexandrowitsch Kussewizki auf Schuman aufmerksam; dieser setzte sich für viele seiner Werke ein.
Er lebte mehrere Jahre zurückgezogen in den Vogesen, kurz vor seinem Tod zog er zurück ins Badische.
1958 erschien sein Lexikon der neuen Musik, das als umfassendes Personenlexikon für die zeitgenössische Musik des 20. Jahrhunderts mit einer Fülle an Werkbesprechungen, Quellen-Zitaten und Biographien zum Standardwerk wurde.
Das 1982 veröffentlichte, umfangreiche Taschenbuch Musik im NS-Staat war die erste systematische Darstellung zur Geschichte und Organisation der Musik im Nationalsozialismus und gab den Anstoß zu weiteren musikwissenschaftlichen Forschungen auf dem bis dahin tabuisierten Thema. Der Autor widmete es Joseph Wulf, der mit seinem Werk Musik im Dritten Reich (1963) als erster an dieses Thema heranging.
Mit Kraftprobe.Wilhelm Furtwängler im Dritten Reich (1986) zeigt Prieberg den Dirigenten Furtwängler und seine Rolle im „Dritten Reich“ und legt gegenüber den verbreiteten (Vor-)Urteilen einen eigenen, kritischen Standpunkt dar. Mit der seine Arbeiten auszeichnenden Genauigkeit ist dieses Werk bis heute meinungsbildend geblieben.
In Musik und Macht (1991) stellt er Gebrauch und Missbrauch der Musik für Staats- und Parteiinteressen dar.
Ab 1951 trug er in einer über vier Jahrzehnte hinweg dauernden Arbeit ein umfangreiches Privatarchiv zur Musik des 20. Jahrhunderts zusammen. Seit 2005 wird sein Archiv vom Musikwissenschaftlichen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel verwaltet. Es umfasst eine auf 50 Regalmeter untergebrachte Bibliothek mit zirka 1500 Bänden, 800 Tonträgern und 120 Aktenordnern mit biographischem Material zu Musikern, originaler Korrespondenz und Dokumentkopien aus Archiven des In- und Auslands. Unter den Unterlagen befinden sich auch die zirka 2200 Karteikarten von Musikern aus der NSDAP-Mitgliederkartei, die Prieberg zusammengetragen hat.
Prieberg veröffentlichte die Auswertung seines Privatarchivs unter dem Titel Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945 im Eigenverlag als elektronische Ressource auf einer CD-ROM als PDF-Datei. Es enthält auf 9570 Seiten circa 5.000 Personenartikel mit Kurzbiographien (auch zu wichtigen Institutionen, Funktionären und Politikern), Behördenkorrespondenzen, politische Gutachten und Zeitschriftenartikel, sowie rund 10.000 verzeichnete Werktitel aus dem Repertoire politisch angewandter Musik, Partituren, Liedanthologien, Tonaufnahmen im Deutschen Rundfunkarchiv sowie im Anhang das Archiv-Inventar Deutsche Musik 1933–1945.
Am 24. April 2008 erhielt Prieberg in der Kategorie „Förderungen“ den Sonderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung. Aus der Begründung:
„Seit Mitte der fünfziger Jahre gehört Fred K. Prieberg zu den weltweit seriösesten und eigenständigsten Musikpublizisten. Die Entwicklung der Neuen Musik nach dem Krieg fand in ihm einen ebenso versierten Berichterstatter wie später das aktuelle Musikleben der Sowjetunion, der DDR und Schwedens. Die wichtigsten Arbeiten Priebergs handeln vom Musikleben in Hitler-Deutschland und vom Verhältnis des Musikschaffens zu totalitären Systemen. Die Stiftung verleiht Ihm einen Sonderpreis für sein Lebenswerk als wissenschaftliches Stipendium.“
Zitate:
„Es gab keine Stunde Null. Das ist eine Erfindung gewisser Historiker. Es ging alles so weiter wie bisher, nur mit mehr oder weniger ausgeprägter Tarnung. Ein gutes Beispiel ist Karajans Lüge über seinen Parteieintritt.“
– Fred K. Prieberg im Gespräch mit Tilman Jens für „Kulturzeit“ in 3sat am 9. März 2005
„Die Abwesenheit von Menschen bedeutet das größte Maß an Freiheit.“
– Fred K. Prieberg im Gespräch mit Tilman Jens für „Kulturzeit“ in 3sat am 9. März 2005
„Die sogenannte ‚neue’ Rechtschreibung widerspricht der Bildung und der Neigung des Autors, weil sie von ‚Reformern’ ohne Gehör erfunden und von unzuständigen und unfähigen Kultusministern per Dekret von oben verordnet ist und man Anfängen wehren muß, sonst kommt es dahin, daß der Staat abermals auch musikalische Textfassung bestimmt. Ein Kotau vor dem Ausland oder den inländischen Legasthenikern, typisch deutsch, erübrigt sich.“
– Fred K. Prieberg: Vorwort zum Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945, S. 12
„Wer sich mit der Rolle der Musik im nationalsozialistischen Deutschland befasst, kommt um die einschlägigen Publikationen von Fred K. Prieberg nicht herum.“
– Prof. Bernd Sponheuer: Musikwissenschaftliches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
„Noch viele Generationen werden an seinem Handbuch nicht vorbeikommen, es sicher nicht übertreffen, höchstens ergänzen.“
– Prof. Jens Malte Fischer: Institut für Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Der Fernsehkomponist Mike Mandel spricht über seine lange Karriere als Synthesizer-Spieler und sein Engagement für sehbehinderte Musiker.
Als Teenager war Mike Mandel ’70 von elektronischer Musik fasziniert. Als er 1968 nach Berklee kam, war er versessen, sich für den Synthesizerkurs der Schule einzuschreiben. Aber weil er blind ist, konnte Mandel weder die Etiketten der Maschinen lesen noch die Diagramme in deren Bedienungsanleitungen sehen.
Die Lösung, die er und der Ausbilder Mike Rendish fanden, war genial: „Wir verwendeten ein Werkzeug zum Zeichnen von Braille-Karten, das ich zufällig hatte“, sagt Mandel. Das Werkzeug könnte über Braille-Papier gerollt werden, um Einbuchtungen von Linien und Formen zu machen. „Mike [Rendish] zeichnete Wellenformen und Hüllkurvenformen und andere notwendige Informationen.“ Und plötzlich hatte sich Mandel eine ganze Reihe neuer Klänge eröffnet.
Ich selbst wollte vor vielen Jahren eine virtuelle Jazzschule und Technikerschule für behinderte machen. Das wurde von zuvielen Kleingeistern mit Schubladenmoral abgewürgt.
Er hat sich schnell mit der neuen Technologie vertraut gemacht und wurde bald als Mitglied von Larry Coryells bahnbrechender Fusionsgruppe, dem Eleventh House, für seine Synthesizer-Expertise bekannt. Während eines Konzerts in Boston wurde Mandel sogar gebeten, den zweiten jemals gebauten ARP Odyssey zu demonstrieren, weil David Friend und Roger Powell von ARP Instruments den Synthesizer mit einer Live-Band hören wollten.
In den späten 1970er Jahren hatte Mandel in New York City eine neue Reihe von Synthesizer-getriebenen Möglichkeiten entdeckt. Nach einer kurzen Zeit, in der er Synthesizer für die Werbung für Jingle-Studio-Sessions programmierte, begann Mandel sein eigenes Geschäft mit der Aufnahme von Synthesizer-Demos für Popkomponisten. Dann, in den frühen 1990er Jahren, wurde Mandel zu einer Marathon-Session für die Seifenoper Another World berufen. „Wir haben in einer Nacht ungefähr zehn Schnitte gemacht“, sagt Mandel. Es war eine spannende Herausforderung, die den Weg für Mandels nächsten Karriereschritt ebnen würde.
Seit mehr als 25 Jahren schreibt Mandel für große TV-Kunden wie Warner Bros. Television und Heavy Hitters Music. Seine Musik ist in Entertainment Tonight, TMZ und Extra sowie in All My Children, NCIS, The Good Wife und The Ellen DeGeneres Show erschienen. TV-Schreiben „bezieht sich auf alle Genres, viele, die ich mein ganzes Leben lang gespielt habe – Country und Jazz und Rock und R&B“, sagt er. „All diese Erfahrungen haben mir geholfen, für das Fernsehen zu schreiben.“
Als die Computertechnologie die analogen Synthesizer ersetzte, wurde er laut Mandel zunehmend „interessiert daran, dass blinde Menschen sich mit MIDI beschäftigen und blinde Menschen ihren Lebensunterhalt mit Musik verdienen“. Dieses Interesse führte Mandel in verschiedene Führungspositionen bei den Friends in Art des American Council of the Blind und brachte ihn schließlich als Anwalt für sehbehinderte Studenten nach Berklee zurück.
In den späten 1980er Jahren begann Mandel mit Jack Perricone, dem damaligen Vorsitzenden (jetzt emeritierter Vorsitzender) der Songwriting-Abteilung, zusammenzuarbeiten, um auf dem Campus einen Dialog über die Notwendigkeit einer soliden technologischen Ausbildung für sehbehinderte Studenten zu beginnen. Das Ergebnis dieses Dialogs war, dass Berklee 2010 das Assistive Music Technology (AMT) Lab eröffnete, das sehbehinderte Schüler im Umgang mit barrierefreier Musiksoftware ausbildet. „Mike war einer der Hauptakteure, der sich für dieses Programm einsetzte und uns mit einer Reihe von Experten in Verbindung brachte“, sagt Chi Kim, außerordentlicher Professor für Musiktherapie, der als Leiter des AMT-Labors ausgewählt wurde.
Historisch gesehen, sagt Kim, fühlten sich sehbehinderte Schüler „in Leistungsfächern in die Enge getrieben“. Aber jetzt, mit zugänglicherer Technologie und robusterem Training, „haben wir Tonnen von anderen Optionen. Es ist bei sehbehinderten Studenten sehr beliebt, ein Doppelstudium zu absolvieren.“
https://www.youtube.com/watch?v=FfzyUjT4lUI
„Als ich nach Berklee kam“, sagt Mandel, „hatte ich den größten Teil eines Semesters gebraucht, bis ich eine Methode gefunden hatte, um mit meinen Klassenkameraden mitzuhalten.“ Aber das AMT Lab hat viele Barrieren für die nächste Generation sehbehinderter Schüler beseitigt und es ihnen leichter gemacht, das zu tun, wofür sie hierher gekommen sind – wofür Mandel und jeder Berklee-Schüler hierher gekommen ist –, um ihr Handwerk zu erlernen.
Wilson hatte als Kind Violinunterricht und spielte in lokalen Trommelgruppen, wie den Tom Powell Post. Unter dem Einfluss seines Lehrers James Meredith kam er mit dem Jazz in Berührung, spielte während seiner Highschoolzeit mit Oliver Lake und Scrooge Harris; mit 14 Jahren folgten erste professionelle Auftritte mit dem Organisten Don James und Freddie Washington. Mit 16 Jahren wurde er Mitglied des Orgeltrios von Sam Lazar, bei dem er vier Jahre blieb, u. a. mit Auftritten in Minton’s Playhouse in New York. Bis 1964 spielte er in verschiedenen Rhythm-and-Blues-Bands, in St. Louis mit Lester Bowie und begleitete Soulsänger. 1965 zog er nach Chicago, wurde in der Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) aktiv und gehörte verschiedenen Gruppen von Roscoe Mitchell an, unter anderem dessen Art Ensemble, aus dem das Art Ensemble of Chicago entstand.
Ab 1967 spielte er in der Butterfield Blues Band und verschiedenen Rockgruppen; er nahm drei Alben mit der Butterfield Blues Band auf. Wilsons Song „Love March“, den er mit Gene Dinwiddie schrieb, wurde von der Band in Woodstock gespielt und 1970 auf dem Livealbum des Festivals veröffentlicht. Anfang der 1970er Jahre gründete er mit Dinwiddie und dem weiteren Butterfield-Bandmitglied Buzz Feiten die Jazz-Rock-Band Full Moon, mit der ein Album entstand.
1975/76 war er als Studiomusiker bei Stax Records in Memphis tätig, zog danach nach New York, wo er in der Loft- und Free-Jazz-Szene mit Hamiet Bluiett, Lester Bowie, Anthony Braxton, John Carter, Julius Hemphill, Frank Lowe, James Newton arbeitete, u. a. zu hören auf Wildflowers. 1976 wirkte er an David Murrays Debütalbum Flowers for Albert mit. 1978 konzertierte er mit einer eigenen Formation auf dem Moers Festival mit Olu Dara, Frank Lowe und Fred Williams.[1] Er war in den 1980er Jahren Mitglied inLester Bowie’s Brass Fantasy, dessen From the Roots to the Source und dessen Orgel-Ensemble (The Organizer, DIW, 1991). 1992 wurde er in der Nähe des Central Parks ermordet.
Braxton lernte mit 15 Jahren Saxophon; sein Idol war zunächst Paul Desmond. Im Alter von 17 Jahren begann er mit dem Studium der Musik am Chicago Musical College sowie der Philosophie an der Roosevelt University. Nachdem er beim Militär Klarinette und Altsaxophon spielte, zog er nach Chicago zurück und schloss sich der Association for the Advancement of Creative Musicians an. 1968 gründete er seine erste eigene Gruppe, die Creative Construction Company, mit Leroy Jenkins und Wadada Leo Smith und veröffentlichte seine erste Platte.
Braxton führte sowohl das Kontrabasssaxophon und das Sopranino als auch die Kontrabassklarinette in den Jazz ein. Er hat sich bereits Mitte der 1970er Jahre mit dem Einsatz von Computern und elektronischen Instrumenten beschäftigt. In den 1990er Jahren begann Braxton zusätzlich zu den Holzblasinstrumenten Piano zu spielen. Nachdem er lange bewusst auf rhythmische Intensität verzichtete und eine stakkatierte Tonbildung anstrebte, was ihm den Vorwurf einbrachte, seine Musik sei „zu weiß“,[1] wird seinem Spiel heute durchweg „rhythmische Kraft, Flexibilität, Phantasie und Wärme“ zugeschrieben.
Braxton war der erste Jazzmusiker, der ein ganzes Doppelalbum unbegleiteter Altsaxophonsoli aufnahm. Sein Quartett der 1970er Jahre (zunächst mit Chick Corea, Dave Holland und Barry Altschul) gehört zu den wichtigen Gruppen des Creative Jazz. Er trat erfolgreich bei zahlreichen Festivals auf (zwischen 1974 und 1978 jährlich in Moers, 1976 und 1979 auch auf dem Newport Jazz Festival). In den 1980ern und 1990ern spielte er überwiegend mit Marilyn Crispell, Mark Dresser und Gerry Hemingway.
Todd Winkler ist Komponist und Multimedia-Künstler an der Fakultät der Brown University, wo er Co-Direktor von MEME (Multimedia and Electronic Music Experiments) ist. Seine Arbeit untersucht, wie menschliche Handlungen von Computern erzeugte Klänge und Bilder in multimedialen Tanz-/Theaterproduktionen, interaktiven Videoinstallationen und Konzertstücken für Computer und Instrumente beeinflussen können. Er ist Autor von Composing Interactive Music (MIT Press, 1998) sowie Veröffentlichungen, die die Bereiche Musik, Videokunst, Kognitionswissenschaft und Tanz/Theater verbinden.
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Falling Up ist eine Multimedia-Tanz/Theater/Musik/Video-Kollaboration, die durch den Einsatz von Motion-Sensing-Technologien von Darstellern gesteuerte Video- und Tonmanipulationen ermöglicht. Die Solo-Performance war der Höhepunkt von 4 Jahren Forschung und Entwicklung einer neuen choreografischen Sprache, die durch die aufkommende digitale Technologie ermöglicht wurde, mit interaktiver Ton- und Audioverarbeitung, Videowiedergabe und Echtzeit-Videoverarbeitung, die alle von der Bewegung eines Darstellers beeinflusst wurden .
Falling Up erforscht Konzepte der Schwerkraft, des Fliegens und vieler verwandter Metaphern: das physische Selbst, die Vorstellungskraft und wie alte Überzeugungen uns an Ort und Stelle halten, unsere Erfahrungen einschränken und färben. Inspiriert von Erfindern und Pionieren, den ersten Piloten, Astronauten und digitalen Entdeckern untersuchen wir Momente im 20. Die Arbeit spekuliert auch über zukünftige Technologien, die es ermöglichen, den Körper zu transportieren, zu modifizieren und zu projizieren.
Diese Konzepte werden durch ein neues kinästhetisches Vokabular veranschaulicht, das durch Live-Video- und Tonverarbeitung verfeinert und inspiriert wurde. Die Choreographie wird durch den Einsatz des Very Nervous System verbessert, das eine Videokamera verwendet, um Geschwindigkeit und Standort an einen Computer zu melden. Bewegungen werden identifiziert und in Software abgebildet, um verschiedene Klänge, Texte abzuspielen oder das projizierte Bild eines Tänzers zu verändern. Die Motion-Sensing-Technologie ermöglicht es der Performerin, verschiedene Computerprozesse zu steuern, die ihr eigenes projiziertes Videobild verändern und Ton erzeugen können. Die veränderten Bilder und die klanglichen Ergebnisse wiederum beeinflussen choreografische Entscheidungen und kinästhetische Reaktionen. Dadurch entsteht eine dynamische Drei-Wege-Interaktion, bei der Bewegung, Ton und Bild während einer Aufführung interdependent erzeugt werden. Diese Techniken eröffnen neue Möglichkeiten, den Körper als Agent für die technologische Transformation zu erforschen, bei der das Physische und Virtuelle verschmolzen werden.
Drei verschiedene Epochen werden untersucht. Die Ära der ersten Flugzeugflüge umfasst Archivaufnahmen von phantasievollen Flugzeugen, die nie vom Boden abhoben, mit „wissenschaftlichen“ Erklärungen von Ingenieuren des 19. Jahrhunderts, die die Unmöglichkeit des menschlichen Fliegens beschreiben. Der zweite Bereich konzentriert sich auf die Raumfahrt und die Mondlandungen. Science-Fiction-Clips werden mit NASA-Filmmaterial und Live-Videoverarbeitung durchsetzt. Der dritte Abschnitt blickt in die Zukunft und untersucht Zeitreisen, Verzerrungen von Zeit und Raum, Schwarze Löcher und andere Arten von Körperprojektionen. Der Performer tritt mehrmals als Charakter auf, die Fliegerin, die versucht, dem Publikum verschiedene Phänomene zu erklären, während sie mit Videoclips und Videobearbeitung interagiert.
Die Forschung zu Falling Up wurde durch Residenzen an der Brown University, USA, durchgeführt, die Einrichtungen und technische Unterstützung zur Verfügung stellten. Der Entwicklungsprozess für Falling Up wurde durch das Dublin Fringe Festival gefördert und ein choreografisches Stipendium des Irish Arts Council im Jahr 2000 verliehen. Das Werk wurde im Rahmen des Dublin Fringe 2001 uraufgeführt.
Technische Details Falling Up verwendet The Very Nervous System (D. Rokeby) für die Bewegungsverfolgung, Max/MSP für Sound und interaktive Programmierung und NATO für die Live-Videoverarbeitung. Der Computer misst die Position und Geschwindigkeit des Tänzers und kann Videodateien oder einen Live-Video-Feed abspielen und ändern. Das System wird auch verwendet, um die Live-Audioverarbeitung zu steuern, z. B. wenn Filter auf Bewegungen reagieren. Obwohl die B-Movie-Einlagen alten Filmen entlehnt sind, sind alle Hauptabschnitte mit spontan generiertem Ton und Bild ausgestattet, so dass sich Bewegung, Ton und Bild gegenseitig beeinflussen. Die Tänzerin betrachtet sich während der Performance auf einem auf der Bühne platzierten Videomonitor. Zwei Videoprojektionen und Zweikanalton werden über Max abgewickelt.
(* 10. November 1956) ist ein Komponist, Autor und elektronischer Musiker. Er ist eine Schlüsselfigur bei der Entwicklung der Audio-Programmiersprache Csound und wird mit den Computermusik-Gurus Max Mathews und Barry Vercoe in Verbindung gebracht.
Nach seinem Abschluss an der Somerset High School im Jahr 1974 besuchte Boulanger das New England Conservatory of Music als Undergraduate, wo seine Dissertation von Alan R. Pearlman für die Newton Symphony mit dem Titel „Three Soundscapes for Two Arp 2600 Synthesizers“ in Auftrag gegeben wurde und Orchester“. Nach einem Master in Komposition an der Virginia Commonwealth University, wo Allan Blank zu seinen Professoren gehörte, promovierte er in Computermusik an der University of California, San Diego, wo er am Center for Music Experiment and Related Research arbeitete. Boulanger setzte seine Computermusikforschung bei Bell Labs, dem Center for Computer Research in Music and Acoustics an der Stanford University, dem Massachusetts Institute of Technology Media Lab, Interval Research, IBM und One Laptop per Child fort. 1989 wurde Boulanger Fulbright-Professor an der Musikakademie in Krakau, Polen.
Boulangers Lehrer sind Andrée Desautels, Nadia Boulanger, Pauline Oliveros, Aaron Copland und Hugo Norden.
Für mich ist Musik ein Medium, durch das die innere spirituelle Essenz aller Dinge offenbart und geteilt wird. Kompositorisch bin ich daran interessiert, die Stimme des traditionellen Interpreten durch technologische Mittel zu erweitern, um eine Musik zu produzieren, die sich mit der Vergangenheit verbindet, in der Gegenwart lebt und in die Zukunft spricht.Aus pädagogischer Sicht bin ich daran interessiert, Schülern zu helfen, Technologie als das mächtigste Instrument zur Erforschung, Entdeckung und Verwirklichung ihrer wesentlichen musikalischen Natur – ihrer inneren Stimme – zu sehen.
(* 1975) ist ein britischer Musiker und Forscher. Er ist bemerkenswert für seine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Live-Codierung als musikalische Praxis, einschließlich für die Erstellung von TidalCycles, einer Live-Codierungsumgebung, die es Programmierer-Musikern ermöglicht, einfach und schnell zu codieren, und für die Prägung des Begriffs Algorave mit Nick Collins.
Er ist ein aktives und einflussreiches Mitglied der Live-Coding-Community; er ist Mitbegründer von TOPLAP und gemeinsamer Leiter des Live Coding Research Network.Alex ist Mitbegründer des Plattenlabels Chordpunch.
McLean ist auch für seine Arbeit in der Software-Kunst bekannt und gewann 2002 den Transmediale-Preis für Software-Kunst für forkbomb.pl, ein kurzes Perl-Skript, das ein einzigartiges Image von einem Betriebssystem unter hoher Last erstellt, und Mitbegründer des runme.org Software Art Repository mit Olga Goriunova, Amy Alexander und Alexei Shulgin im Jahr 2003, das 2004 eine ehrenvolle Erwähnung in der Kategorie Netvision des Prix Ars Electronica erhielt.
Alex McLean tritt als Solokünstler unter dem Spitznamen Yaxu auf und ist außerdem Mitglied der Live-Coding-Bands Slub und Canute. Er hat auch mit Kate Sicchio zusammengearbeitet, um Live-Codierung und Live-Choreographie zu kombinieren.
Im Jahr 2016 war McLean Sound Artist in Residence am Open Data Institute im Rahmen des Programms Sound and Music Embedded.
ist eine 1969 gegründete französischeProgressive-Rock-Band. Die Band hat das Genre des Zeuhl begründet und trug viele Texte in der KunstspracheKobaïanisch vor. Die Kunstsprache wurde neben treibenden Basslinien und polyphonem Chorgesang zu einem wichtigen Stilmerkmal des Zeuhl.[1]
Magma wurde 1969 vom SchlagzeugerChristian Vander (* 21. Februar 1948) und dem Bassisten Laurent Thibault gegründet. Zur kurzlebigen Gründungsbesetzung zählten auch Francis Moze (Keyboards), Lucien Zabu Zabuski (Gesang), Eddy Rabbin (Keyboards), Claude Engel (E-Gitarre), René Garber (Bassklarinette), Guy Marco (Trompete) und René Morizur (Saxophon).
*****
Magma ist eine französische Progressive-Rock-Band, die seit über 50 Jahren aktiv ist. Ihre Karriere hatte großen Einfluss auf das Prog-Genre und sie etablierten einen einzigartigen Sound, der schließlich zu einem ganzen Subgenre der Musik wurde.
In diesem Video tauchen wir ein in die Fortschritte, die sie gemacht haben, was sie einzigartig und innovativ gemacht hat und versuchen, ihre fremde Sprache direkt vom Exoplaneten Kobaia zu entschlüsseln.
Howe wurde entdeckt von Mike Varney von Shrapnel Records. 1988 veröffentlichte Howe sein erstes Album für Varneys Label. Das Album wurde von der Zeitschrift Guitar World im Jahre 2009 als das zehntbeste aller je veröffentlichten Shred-Gitarrenalben ausgezeichnet.[1]
Howe hat mit unterschiedlichsten Musikern zusammengearbeitet. So hat er als Bühnengitarrist für Michael Jackson auf dessen HIStory Tournee gearbeitet. Für Enrique Iglesias hat er als Gitarrist auf dessen Bühnentourneen durch Europa gearbeitet. Howe arbeitete zudem als Gitarrist für NSYNC. Seit einigen Jahren arbeitet er als Bühnengitarrist für Justin Timberlake und als Studiomusiker für Laura Pausini.
Seit 2008 spielt er in Eddie Jobsons Musikgruppe UKZ mit. 2017 war er Mitglied im Projekt ‚Protocol‚ des Drummers Simon Phillips, spielte dort die CD ‚Protocol IV‚ ein und ging mit dem Projekt auf Tour.
William Seward Burroughs (5. Februar 1914 – 2. August 1997) war
ein US-amerikanischer Schriftsteller, bildender Künstler, Spoken-Word-Performer
und Okkultist, der als Hauptfigur der Beat-Generation und als bedeutender
postmoderner Autor gilt beeinflusste die Populärkultur und Literatur.
Burroughs schrieb achtzehn Romane und Novellen, sechs Sammlungen von
Kurzgeschichten und vier Sammlungen von Essays, und fünf Bücher wurden
mit seinen Interviews und Korrespondenzen veröffentlicht. Er arbeitete auch
an Projekten und Aufnahmen mit zahlreichen Interpreten und Musikern zusammen
und hatte viele Auftritte in Filmen.Er wurde auch kurzzeitig unter dem
Pseudonym William Lee bekannt. Burroughs schuf und stellte Tausende von Gemälden
und anderen visuellen Kunstwerken aus, darunter seine berühmte „Shotgun Art“.
Burroughs wurde in St. Louis, Missouri, in eine wohlhabende Familie hineingeboren.
Er war ein Enkel des Erfinders William Seward Burroughs I., der die
Burroughs Corporation gründete, und ein Neffe der PR-Managerin Ivy Lee.
Burroughs besuchte die Harvard University, studierte Englisch, studierte
Anthropologie als Postgraduierten und besuchte die medizinische Fakultät in Wien.
1942 trat Burroughs in die US-Armee ein, um im Zweiten Weltkrieg zu dienen.
Nachdem er vom Office of Strategic Services und der Navy abgelehnt worden war,
nahm er die Drogensucht auf, die ihn für den Rest seines Lebens belastete. 1943,
während er in New York City lebte, freundete er sich mit Allen Ginsberg und
Jack Kerouac an.Ihre gegenseitige Beeinflussung wurde zur Grundlage der
Beat-Generation, die später die Gegenkultur der 1960er Jahre maßgeblich
beeinflusste.
Burroughs beendete die High School an der Taylor School in Clayton, Missouri,
und verließ 1932 sein Zuhause, um ein Kunststudium an der Harvard University zu
absolvieren, wo er mit Adams House verbunden war. Während des Sommers arbeitete er
als Jungreporter für die St. Louis Post-Dispatch und deckte die Polizeiakten ab.
Er mochte die Arbeit nicht und weigerte sich, über einige Ereignisse wie den Tod
eines ertrunkenen Kindes zu berichten. In diesem Sommer verlor er seine
Jungfräulichkeit in einem Bordell in East St. Louis, Illinois, mit einer
weiblichen Prostituierten, die er regelmäßig unterstützte schwule Subkultur dort.
Er besuchte mit Richard Stern, einem wohlhabenden Freund aus Kansas City,
lesbische Tauchgänge, Pianobars und den homosexuellen Untergrund von Harlem
und Greenwich Village. Sie würden rücksichtslos von Boston nach New York fahren.
Einmal erschreckte Stern Burroughs so sehr, dass er darum bat, aus dem Fahrzeug
Geboren 1986 und Sohn eines professionellen
Schlagzeugers, beginnt Nicolas VICCARO
im Alter von 3 Jahren mit dem Schlagzeug.
Schon bald beginnt er ernsthaft
zu lernen am Nationalen Konservatorium von
Nizza (Französische Riviera),
er erhält den 1. Preis des Konservatoriums,
bevor er nach Paris zieht .
Hier trifft Nicolas einige der besten Musiker
und beginnt sich auch in der
internationalen Szene mit prestigeträchtigen
Kooperationen in der Popmusik,
aber auch in der Jazzszene durch die
afrikanische Musik und die Latin-Jazz-Musik
einen Namen zu machen...
Um nur einige zu nennen, mit denen er spielt
und schon gespielt hat
Dave Stewart (EURYTHMIK),
Mike Stern, Hans Zimmer, Dhafer Youssef,
Biréli Lagrene, Frank McComb,
Véronique Sanson,
Mike Mainieri, Bill Evans,
Hadrien Feraud, Etienne Mbappé,
Hyleen, Candy Dulfer,
Daryl Hall, KT Tunstal
Dominique Di Piazza,
Nguyên Lê, Jim Beard,
Seamus Blake, Sixun, Andy Narell,
Sylvain Luc Jean-Marie Ecay und viele andere...
Das Experimentalstudio des SWR ist ein Tonstudio und -labor für Neue Musik in Freiburg im Breisgau. Es gilt als eines der weltweit führenden Studios fürelektronische und live-elektronische Musik. In der Regel entstehen hier Kompositionen mit Elektronik als Koproduktionen von Komponisten, Musikinformatikern und Klangregisseuren. Neben der Erforschung neuer musikalischer Verfahren und der Produktion musikalischer Werke stellt auch die Gestaltung von Aufführungen ein großes Aufgabengebiet des Experimentalstudios dar.
1968 gründete Heinrich Strobel, der erste Musik-Hauptabteilungsleiter des Südwestfunks, die Heinrich-Strobel-Stiftung, die später als tragende Institution des Studios fungierte. Ihr Ziel war es, die Begegnung zwischen Komponist, Musik und neuer Technik zu fördern.[1]
1969 beauftragte Strobel Karlheinz Stockhausen mit der Komposition eines Werkes für zwei Klaviere und Ringmodulatoren für die Donaueschinger Musiktage. Dies gilt als Initialzündung für die Gründung des Experimentalstudios: Stockhausen benötigte für die Umsetzung des Mantra genannten Werks elektronische Geräte wie Ringmodulatoren, Filterbänke, Kompressoren und andere, welche damals nicht zwangsläufig in einer Rundfunkanstalt vorhanden waren. Deshalb wurde zur Realisierung dieses und anderer Werke mit Elektronik auf Betreiben des Südwestfunk-Musik-Hauptabteilungsleiter Otto Tomek 1971 das Experimentalstudio der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF e.V. – das heutige Experimentalstudio des SWR – gegründet[2] und im Landesstudio Günterstal angesiedelt, mit dem es in den 1990er Jahren in die Oberau umzog.[3]
Mit „Live-Elektronik im SWR Experimentalstudio“ ist die (Musik-)geschichte eines einzigartigen Klanglabors erschienen. Schlaglichtartig werden anhand diverser Aufsätze wichtige Kompositionen untersucht, die im SWR Experimentalstudio entstanden und zu Meilensteinen geworden sind. Zudem werden praxisorientierte Einblicke in die „Werkstatt Experimentalstudio“ gewährt.
Zwei zentrale Ereignisse haben die Musikgeschichte bedeutend geprägt: die Erfindung der Notation und die Entwicklung der elektronischen Musik. Mit Beginn dieser wurden neue Musikinstrumente wie das Theremin, die E-Gitarre und der Synthesizer kreiert. Durch die Digitalisierung ist auch der Computer zum Musikinstrument geworden, und die Erfindung der Live-Elektronik verlieh auch herkömmlichen Instrumenten wie Geige oder Klavier neue, elektronische Flügel.
Das Freiburger SWR Experimentalstudio hat diese Entwicklung entscheidend geprägt, da in seinen Räumen Karlheinz Stockhausen, Pierre Boulez, John Cage und Luigi Nono Meilensteine der Musikgeschichte komponiert haben. Heute schreiben unter anderenMark Andre, Georg Friedrich Haas und Chaya Czernowin diese bald 50 Jahre währende Entwicklungsgeschichte weiter. Das Experimentalstudio gilt als einer der innovativsten wie erfolgreichsten Klangkörper der aktuellen Musik.
Hans Peter Haller
(1929-2006)
Die gesamte Zusammenarbeit der Mitarbeiter des Experimentalstudios mit verschiedenen Komponisten wird hier nicht im Detail dargestellt, nur einige bekannte Ergebnisse solcher Zusammenarbeit werden kurz behandelt. Die Namen weiterer Komponisten, die im Freiburger Studio gearbeitet haben, finden Sie am Ende dieses Abschnitts.
1971: Karlheinz Stockhausen – Mantra für zwei Klaviere und Ringmodulator: Dieser Kompositionsauftrag gab schon vor der offiziellen Gründung des Experimentalstudios Zusammenarbeit zwischen Stockhausen und dem späteren Leiter des Experimentalstudios, Hans Peter Haller, der für diese Komposition einen Ringmodulator entwickelte, der von den Pianisten bedienbar ist.[1]
1972: Cristóbal Halffter – Plantopor las victimas da la violencia: Die erste Komposition, in der der Raumklang mit dem Halophon elektronisch in Echtzeit gesteuert wurde. Diese Komposition erregte große Aufmerksamkeit.[1]
In den 1980er Jahren gab es eine intensive Zusammenarbeit Luigi Nonos mit dem Freiburger Experimentalstudio, der zusätzlich zu den inzwischen häufig verwendeten Techniken wie Ringmodulation, Filter, Transposition, Hall, Delay oder Vocoder auch die Neuerungen in Bezug auf digitale Klangspeicherung in seine Kompositionen mit einbezog. In Zusammenarbeit mit dem Studio entstanden unter anderem die WerkeDas Atmende Klarsein (1981), Io, frammento da Prometeo (1981) und das große BühnenwerkPrometeo (1984).[11][12]
André Richard, der von Dezember 1989 bis Dezember 2005 Leiter des Experimentalstudios war, legte den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Zusammenarbeit mit jungen Komponisten und Hörspielautoren, die mit Hilfe von Stipendien kostenlos im Studio arbeiten und sich mit den Techniken der Live-Elektronik vertraut machen konnten. Dies stellte einen wichtigen Kontrast zu der Arbeit Hallers mit bekannten, etablierten Komponisten dar. Bis heute werden jährlich Arbeitsstipendien an aufstrebende Komponisten vergeben.[1]
Außerdem haben unter anderen folgende Komponisten im Experimentalstudio gearbeitet:[4]
Arnold begann sich während der Highschool für Jazz zu interessieren und studierte zunächst an der University of South Dakota Musik. 1976 setzte er seine Studien am Berklee College of Music fort, wo er 1980 einen Abschluss erlangte. Dann ließ er sich privat durch Jerry Bergonzi und Charlie Banacos unterrichten, wobei er sich insbesondere für das Verhältnis von Jazz und Klassischer Musik interessierte. Er lehrte zunächst am New England Conservatory, am Dartmouth College und in Berklee.
1988 zog er nach New York City; bald wurde er Mitglied des Lehrkörpers der Princeton University und begann zudem, Lehrbücher zu verfassen. Weiterhin wurde er Mitglied der dortigen Jazzszene und begann auch als Bandleader aktiv zu sein. In den 1990er Jahren gründete er das Experimentalensemble Act of Finding mit Tom Buckner, Tom Hamilton und Ratzo Harris. 1995 gründete er zudem das Ensemble Spooky Actions at a Distance, das sich vor allem mit der Interpretation klassischer Musik beschäftigte. Auf seinem ersten Album mit eigenem Namen, Blue Eleven, improvisierte er mit den Möglichkeiten der Zwölftontechnik. Er arbeitete mit Stuart Hamm, Peter Erskine, Joe Pass, Joe Lovano, Lenny Pickett, Randy Brecker, Stanley Clarke, dem Boston Symphony Orchestra und dem Absolute Ensemble unter Leitung von Kristjan Järvi. Tom Lord verzeichnet 33 Aufnahmen zwischen 1986 und 2016.[1]
war ein loser Zusammenschluss verschiedener Musiker, die von dem klassisch ausgebildeten Gitarristen, Komponisten und Arrangeur Simon Jeffes jeweils wie für das aktuelle Stück benötigt hinzugezogen wurden. Seit 2009 wird das Projekt unter dem verkürzten Namen Penguin Cafe von seinem Sohn Arthur Jeffes fortgeführt.
Das Penguin Cafe Orchestra war 24 Jahre lang mit Aufnahmen und Konzerten bis zu Simon Jeffes’ Tod aufgrund eines Gehirntumors im Jahr 1997 aktiv.
Nur Jeffes und Helen Liebmann, Mitgründerin und Cellistin, waren feste Mitglieder. Weitere Musiker wurden jeweils nach den Erfordernissen für bestimmte Titel oder Auftritte hinzugezogen. Die Musik des Penguin Cafe Orchestras ist nicht einfach zu kategorisieren. Vergleichbar ist sie mit dem Schaffen des französischen Multi-Instrumentalisten Yann Tiersen, der mit der Musik des Penguin Cafe Orchestras Elemente von überschwänglichem Folk und eine gelegentlich an Philip Glass erinnernde minimalistische Ästhetik teilt. Ebenso weisen Jeffes’ Kompositionen bisweilen Nähe zum Jazz auf.
Desillusioniert von den starren Strukturen der klassischen Musik und den Begrenzungen der Rockmusik, an der er sich auch versucht hatte, begann Simon Jeffes ein Interesse an der relativen Freiheit folkloristischer Musik zu entwickeln und entschied sich, seine Musik fortan mit der gleichen Direktheit und Stimmung zu versehen.
Jeffes zu dem Moment, als ihm die Idee zum Penguin Cafe Orchestra kam:
„Ich sonnte mich gerade am Strand, als plötzlich ein Gedicht in meinem Kopf auftauchte. Es begann mit ‚Mir gehört das Penguin Cafe, ich werde Dir willkürlich von Sachen berichten‘ und fuhr damit fort, welch kostbare Güter Zufälligkeit, Spontaneität, Unerwartetheit und Irrationalität im Leben sind. Und wenn man diese unterdrückt, um ein nettes geregeltes Leben zu führen, tötet man damit das, was am wichtigsten ist, während im Penguin Cafe unser Unbewußtes einfach es selbst sein kann. Dort ist dieses, so wie jeder, willkommen. Dort herrscht eine Aufnahmebereitschaft, die damit einhergeht, das Jetzt ohne eine innenliegende Furcht leben zu können.“[1]
Das erste Album Music from the Penguin Cafe wurde 1976 auf Brian Enos experimentellem Label Obscure Records, einem Ableger von E.G. Records, veröffentlicht. Es war eine Sammlung von Stücken, die im Zeitraum von 1974 bis 1976 aufgenommen worden waren. Dem folgte 1981 Penguin Cafe Orchestra. Seitdem veröffentlichte die Band in regelmäßigeren und kürzeren Abständen Alben.
https://www.youtube.com/watch?v=GjOWqPEV71U
Das erste größere Konzert gab Penguin Cafe Orchestra 1977 als Vorgruppe von Kraftwerk im Roundhouse. Die Band trat anschließend weltweit auf und spielte auf einer Vielzahl von Festivals, dazu gehörte auch ein Auftritt im Rahmen des 2. internationalen Artrock Festivals in Frankfurt am Main, der im Jahr 1989 erfolgte. Bei ihren Auftritten auf Bühnen der Londoner South Bank entstand 1987 das in der Royal Festival Hall aufgenommene Live-Album When In Rome….
Arthur Jeffes, Simon Jeffes’ 1978 geborener Sohn führt mit seiner Penguin Cafe genannten Gruppierung den durch seinen Vater entwickelten Musikstil fort. Anfang 2011 erschien das Album A Matter of Life….
Schuler wuchs in einer Musikerfamilie auf und begann mit sieben Jahren mit dem Geigenspiel. Als 16-Jährige beendete sie den klassischen Geigenunterricht, weil sie das Spielen nach Noten langweilte. Ein Jahr später begann sie wieder mit dem Geigenspiel, weil sie für sich die Improvisation entdeckte hatte.[1] Zwischen 2008 und 2013 studierte sie Jazz an der Hochschule der Künste Bern bei Andy Scherrer, Patrice Moret und Django Bates. Ihr Masterstudium absolvierte sie von 2013 bis 2015 in Aarhus, Stockholm und Helsinki.
Seitdem arbeitete Schuler in der Schweiz, in Deutschland, Dänemark, Finnland, Schweden, Belgien, Österreich, Ungarn und Frankreich. Zwischen 2013 und 2016 tourte sie mit dem Trio Aberratio Ictus (mit Rea Dubach und Ronny Graupe), mit dem das Album Ictus Irritus (WhyPlayJazz 2015) entstand. Von 2014 bis 2017 betrieb sie ihr Quintet Kronikor (gleichnamiges Album 2018). Als Sologeigerin veröffentlichte sie 2016 ihr Debütalbum Elements and Songs bei Veto Records;[2] beim selben Label folgte mit ihrem Quartet (mit Philipp Gropper, Hans-Peter Pfammatter und Lionel Friedli) Metamorphosis (2020). Als Co-Leaderin ist sie im Improvisationstrio Esche aktiv, mit dem sie zwei Alben veröffentlichte; mit Alfred Vogel und Ronny Graupe spielt sie im Trio Kwestia (gleichnamiges Album bei Boomslang Records 2018). Zudem arbeitete sie mit Klas Nevrin, Stephan Urwyler, Elias Stemeseder, Luzius Schuler, Lisa Hoppe, Julian Sartorius, Silvan Jeger, Lukas Rutzen, Sebastian Strinning und Andrina Bollinger sowie beim Seltenen Orchester (Ins Blaue 2019). Als Kate Birch legte sie im Genre Electronica/ Experimental die EP Sound of the City (2020) vor.[3]
Weiterhin komponierte und spielte Schuler mehrere Male live für Tanzproduktionen. Mit Luzius Schuler und Nicola Habegger organisierte sie 2018 das Festival Färbi-Jazzfest in Langenthal, das sich an ein junges Publikum richtete.[4] Im Dezember 2018 gewann sie ein Werkstipendium der Stadt Bern, im Juli 2020 ein Stipendium für einen Aufenthalt in New York.
At the age of twelve, in 1981, he started recording his first pieces with synthesizer, organ, voice and drum machine. Two years later he began experimenting with a 4-track tape recorder. In 1983, he started the band “Die Egozentrischen 2” together with Stefan Mohr.
He was then soon discovered by the Hamburg label owner and impresario Alfred Hilsberg (ZickZack Records), who invited him to perform at various events, such as “In der Hitze der Nacht”, a festival which took place in 1984 at Markthalle Hamburg. Some home recordings from this period have been included, among others, on the compilation „The Tetchy Teenage Tapes of Felix Kubin 1981-1985”.[1]
During the 1990s, Kubin began to experiment with music made from noises and released several albums with his band „Klangkrieg“. From 1992 to 1994 he was a member of the dada-communist singing group „Liedertafel Margot Honecker“. In 1998, the same year in which he founded his own record label Gagarin Records, he turned to avant-garde pop. In the following years he expanded his artistic spectrum through lecture performances, the development of new radio formats and contemporary compositions for chamber orchestra and electronics.
Since 2005, Kubin has been increasingly involved with contemporary experimental music, working together with ensembles, and being invited to compose for various music halls. In 2010, in collaboration with the „ensemble Intégrales“, he directed „Echohaus“, a live concert for six rooms, headphone ensemble and electronics, which was premiered at the MaerzMusik Festival in Berlin. In 2013 and 2015 he was commissioned the two compositions „Chromdioxidgedächtnis“ and „Takt der Arbeit“ by „NDR das neue werk“, a renowned radio series of contemporary music. 2016 saw the premiere of Kubin’s opus magnus “Falling Still” at the Internationales Musikfest Hamburg. The orchestration of this 70min work includes string ensemble, percussion, a boys choir and live electronics. During the same year he composed music for an orchestra consisting of 20 Korg MS-20 synthesizers. The composition, by the title „A Choir of Wires”, was performed by students of the LUCA School of Arts at Vooruit in Gent. In 2019 he founded the sequencer music duo CEL together with the Polish drummer Hubert Zemler. At the same time he began a collaboration with the Hamburg based Ensemble Resonanz that led to the composition of the pieces “Lunar Plexus” and “Telephobie”.
French film director Marie Losier portrayed Felix Kubin in the award-winning film „Felix in Wonderland“, which premiered at the Locarno Film Festival in 2019.
Hubert Zemler (1980).
Schlagzeuger und Komponist. Sein Repertoire umfasst Stücke von Komponisten des
20. und 21. Jahrhunderts
u. a. Helmut Lechenmanns „AIR“ (aufgeführt beim Eröffnungskonzert des Festivals
„Warschauer Herbst“ 2015 mit dem Polnischen Nationalradio-Sinfonieorchester in
Katowice unter der Leitung von Alexander Liebreich), Steve Reich, Tadeusz Wielecki,
Zygmunt Krauze, Tomasz Sikorski, Cornelius Cardew, Zdzisław Piernik,
Arturas Bumsteinas.
In den Jahren 1999-2004 studierte er an der Fryderyk-Chopin-Musikuniversität in
Warschau. Neben seiner klassischen Ausbildung und der Zusammenarbeit mit
Sinfonieorchestern spielte er mit Jazzbands und erforschte die Geheimnisse der
Improvisation, Experimental- und Weltmusik. Er ist Mitbegründer von Warschauer
Indie-Bands: Piętnastka (mit Piotr Kurek), Slalom, Shy Albatross,
dem Jazztrio LAM und dem Percussion-Duo Pilokatabaza (mit Pawel Szpura);
Außerdem ist er an einer Reihe von Projekten beteiligt, die zeitgenössische
Musik und Improvisation kombinieren.
Er arbeitete mit Künstlern wie John Tilbury, Jon Gibson, Evan Ziporyn, Gyan Riley,
Agusti Fernandez, Felix Kubin, Reinaldo Ceballo, Mitch & Mitch, Raphael Rogiński,
Wacław Zimpel zusammen.
Hubert Zemler veröffentlichte drei Soloalben: „Moped“ (LADO ABC, 2011),
„Gostak & Doshes“ (Bôłt Records, 2014) und „Pupation of Dissonance“
(Bôłt Records, 2016).
Beck, der in New Jersey und der Region San Francisco aufwuchs, begann als Teenager zu musizieren. Er spielte in einem Jazztrio in New York und arbeitete bereits zu Beginn seiner Karriere mit so unterschiedlichen Musikern wie dem von der Bossa Nova beeinflussten Saxophonisten Paul Winter, dem Flamenco-Gitarristen Sabicas (Rock-Encounter, 1967) und Miles Davis, bei dem er auf dem Titel Circle in the Round (1967) Gitarre spielt und durch die Hypnotik summender und trällernder Gitarrensaiten auffällt.[1]
Wohnhaus in Berlin-Schöneberg, in dem Bowie von 1976 bis 1978 wohnte
Bowie wohnte die erste Zeit bei Edgar Froese von Tangerine Dream im Berliner Bayerischen Viertel, wo er einen kalten Entzug von harten Drogen machte.[11] Bowie bezeichnete Froeses Album Epsilon in Malaysian Pale als „ein unglaublich schönes, verzauberndes, treffendes Werk… Das war der Soundtrack zu meinem Leben, als ich in Berlin wohnte.“[12] Von 1976 bis 1978 bewohnte er eine Sieben-Zimmer-Altbauwohnung in der Hauptstraße 155 im West-Berliner Stadtteil Schöneberg.[13] In späteren Interviews, so innerhalb einer Reportage von Arte, bezeichnete er West-Berlin als die damalige „Welthauptstadt des Heroins“.
In den Berliner Hansa Studios stellte er das Album Low fertig, den ersten Teil der sogenannten Berlin-Trilogie. Bowie war von deutschen Bands wie Tangerine Dream, Kraftwerk, Cluster, Can oder Neu!, aber auch von Steve Reich beeinflusst. Eigentlich betrachtete er die Alben, bei denen es nicht um Verkaufszahlen gehen sollte, als Experiment. Doch die ausgekoppelte Single Sound and Vision wurde ein großer Hit; sie stieg in Deutschland bis auf Platz 6 und erreichte in England sogar Platz 3. Während die erste Seite der LP Low eher aus Songfragmenten besteht, überrascht die zweite Seite damit, dass sie fast ausschließlich Instrumentalstücke enthält wie auch der Nachfolger „Heroes“, der wenige Monate später ebenfalls in Berlin aufgenommen wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=rfrOlB6pXNI
„Heroes“ enthält mit dem gleichnamigen Titelstück eines der bekanntesten Lieder Bowies, das mehrsprachig in Französisch/Englisch und Deutsch/Englisch aufgenommen wurde. Der Text handelt von zwei Liebenden, die sich an der Berliner Mauer küssen, während Grenzsoldaten auf sie schießen. Bowie verarbeitete in diesem Song neben eigenen Beobachtungen in Berlin aber auch Eindrücke des Expressionismus der 1920er-Jahre, etwa das Gemälde von Otto MuellerLiebespaar zwischen Gartenmauern von 1916.
Mit Iggy Pop, der mit Bowie nach Berlin gekommen war und im selben Haus eine Nachbarwohnung bezogen hatte, nahm Bowie die Alben The Idiot und Lust for Life auf, deren Musik großteils von ihm geschrieben wurde. Zudem ging er als Keyboarder mit Iggy Pop auf Tournee. In seinen Berliner Jahren spielte er auch die Hauptrolle in Schöner Gigolo, armer Gigolo,Marlene Dietrichs letztem Film. 1978 ging Bowie wieder auf Tournee und nahm unter anderem das Kindermärchen Peter und der Wolf mit dem Philadelphia Orchestra auf. Im selben Jahr wurde das Live-Album Stage veröffentlicht, und Bowie zog in die Schweiz. 1979 nahmen Bowie und Brian Eno im Mountain Studio nahe Bowies damaliger Residenz in Montreux ihr drittes sogenanntes „Berliner Album“ Lodger auf. Es wurde in New York gemixt und lieferte mit den Singles Boys Keep Swinging und DJ kleinere Charterfolge, vor allem in Großbritannien.
Die Bohlen-Pierce-Skala, kurz auch BP-Skala, ist eine Tonskala, welche die Duodezime in dreizehn Tonstufen unterteilt. Sie wurde unabhängig von Heinz Bohlen, Kees van Prooijen, und John R. Pierce ab 1972 entdeckt. Während im klassisch-westlichen Tonsystem die Oktave, der ein Frequenzverhältnis von 2:1 entspricht, in zwölf Tonstufen unterteilt wird, wird hier die Duodezime, Frequenzverhältnis 3:1, in dreizehn Tonstufen unterteilt. Pierce erfand für 3:1 den Begriff Tritave.
Die Bohlen-Pierce-Skala kann sowohl temperiert als auch reingestimmt werden, wird aber in den Kompositionen, die sie benutzen, gewöhnlich auf temperierten Instrumenten gespielt.
Bohlen begann in den frühen 1970er Jahren, als ein Freund und Doktorand an der Hamburgische Hochschule für Musik und Theater bat ihn, Konzerte in der Schule aufzunehmen. Bohlen fragte die Schüler, warum all ihre Musik verwendet wurde Zwölfton gleiches Temperament, einschließlich der Oktave, und begann, unzufrieden mit den Antworten, alternative Stimmungen zu untersuchen.
Heinz Bohlen wurde 1935 in Krefeld am Niederrhein geboren. Sein Vater war gelernter Elektriker, aber gezwungen durch die Depression Ende der 1920er Jahre führten seine Eltern ein bescheidenes Lebensmittelgeschäft. Bohlens frühe Schulzeit wurde durch den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen gestört, so dass er praktisch keine musikalische Ausbildung erhielt. 1961 schloss er sein Studium an der Technischen Hochschule Aachen (RWTH) mit dem Äquivalent eines M.Sc. Studium der Elektrotechnik.
Bis 2004 arbeitete er für führende Unternehmen im Bereich Vakuumelektronengeräte in Deutschland, Großbritannien und den USA als Wissenschaftler und im Engineering Management. Nach wie vor ist er als Berater für Hochfrequenz-Vakuumelektronik international tätig. Er ist Autor und Co-Autor zahlreicher Veröffentlichungen, hauptsächlich zu Klystrons und induktiven Ausgangsröhren, und hält mehrere Patente auf diesem Gebiet.
(27. März 1910 – 2. April 2002) war ein amerikanischer Ingenieur und Autor. Er arbeitete ausgiebig in den Bereichen Funkkommunikation, Mikrowelle Technologie, Computermusik, Psychoakustik, und Science-Fiction. Neben seiner beruflichen Laufbahn schrieb er viele Jahre lang Science-Fiction unter verschiedenen Namen: John Pierce, John R. Pierce, und J. J. Coupling. Geboren in Des Moines, Iowapromovierte er an Caltechund starb in Sunnyvale, Kalifornien,von Komplikationen der Parkinson-Krankheit.
Charles Carpenter veröffentlichte 1996 das Progressive-Rock-Album Splat, welches 10 Instrumentalstücke in der Bohlen-Pierce-Skala enthält. Ben Simborski drums.
Seefeldt, der seit dem Kriegsbeginn 1939 in Basel aufwuchs, begann mit fünfzehn Jahren, Gitarre zu spielen. 1953 kam er zum Banjo und spielte etwa zehn Jahre in der New-Orleans-BandStreet Creolers sowie im Duo mit dem Banjo- und Gitarrenspieler Peter Schmidli. 1970 wechselte er das Genre: Er kaufte einen Synthesizer und begann, sich mit elektronischer Musik, aber auch mit anderen Klangphänomenen (Windharfe) zu beschäftigen. Im Hauptberuf war Seefeldt Lehrer und Betreuer schwererziehbarer Jugendlicher. Dann belebte er mit Joël Vandroogenbroeck und Hans Deyssenroth die frei improvisierende Elektronikgruppe Brainticket, in der er bereits 1972 an einigen Konzerten beteiligt war, neu und war an zwei Alben der Band beteiligt. In den letzten Jahren hat er vor allem mit der Programmiersprache Max/MSP und mit Software-Synthesizern neue Kompositionen geschaffen. Er hat auch als bildender Künstler aleatorische Bilder geschaffen und sich mit Videos beschäftigt (Ausstellung Art et Hasard 2009 in Boncourt). Am 13./14. Oktober 2018 war er das letzte Mal an einem Konzert beteiligt. (I’ll Remember You, Atlantis, Basel) Wilhelm Seefeldt ist am 12. Mai 2023 im Kreis der Familie seines Sohnes gestorben.
brainticket studio
wilhelm seefeldt
gässli 16
CH-4413 büren wseefeldt@bluewin.ch
Seefeldt, der seit dem Kriegsbeginn 1939 in Basel aufwuchs, begann mit fünfzehn Jahren, Gitarre zu spielen. 1953 kam er zum Banjo und spielte etwa zehn Jahre in der New-Orleans-BandStreet Creolers sowie im Duo mit dem Banjo- und Gitarrenspieler Peter Schmidli. 1970 wechselte er das Genre: Er kaufte einen Synthesizer und begann, sich mit elektronischer Musik, aber auch mit anderen Klangphänomenen (Windharfe) zu beschäftigen. Im Hauptberuf war Seefeldt Lehrer und Betreuer schwererziehbarer Jugendlicher.
https://www.youtube.com/watch?v=toVe7BataO8&t=14s
Dann belebte er mit Joël Vandroogenbroeck und Hans Deyssenroth die frei improvisierende Elektronikgruppe Brainticket, in der er bereits 1972 an einigen Konzerten beteiligt war, neu und war an zwei Alben der Band beteiligt. In den letzten Jahren hat er vor allem mit der Programmiersprache Max/MSP und mit Software-Synthesizern neue Kompositionen geschaffen. Er hat auch als bildender Künstler aleatorische Bilder geschaffen und sich mit Videos beschäftigt (Ausstellung Art et Hasard 2009 in Boncourt).
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Wilhelm „Willy“ Seefeldt (* 10. April 1934 in Berlin) ist ein Schweizer Musiker (Banjo, Gitarre, Synthesizer, Computer, Perkussion, Komposition) und bildender Künstler.
Seefeldt, der seit dem Kriegsbeginn 1939 in Basel aufwuchs, begann mit fünfzehn Jahren, Gitarre zu spielen. 1953 kam er zum Banjo und spielte etwa zehn Jahre in der New-Orleans-Band Street Creolers sowie im Duo mit dem Banjo- und Gitarrenspieler Peter Schmidli. 1970 wechselte er das Genre: Er kaufte einen Synthesizer und begann, sich mit elektronischer Musik, aber auch mit anderen Klangphänomenen (Windharfe) zu beschäftigen. Im Hauptberuf war Seefeldt Lehrer und Betreuer schwererziehbarer Jugendlicher. Dann belebte er mit Joël Vandroogenbroeck und Hans Deyssenroth die frei improvisierende Elektronikgruppe Brainticket, in der er bereits 1972 an einigen Konzerten beteiligt war, neu und war an zwei Alben der Band beteiligt. In den letzten Jahren hat er vor allem mit der Programmiersprache Max/MSP und mit Software-Synthesizern neue Kompositionen geschaffen. Er hat auch als bildender Künstler aleatorische Bilder geschaffen und sich mit Videos beschäftigt (Ausstellung Art et Hasard 2009 in Boncourt).
(geboren 12. September 1955) ist ein Jazz-Komponist und Perkussionist, der in den Post-Bop- und World-Fusion-Medien auftritt,wahrscheinlich am bemerkenswertesten für seine Arbeit mit Yusef Lateef. Rudolph hat mehrere Alben als Leader veröffentlicht und auch mit Musikern wie Sam Rivers, Omar Sosa, Wadada Leo Smith, Pharoah Sanders, Bill Laswell, Herbie Hancock, Foday Musa Suso und Shadowfax aufgenommen.
Bandleader und Perkussionist Adam Rudolph versteht sich eher als Erfinder denn als Komponist. Komponisten erstellen normalerweise geschriebene Musik mit einem Bleistift oder einem Notenschriftprogramm, aber er tut mehr als das.
Er schafft neue Praktiken für das Musizieren.
https://www.youtube.com/watch?v=JTHUDiGZaTg
„Als Künstler habe ich mich schon immer für den kreativen Prozess selbst interessiert“, sagt Rudolph. „Ich glaube, dass die Kunst, die Sie generieren, prototypisch ist, wenn Sie einen neuen Prozess schaffen. Prototypische Kunst bedeutet, dass die Kraft der individuellen Stimme den Hörer tatsächlich zu einem universelleren Erlebnis führt.“
Rudolph hat fast fünf Jahrzehnte damit verbracht, seine individuelle Stimme zu entwickeln. Als Perkussionistpasste er nie richtig in die kodifizierten Systeme der europäischen klassischen Musik, aber er bewegte sich leicht durch viele andere Traditionen mit Wurzeln im mündlichen Ausdruck. Er verbrachte einen Großteil seiner Karriere damit, die Welt zu bereisen und mit so unterschiedlichen kreativen Musikern wie dem Multiinstrumentalisten Yusef Lateef, den Trompetern Don Cherry und Wadada Leo Smith, dem Saxophonisten Pharoah Sanders, dem Geiger L. Shankar, dem Komponisten Philip Glass und dem Pianisten Omar Sosa aufzutreten. Nebenbei arbeitete Rudolph an seinen eigenen Vorstellungen davon, was dieses „universelle“ Hörerlebnis sein könnte – und wie es erreicht werden könnte.
Karuna Trio:Ralph M. Jones – aerophones, voice Hamid Drake – membranophones (sticks and hands), idiophones, voice Adam Rudolph – membranophones (fingers and hands) idiophones, chordophones, overtone singing, electronic processing
Johnathan Blake ist Sohn des Jazzviolinisten John Blake Jr. Mit zehn Jahren begann er Schlagzeug zu spielen; erste Erfahrungen sammelte er in seiner Heimatstadt im Lovett Hines Youth Ensemble.
Er begann Musikkomposition im Selbststudium zu lernen. Als er die Mittelschule besuchte, lernte er Komposition von Hirao Kishiro (平尾貴四男), Kofune Kōjirō (小船幸次郎) und danach Hirota Ryūtarō (弘田龍太郎). Im zweiten Jahr seines Studiums bekam er den ersten Preis im Kompositionswettbewerb von Asahi Shimbun. Dieser Erfolg bewog ihn, Komposition zu seinem Beruf zu machen. Er arbeitete schon während seines Studiums als Komponist.
https://www.youtube.com/watch?v=IfmanxVavPg
https://www.youtube.com/watch?v=hxPyZMC1a4Q
https://www.youtube.com/watch?v=vjFKQY2IjZc
Bekannt wurde Tomita durch seine Umsetzungen vorwiegend klassischer Stücke auf Synthesizer. 1974 brachte Isao Tomita Klavierstücke von Claude Debussy unter dem Titel Snowflakes Are Dancing heraus. 1975 erschien seine vermutlich bekannteste Arbeit, Pictures at an Exhibition, von Modest Mussorgski ursprünglich für Klavier komponiert, als Synthesizer-Fassung. 1976 setzte Tomita Gustav HolstsDie Planeten um.
Zu Beginn hatte er dabei einen Raketenstart mit Countdown von der Erde aus komponiert, in dem das Thema des Jupiters dominiert. Im selben Jahr veröffentlichte Tomita, neben einer Auswahl unterschiedlicher klassischer Werke, auf der Platte Kosmos auch eine Synthesizerfassung von John Williams’ Thema zum Film Star Wars, die mit einem kleinen Überraschungseffekt endet und sich übergangslos mit einem Fragment aus BeethovensFür Elise überschneidet.
https://www.youtube.com/watch?v=tlekvLN2MzM
Im Rahmen des Ars Electronica Festivals führte Tomita 1982 The Bermuda Triangle live in einer gläsernen, schwebenden Klang-Pyramide im Linzer Donaupark auf.[2] Auch der 1992 aufgenommene Soundtrack zur internationalen Fernsehproduktion Storm from the East ist keine Eigenkomposition von Tomita. Er basiert auf einem alten mongolischen Volkslied, welches über 15 Tracks variiert wird. Insgesamt hat Isao Tomita mehr als 31 Alben herausgebracht. 2011 wurde er für seine Tätigkeit als Komponist mit dem Asahi-Preis ausgezeichnet.
ist eine britische Band, die zu den Pionieren des Canterbury Sound zählt. Sie formierte sich 1966 in Canterbury in England und spielte dort anfangs eine zentrale Rolle in der Musikszene.
6. Juni 1970. Thirdth – Softmachine diese Musik erforscht die aufkommende Jazz-Fusion Epoche, wie sie auf Miles Davis‘ Bitches Brew zu finden ist, das nur wenige Monate zuvor veröffentlicht wurde. Thirdth markiert den wichtigsten Schritt von Soft Machines vielen Veränderungen im musikalischen Genre auf deren Karriereweg und vervollständigt ihren Übergang von psychedel-ischer Musik zu Jazz.????????????✡?????????
The Soft Machine war der Titel eines Romans von William S. Burroughs, nach dem sich die Gruppe benannte. Sie bestand in ihrer ersten Inkarnation aus dem australischen BeatnikDaevid Allen (Gitarre), zwei Mitgliedern der Gruppe Wilde Flowers: Kevin Ayers (Bass) und Robert Wyatt (Schlagzeug, Gesang) sowie Mike Ratledge (Keyboards), der schon 1962/63 mit Allen, Wyatt und den Brüdern Brian und Hugh Hopper musiziert hatte und live aufgetreten war. Allen hatte Burroughs in Paris kennengelernt und von diesem die Erlaubnis zur Verwendung des Gruppennamens erhalten.
Von Anfang an setzten Soft Machine auf ein eigenes künstlerisches Konzept. Sie experimentierten mit Lightshows und Tonbandcollagen. Es entstanden erste Demo-Aufnahmen, die erst 1981 auf dem Album At the Beginning veröffentlicht wurden. Die zu dieser Zeit entstandenen Aufnahmen bewegten sich musikalisch noch sehr im kompakten Format üblicher Popsongs. Kurzzeitig spielte auch der Gitarrist Andy Summers mit, er verließ die Band aber bald wieder. Als nach einem Engagement in Frankreich Daevid Allen die Wiedereinreise nach Großbritannien verweigert wurde, blieb er in Frankreich und gründete Gong, Soft Machine nahm als Trio ihre erste LP auf, The Soft Machine (1968).
Soft Machine gehörte in den Jahren 1967 und 1968 zu den Hausbands des legendären UFO Club in London, wo sie oft gemeinsam mit Pink Floyd auftraten.
Ein halbes Jahr später gründete Cardenal zusammen mit dem Schriftsteller William Agudelo eine nach urchristlichen Vorstellungen ausgerichtete Kommune auf der Insel Mancarrón in der Solentiname-Gruppe des Großen Sees von Nicaragua. Dort schrieb er sein in Deutschland bekanntestes Buch: Das Evangelium der Bauern von Solentiname (1975; dt. 1977). 1970 ging er für mehrere Monate nach Kuba, wo sein Kubanisches Tagebuch (1972; dt. 1980) entstand. 1973 besuchte er erstmals die Bundesrepublik Deutschland.
Am 13. Oktober 1977 besetzte er mit einer Gruppe Bauern aus Solentiname die Kaserne der Guardia Nacional de Nicaragua von San Carlos.[5] Die Einrichtungen in Solentiname wurden kurz darauf von den Soldaten Somozas zerstört. Cardenal ging nach Costa Rica ins Exil und schloss sich der sandinistischen Befreiungsfront FSLN an.
Zerschneide den Stacheldraht. Südamerikanische Psalmen. Mit einem Nachwort von Dorothee Sölle. Wuppertal 1967.
Ernesto Cardenal war Marxist und Priester, der bis zuletzt fest davon überzeugt war, dass sich Christentum und ein Sozialismus mit menschlichem Antlitz miteinander verbinden lassen. In den Siebziger Jahren unterstützte er den Kampf der sandinistischen Befreiungsfront (FSLN) gegen den Diktator Anastasio Somoza. Nachdem die FSLN 1979 Somoza gestürzt hatte, bekleidete Cardenal bis 1987 das Amt des Kulturministers der sandinistischen Regierung unter Daniel Ortega. Mit dem einstigen Kampfgefährten wollte Cardenal später nichts mehr zu tun haben. Er nannte Ortega korrupt und diktatorisch.Aber auch mit dem damaligen kirchlichen Oberhaupt der katholischen Kirche lag Cardenal wegen seines linksgerichteten politischen Engagements über Kreuz. Papst Johannes Paul II. verbot ihm 1985 die Ausübung seiner priesterlichen Ämter. Beindrucken ließ sich Cardenal davon nicht.
Moderne Psalmen
Verbunden hat Ernesto Cardenal seinen Kampf für soziale Gerechtigkeit mit einem unermüdlichen literarischen Schaffen. Als ihn in Lateinamerika noch kaum einer kannte, machte ihn der damalige Verleger des Wuppertaler Peter-Hammer-Verlages, Hermann Schulz, in Nicaragua auf eigene Faust ausfindig. Er hatte lediglich ein Gedicht von ihm gelesen, so erzählte Hermann Schulz, selbst Schriftsteller, im Gespräch mit Angela Gutzeit. „Daraus wurden dann mehr als 40 Buch-Publikationen im Laufe der Jahre“, so Schulz. „Am Anfang standen die Psalmen, das heißt, moderne Psalmen-Nachdichtungen.“ Das Ganze sei verlegerisch in den politische bewegten Zeiten Ende der 60er Jahre in der Bundesrepublik „ein Riesen-Erfolg“ gewesen.
Das Reich Gottes auf Erden
Cardenal galt bald als einer der bedeutendsten Dichter Nicaraguas und darüber hinaus. Mit seinen Büchern „Gesänge des Universums“ oder „Das Evangelium der Bauern von Solentiname“ ging er auf Reisen. Besonders in Deutschland fanden seine Texte und Gedichte großen Anklang. „Er war eigentlich ein Mystiker“, so Hermann Schulz. „Alles, was er geschrieben hat, vor allen Dingen in den letzten 20 Jahren, da geht es um das Reich Gottes auf Erden.“ Das sei eine recht fundamentalistische Haltung, so der ehemaliger Wuppertaler Verleger – eben der tiefere Sinn seines Glaubens an den Sozialismus und an einen Kommunismus gewesen. Cardenals Verse seien manchmal etwas einfach gestrickt gewesen, aber trotzdem steckte dahinter ein sehr kluger Kopf, so der Resümee von Hermann Schulz.
Ernesto Cardenal wurde 1980 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. 2005 war er sogar für den Literaturnobelpreis nominiert.
Psalm 22 nach Ernesto Cardenal (1967)
Mein Gott, mein Gott – warum hast Du mich verlassen?
Ich bin zur Karikatur geworden,
das Volk verachtet mich.
Man spottet über mich in allen Zeitungen.
Panzerwagen umgeben mich,
Maschinengewehre zielen auf mich,
elektrisch geladener Stacheldraht schliesst mich ein.
Jeden Tag werde ich aufgerufen,
man hat mir eine Nummer eingebrannt
und mich hinter Drahtverhauen fotografiert.
Meine Knochen kann man zählen wie auf einem Röntgenbild,
alle Papiere wurden mir weggenommen.
Nackt brachte man mich in die Gaskammer,
und man teilte meine Kleider und Schuhe unter sich.
Ich schreie nach Morphium, und niemand hört mich.
Ich schreie in den Fesseln der Zwangsjacke,
Im Irrenhaus schreie ich die ganze Nacht,
im Saal der unheilbar Kranken,
in der Seuchenabteilung und im Altersheim.
In der psychiatrischen Klinik ringe ich schweissgebadet mit dem Tod.
Ich ersticke mitten im Sauerstoffzelt.
Ich weine auf der Polizeistation,
im Hof des Zuchthauses,
in der Folterkammer
und im Waisenhaus.
Ich bin radioaktiv verseucht,
man meidet mich aus Furcht vor Infektion.
Aber ich werde meinen Brüdern von Dir erzählen.
Auf unseren Versammlungen werde ich Dich rühmen.
Inmitten eines grossen Volkes werden meine Hymnen angestimmt.
Die Armen werden ein Festmahl halten.
Das Volk, das noch geboren wird,
unser Volk,
wird ein grosses Fest feiern.
Eastley studierte zunächst Malerei und Graphik an der Newton Abbot Art School, um dann 1972 sein Kunststudium mit einem Bachelor an der Middlesex University abzuschließen. Zu seinen Werken gehören Kompositionen für Filme, Tanzstücke und Performances, bei denen der Künstler auch mit David Toop, Brian Eno, Peter Cusack oder Peter Greenaway zusammenarbeitete.
Eastley schafft Klangskulpturen aus scheinbar einfachen Materialien: So realisierte er in Deutschland vier Außeninstallationen aus Äolsharfen, in denen Wind Klänge erzeugt; auch erzeugte er Klänge durch Eis oder Wasserkraft. Im Innenraum produzierte er Klänge durch strombetriebene kinetische Installationen. 2017 war Eastley als Gast des DAAD-Künstlerprogramms in Berlin.
Harrison studierte in der High School in New Orleans unter Ellis Marsalis (der ihn in Bebop und Post-Bop Stilen unterrichtete), er zählt aber auch Drummer wie Roy Haynes (mit dem er 1979 arbeitete) und Art Blakey sowie Jack McDuff zu seinen Lehrmeistern sowie den klassischen New-Orleans Jazz. Sein Vater Donald Harrison Sr. war eine prominente Figur in der lokalen Tradition der „Mardi Gras– Indians“, die im Karneval die afrikanische Tradition von „call and response“-Gesängen (chants) pflegen (Harrison jr. selbst ist Big Chief der „Congo Nation“, in dem er auch seine eigenen Kostüme entwirft). In den 1980er Jahren spielte er (ab 1981) in Art Blakeys Jazz Messengern, in der Bigband von Dino Betti van der Noot und in einer Band mit Terence Blanchard bis 1989, der ebenfalls aus New Orleans stammt. In den 1990er Jahren spielte er mit den neu zusammengestellten The Headhunters, der Tour-Band von Herbie Hancock.
Harrison kann in fast allen Jazz-Stilen spielen. Er selbst sieht sich als Begründer und Protagonist eines „Nouveau Swing Styles“, der Swing-Rhythmen mit Rhythm and Blues, Hip-Hop, Mardi-Gras-Indian-Music und Reggae mischt. Hinzu kommen Ausflüge in Rap und Funk.
als lose Zusammenkunft von Trommlern initiiert. Später verkleinerte sich die Gruppe und bestand ab 2000 aus Jaki Liebezeit, Reiner Linke, Maf Retter und Manos Tsangaris.[1]
Die Band entstand als Teil der Stollwerck-Szene. Seit ihrer Gründung vor fast 35 Jahren spielt das Ensemble hauptsächlich in gemeinsamen Sessions; die erste Quartett-Besetzung der Gruppe bestand aus Jaki Liebezeit, Reiner Linke, Manos Tsangaris und Frank Köllges. Nach Köllges‘ Ausscheiden 1995 nahm Gero Sprafke dessen Platz ein, den 2000 wiederum Maf Retter übernahm. Teilweise erweitert sich das Ensemble seit 2006 mit Olek Gelba zum Perkussions-Quintett.[2]
1986 spielte das Ensemble die Musik zum ersten Trailer des Kölner Filmhauses, den Josef Stöhr realisierte. „In dem Animationsfilm blinken die Kölner Straßen, bringen aggressive Pressluftmännlein Kirchen und Kapellen ins Schwingen, passend dazu das Drumming von Drums Off Chaos.“[3] Es eröffnete 1998 das Festival Romanischer Sommer in Köln und trat auch auf dem Festival Mercat de Músicaim spanischen Vic[4], auf dem Kilkenny Arts Festival[5] sowie unter anderem in der Kölner Philharmonie und der Philharmonie Luxembourg auf. Drums Off Chaos haben auch Konzerte mit Maria de Alvear, mit Thomas Kessler und in den letzten Jahren mit Jens-Uwe Beyer und Dominik von Senger gegeben.
Can waren hochkonzentrierte Forscher. Die Hälfte der Band hatte beim Avantgarde-Komponisten Karlheinz Stockhausen studiert und Schlagzeuger Jaki Liebezeits Beats vermieden alle Rock-Assoziationen. Kein Rock also; und „Krauts“, also Deutsche – auf die Sänger traf auch das nicht zu. In den ersten zwei Jahren gehörte der Posten Malcolm Mooney, einem US-Amerikaner, der nicht zum Vietnamkrieg eingezogen werden wollte. Was ihm psychisch nicht gut bekam. Der Legende nach hatte Mooney einen Zusammenbruch, im Zuge dessen er nicht aufhörte, die Worte „upstairs, downstairs“ zu singen. Knapp 30 Jahre später stieß er wieder zur Band. 1970 übernahm der Japaner Damo Suzuki seine Rolle und war bis 1973 auf vier Can-Alben vertreten. Und vielleicht sogar den prägendsten: „Soundtracks“, „Tago Mago“, „Ege Bamyasi“ und „Future Days“ sind Platten, deren Einfluss man bis heute hört. Besonders deutlich vielleicht bei Stereolab.
Sounds wie der Synth in „Vitamin C“ waren prägend für minimalistische elektronische Tanzmusik oder etwa Post-Rock. Selbst Post-Punk, der das Gegenteil von 70er-Rock war, zehrte von Cans Erbe. Womöglich waren Can tatsächlich kein Krautrock – das liegt einzig im BetrachterInnenauge. Keine Ansichtssache hingegen: Cans Einfluss auf die Musik nach 1968 ist nicht zu unterschätzen.
Damo Suzuki wurde am 16. Januar 1950 geboren und wird heute 70 Jahre alt. Er war Sänger der Band Can unter anderem auf dem Album „Ege Bamyasi“ (1972). Von diesem stammt unser heutiger Track des Tages „Vitamin C“. Hört ihn Euch hier an:
https://www.youtube.com/watch?v=iPWqEIiWU9c
(* 16. Januar1950) ist ein Kölner Sänger japanischer Abstammung. Er war Sänger der Gruppe Can von 1970 bis 1973 und ist seit 1983 mit seiner Solo-Karriere beschäftigt, hauptsächlich mit eigenen Projekten, zurzeit dem Damo Suzuki’s Network.
Sein Markenzeichen ist improvisierter Gesang zu psychedelischer Musik.
Damo Suzuki ist in der Präfektur Kanagawa, Japan, geboren und aufgewachsen. Er wurde von den Can-Mitgliedern Holger Czukay und Jaki Liebezeit in München als Straßenmusikant entdeckt und sofort engagiert. Er absolvierte noch am gleichen Abend seinen ersten Auftritt mit der Band. Er blieb vier Jahre Mitglied bei Can und nahm unter anderem das Album Tago Mago, das als das beste der Gruppe gilt, auf. 1974 verschwand er von der Bildfläche.
1983 tauchte er wieder in der Öffentlichkeit auf und spielte bei verschiedenen Bands wie Dunkelziffer oder Phantom Band um Jaki Liebezeit, bevor er die Damo Suzuki Bandgründete. Ab 1990 nannte sich die Band dann Damo Suzuki & Friendsund schließlich Damo Suzuki’s Network. 1997 gründete er sein eigenes Label Damo’s Network, unter dem er eine Reihe Alben veröffentlichte, die ausschließlich Live-Material enthalten. 2004 ging er als Sänger für die Hamburger Band Passierzettel auf eine kleine Deutschland-Tournee.
Seit 1997 geht er immer wieder auf Tournee mit diversen Bands und Interpreten und verdient seinen Lebensunterhalt als Musiker. Seine Musik basiert wie früher schon auf Improvisation. Er reist in die verschiedensten Länder und spielt mit dortigen Musikern – den so genannten „Sound Carriers“.
Hildegard Kurt sprach mit Shelley Sacks über die Arbeit am Forschungszentrum für Soziale Plastik an der Brookes University in Oxford und über ein neues Verständnis von Ästhetik.von Hildegard Kurt, Shelley Sacks,
Hildegard Kurt Zum 90. Geburtstag und 25. Todestag von Joseph Beuys gab und gibt es derzeit eine Reihe von Ausstellungen. Beuys selbst sah seinen wichtigsten Beitrag zur Kunst im Erweiterten Kunstbegriff, wofür er die Formel »jeder Mensch ein Künstler« prägte.
Ab den späten 70er Jahren verwendete er synonym den Begriff Soziale Plastik. Shelley, als Beuys-Schülerin und interdisziplinäre Künstlerin hast du Ende der 90er an der Brookes University in Oxford mit dem Social Sculpture Research Unit (SSRU) das weltweit erste Forschungszentrum zur Sozialen Plastik mitbegründet und leitest es seitdem. Es gibt dort einen Master-Studiengang in Sozialer Plastik und die Möglichkeit, auf diesem Feld zu promovieren. Wie hast du es geschafft, dich einerseits von Beuys zu emanzipieren und zugleich zentrale Impulse von ihm weiterzuentwickeln?
Jimmy Boyle, am 9. Mai 1944 in Glasgow geboren, wurde mit 23 Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt für einen Mord, den begangen zu haben er bis heute bestreitet. Jahrelang galt Jimmy Boyle als »der gewalttätigste Mann Schottlands« (The Express). 1977 erschien seine Autobiographie A Sense of Freedom, die in Großbritannien zum Bestseller avancierte und als Fernsehserie verfilmt wurde.
1982 wurde Jimmy Boyle aus dem Gefängnis entlassen. 1986 veröffentlichte er seine Gefängnistagebücher The Pain of Confinement, die unter dem Titel The Nutcracker Suite fürs Theater adaptiert wurden. Jimmy Boyle ist heute ein international erfolgreicher Bildhauer. In New York wurde am Off-Broadway das Musical The Hard Man gespielt, das auf Boyles Lebensgeschichte basiert. Schlachtplan ist Jimmy Boyles erster Roman, der in England gleich nach Erscheinen auf die Bestsellerliste schoss und in Großbritannien ebenso wie nach der Publikation in Frankreich ein großes Presseecho hervorrief.
A harrowing tale of a habitual and brutal criminal. Boyle repeatedly resisted attempts by the Prison Service to dampen his temper. He was brutally assaulted many times by Prison Officers. He also assaulted many staff including a brutal attack causing an officer to lose his eye.
Shelley SacksIch kam zu Beuys als wohl noch sehr junge, aber doch ziemlich entwickelte Künstlerin, hatte viele Performances, Installationen, Aktionen gemacht, war aber vollkommen unzufrieden, was deren Wirksamkeit für soziale, politische oder auch ökologische Veränderungen angeht. Damals war ich bereits Vegetarierin, hatte Mishio Kushi gelesen, der schon in den frühen 70ern darauf hinwies, dass jedes Pfund Fleisch acht Pfund Getreide bedeutet. Nach meinen ersten drei Jahren mit Beuys kehrte ich 1975 nach Südafrika zurück, wo sich ein großer Aufstand anbahnte. Und ich fragte mich: Wenn die Idee der Sozialen Plastik wirklich über die Kunstwelt hinaus geht, muss das dann nicht auch für Menschen relevant sein, die nie etwas von Beuys oder Avantgarde-Kunst gehört haben? Wenn wirklich alle das Potenzial haben, »Künstler« zu sein, also die Fähigkeit entwickeln können, Dinge anders zu sehen und sich selbst unter schwierigen Bedingungen neue Lebensformen vorzustellen, wie konnte ich mit solchen Ideen arbeiten? Ein erster Schritt war, beim Aufbau von Kooperativen für alternative Arbeitsformen mitzuwirken. Dabei flossen auch Impulse von Leuten wie Ivan Illich und Paulo Freire ein.
HK Im Master-Studiengang Soziale Plastik kommen die Studierenden nicht nur aus der Kunst, sondern auch aus Bereichen wie Medizin, Psychologie, Bildung, Management und aus NGOs. Es gibt kein vorgegebenes Thema, keinen theoretischen Kanon und auch keine formalen Vorgaben für das, was man während seines Studiums entwickelt. SS Das stimmt nicht ganz. Die Formfrage ist zentral. Sie lautet: Wie finde ich die passende Form, um auf gleich welchem Arbeitsfeld, in gleich welcher Situation angemessen zu gestalten? Wenn du nicht von Anfang an in Dialog und Verbindung mit deinen eigenen Fragen und Themen kommst, wirst du kaum die Libido finden, die es braucht, um sich ausdauernd und wirkungsvoll einer Sache zu widmen. Es war großartig für mich, zu sehen, wie Beuys mit Studenten in Hamburg arbeitete, ohne je Themen oder Projekte vorzugeben. Er wollte die Menschen dazu bringen, mit dem zu arbeiten, was wirklich vorliegt. Man müsse, erklärte er, aus »innerer Notwendigkeit« heraus tätig werden – worauf, wie ich später feststellte, auch Nietzsche und Kandinsky hingewiesen haben. Wie das geschehen kann, blieb bei Beuys allerdings offen.
Es ist ein großer Unterschied, ob du in einer Kunstschule, überhaupt in einem Lernumfeld, Raum für wirkliche Freiheit schaffst oder die Leute nur sich selbst überlässt. Vor diesem Hintergrund habe ich während der letzten gut 30 Jahre das entwickelt, was wir jetzt hier in Oxford als »kreative Strategien« vermitteln: Methoden, um herauszufinden, was im eigenen Lebensfeld vorliegt, sich damit auseinanderzusetzen, in passender Form damit zu gestalten. Eine solche Praxis führt in das, was Beuys die »plastische Theorie« nannte. Denn es geht darum, wie man mit Ungeformtem oder einer gegebenen Situation arbeitet, dem Vorhandenen, Erhärteten, dem, wovon man spürt, dass es verwandelt werden kann und muss. HK Immer wieder staune ich darüber, was daraus entsteht: Helena Fox aus dem Master-Studiengang ist Psychiaterin mit langer Berufspraxis und beginnt nun, neue Formen der Begegnung mit ihren Patienten zu entwickeln. Sarah Thorne bringt das, was sie hier lernt, in ihre Arbeit als Aktivistin für das bedingungslose Grundeinkommen ein. Oder Wilfred Ukpong, ein anerkannter Künstler aus Nigeria mit seinem Promotionsprojekt: Er erkundet Soziale-Plastik-Strategien zur Selbstermächtigung in ökologisch und sozial verelendeten Dörfern im Niger-Delta, einer der größten Ölförderregionen der Welt. Ich wünschte, einen solchen Ansatz gäbe es auch in anderen Studiengängen. Wäre es für angehende Lehrer, Landwirte oder Ökonomen nicht genauso wichtig, sich von der eigenen »inneren Notwendigkeit« aus die nötigen Kenntnisse und Praktiken zu erschließen? Aufschlussreich in diesem Zusammenhang ist auch dein Verständnis von Ästhetik.
SS Ja, 1998 schlug ich auf der UNESCO-Konferenz »Kultur und Entwicklung« in Stockholm vor, Ästhetik neu zu definieren. Gemäß dem griechischen aisthetikos, »wahrnehmend«, sehe ich in Ästhetik das Gegenteil von Anästhesie oder Betäubung – also ein belebtes, verlebendigtes Sein. So verstanden ist Ästhetik die Fähigkeit, sich dem zu nähern, was uns in der Welt, unserem Umfeld und in uns selbst begegnet, berührt, bedrängt, und die Fähigkeit, darauf zu antworten. Damit bildet Ästhetik eine neue Grundlage für »Ver-antwort-ung«, so dass Verantwortung nicht mehr etwas ist, das moralisch per Gebot, Verbot oder als Pflichterfüllung von außen verordnet wird. HK Als wir uns vor etlichen Jahren erstmals begegneten, hatte ich gerade das »Tutzinger Manifest zur Stärkung der ästhetisch-kulturellen Dimension der Nachhaltigkeit« mitinitiiert. Das war ein Appell an die Politik, mehr als bisher Künstler und Kulturschaffende in die Nachhaltigkeitsstrategien einzubeziehen, da sie als Experten für kreativen Wandel Katalysatoren sein könnten. Inzwischen aber erscheint mir die Trennung zwischen Experten für Kreativität einerseits und den »gewöhnlichen« Menschen zunehmend fragwürdig. SS Oft hat man Beuys vorgeworfen, die Idee »jeder Mensch ein Künstler« sei Gleichmacherei und postuliere, alle hätten die gleichen Fähigkeiten. Doch meinte Beuys damit nicht, alle seien gleich, sondern dass jeder das gleiche Recht brauche, verschieden zu sein. Jeder müsse seine Fähigkeiten entfalten, für sich selbst und für den anderen. Und wenn wir jetzt weiterkommen, uns frei verwirklichen wollten, müsse jeder lernen, das eigene Leben verantwortlich zu gestalten. Im Grund sind alle Demokratie-Bewegungen und Bestrebungen, sich von falscher Autorität und Diktatur zu befreien, eben dieser Impuls: herauszufinden, wie wir unser Leben in einer gemeinsamen Welt formen und führen können. HK Bei »Über Lebenskunst«, dem Initiativprogramm der Kulturstiftung des Bundes zum Thema Nachhaltigkeit, scheint es ja auch keine wirkliche Trennung mehr zwischen Kunst und Nicht-Kunst zu geben. Du steuerst dort einen Beitrag mit dem Titel »Nachhaltigkeit ohne Ichsinn ist Unsinn« bei. Was bedeutet das?
SS Um wirklich zukunftsfähig zu werden, braucht es einen Sinn für das Sein aller Lebewesen, so dass wir sehen, fühlen, erkennen, wenn wir in ihr Terrain eindringen, wenn wir sie beeinträchtigen, ausbeuten oder vernichten. Wie können wir dieses aktive, wählende, entscheidende, verantwortliche, zum Antworten fähige Ich herausbilden, das sich im Einvernehmen mit anderen Menschen, anderen Lebewesen, Organismen und den Substanzen dieses Planeten entwickelt? Carl Gustav Jung sprach hier von »Selbst« und »Individuation«, Beuys vom »Ichsinn«.
Für Ökozentrik anstelle von Egozentrik zu plädieren, kann leicht zu einem Verneinen dieses Selbsts führen, weil man es mit Selbstbezogenheit verwechselt. Die Formel »Nachhaltigkeit ohne Ichsinn ist Unsinn« verweist auf die Notwendigkeit, ein seiner selbst bewusstes, selbstreflexives Ich herauszubilden, das, da es seine Wechselbeziehung mit anderen Wesen sieht, sich nicht verneint, sondern sich entwickelt und wandelt. HK Im Frühjahr hast du hier in Oxford eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel »Agents of Change and Ecological Citizenship – the Art of Changing One’s Mind(set)« initiiert, was auf große Resonanz stieß. Vielleicht weil dabei die Notwendigkeit, anders zu denken, als eine künstlerische Aufgabe betrachtet wird?
SS Für mich ist in der Tat das Denken der Ort, wo der plastische Prozess – zunächst unsichtbar – beginnt. In dem Buch ATLAS, das aus dem Soziale Plastik-Prozess »Ort des Treffens« in Hannover entstanden ist, habe ich über »Innigkeit« im Gegensatz zu »Innerlichkeit« geschrieben. »Innigkeit« ist ein Raum: ein innerer Raum, wo man sehen kann, was man sieht, hören kann, was man hört, und herausfinden kann, mit welchen Linsen man die Welt betrachtet. Das ist der Ort, wo wir Bewusstsein verändern können. Diese innere Arbeit kann sehr fordernd und anstrengend sein. Es ist eine Art Wärmearbeit, da Verhärtetes und Erstarrtes – Gewohnheiten, Haltungen, Denkmuster, scheinbar Selbstverständliches – durch Hitzezufuhr aus Willenskraft und Vorstellungskraft neu gestaltbar wird. HK Sobald wir Denken als etwas Plastisches betrachten und verstehen, beginnen wir, uns von dem starren, abstrakten, intellektualistischen Denken, wie es vielerorts vorherrscht, zu emanzipieren.
SS Man frage sich nur: Woher kommt eine Tat? Sie kann aus einer automatischen, gewohnheitsmäßigen Reaktion hervorgehen, oder sie kann ein bewusstes Handeln sein. Bei Letzterem gibt es irgendwo eine Bewegung. Und diese beginnt im Denken. Also sind das Denken und die Tat ein Kontinuum. Denken ist ein Handeln, nur das Material ist unsichtbar. Und Handlungen sind manifeste Gedanken. Um anders zu leben, muss uns diese primäre Werkstatt in und zwischen uns bewusst werden. Wir müssen lernen, mit unsichtbaren, aber realen Materialien und Werkzeugen zu arbeiten.
Beuys hat immer betont, dass Soziale Plastik von den unsichtbaren Materialien des Denkens, des Sprechens, des Austauschs mit sich und anderen handelt. Die »Organisation für Direkte Demokratie« und die Honigpumpe mit dem Prozess der »permanenten Konferenz« sind Beispiele dafür. Wenn aber dieses Arbeiten mit unsichtbaren Materialien sich nicht auch mit einem anderen, nicht mehr bloß materialistischen Lebensbild befasst, erschöpft es sich in Debattierclubs in Museen oder anderswo. Diskussionen führen ja keineswegs automatisch zu einem Umdenken und zu zukunftsfähigem Gestalten! Worauf es ankommt, ist zu verstehen, wie das Denken sich zu Form oder zum Handeln verhält und wie die inneren Formen – Denkgewohnheiten etc. – die äußere Welt prägen. HK Angesichts dessen, was derzeit zum Beispiel in Japan passiert, und überhaupt angesichts des Zustands der Welt fühlt man sich mitunter wie gelähmt und fragt sich, woher die Kraft für ein solches Arbeiten kommen soll.
SS Neben dem ökologischen Desaster, das Atomkraft anrichtet, liegt ihre Gefährlichkeit in dieser lähmenden Angst, die sie auslöst. Angst ist eines der größten Hindernisse für das feine und dabei radikale Arbeiten in jener unsichtbaren Werkstatt. Andererseits sind die derzeit sich häufenden Krisen, Desaster und revolutionären Evolutionen – siehe die arabische Welt – eine immense Gelegenheit, bewusster zu werden. Und dafür müssen wir arbeiten.
HK Jedenfalls kann einem im Vergleich mit den jetzigen Auf-, Aus- und Umbrüchen der Fall des Eisernen Vorhangs manchmal fast wie ein Sandkastenspiel vorkommen …
Zuletzt, Shelley, noch kurz zu Exchange Values, einem Soziale Plastik-Projekt von dir, das noch bis zum 21. August im Voegele Kulturzentrum in Zürich zu sehen ist. Kannst du in ein paar Sätzen erklären, was es damit auf sich hat? SS »Exchange Values« wurde ab 1996 mit Bananenbauern aus der Karibik entwickelt und war, bevor es jetzt in Zürich gezeigt wird, schon zehn Mal zu sehen, darunter auch beim Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung 2002 in Johannesburg. Am Beispiel der Banane beleuchtet dieses Projekt Fragen der Weltwirtschaft und des nachhaltigen Konsums. Inmitten einer Installation aus zehntausenden getrockneter Bananenschalen und Tonaufnahmen der Bauern, die von ihren Nöten, Träumen und Ideen erzählen, steht im Zentrum von »Exchange Values« ein großer, runder Tisch. Dort finden für alle offene Gesprächsforen und plastische Prozesse statt, bei denen der Zusammenhang von Imagination und Transformation wahrnehmbar wird und gemeinsam darüber nachgedacht wird, wie wir alle als soziale Künstlerinnen und Künstler eine demokratische und nicht ausbeuterische Welt mitgestalten können. Nach Zürich kann das Projekt an weiteren Orten eingesetzt werden. HK Shelley, hab herzlichen Dank für das schöne Gespräch.
HIldegard Kurt (52) ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin und praktisch im Sinn der Sozialen Plastik tätig. Sie ist Mitbegründerin des »und. Institut für Kunst, Kultur und Zukunftsfähigkeit«, leitet dessen Berliner Büro, hat in den letzten Jahren vielfach mit Shelley Sacks zusammengearbeitet und unterrichtet derzeit im Master-Studiengang Soziale Plastik an der Oxford Brookes University.
www.und-institut.de
Shelley Sacks (60) ist interdisziplinäre Künstlerin und Leiterin des weltweit ersten Forschungszentrums zur Sozialen Plastik an der Oxford Brookes University. Aufgewachsen in Südafrika und geprägt von mehr als zehn Jahren Zusammenarbeit mit Joseph Beuys, erforscht sie seit den 70er Jahren neue Kunstformen und deren Bedeutung für eine zukunftsfähige Gesellschaft.
www.social-sculpture.org Links, Literatur und Veranstaltungen von und mit Shelley Sacks: Links
www.social-sculpture.org, www.ortdestreffens.de, www.exchange-values.de
Literatur
Shelley Sacks und Wolfgang Zumdick: ATLAS. Zur Sozialen Plastik »Ort des Treffens«. Johannes M. Mayer Verlag, 2009 • Shelley Sacks: Exchange Values. Images of Invisible Lives. FIU-Verlag, 2007
Veranstaltung
Am 16. Oktober 2011 gibt es im Berliner Haus der Kulturen der Welt ein Treffen der Ende Mai gegründeten University of the Trees Berlin mit Shelley Sacks.
Anmeldung: info@universityofthetrees.org oder contact@und-institut.de
Boubacar Traoré (‚Kar Kar‘) (* 1942 in Mali) ist ein malischer Musiker.
Boubacar Traoré (auch Kar Kar), 1942 in Kayes im Nordwesten Malis geboren, fing in den späten 1950er Jahren an Gitarre zu spielen. Beeinflusst wurde er von Kassonké (einer lokalen Spielart), afrokubanischer Musik und amerikanischem Blues. Das Gitarrespielen lehrte ihn sein älterer Bruder, der während der 1950er Jahre in Kuba Musik studierte.
1960/61 verließ Boubacar Traoré Kayes und arbeitete als Schneider in Bamako.
Er gründet die „Pionniers Jazz“.
Berühmt wurde er ab 1963 in Westafrika mit Titeln wie „Mali Twist“, „Kar Kar Madison“ und „Kayes Ba“. Seinen Spitznamen Kar Kar bekam er als Fußballer: ‚karikari‘ sagt man, wenn ein Spieler zu viel dribbelt. Er nahm für ‚Radio Mali‘ insgesamt acht Stücke auf – gesungen auf Französisch und Maninka. Die Ähnlichkeit zwischen dem in den frühen 1960er Jahren in der westlichen Welt populären Musik- und Tanzstil Twist und dem Twist, den Kar Kar nur mit Gitarre und Percussion begleitet sang, ist eher ideell, Traoré imitierte ihn lediglich mit seinem „ta-ra-ra“-Chorus. Boubacar Traoré (Kar Kar) ist der Elvis Presley, der Chuck Berry Malis, er trat oft mit einer schwarzen Lederjacke bekleidet auf und wurde deswegen „Kar Kar, le blouson noir“ genannt.
Der „Mali Twist“ erklang jeden Morgen im Radio und forderte die Bevölkerung auf, das seit 1960 unabhängige Mali mitzugestalten.
William Richard „Bill“ Frisell (* 18. März1951 in Baltimore, Maryland) ist ein US-amerikanischerGitarrist. Er wird meist als Jazz-Musiker kategorisiert, hat aber auch in anderen musikalischen Genres von Pop und Filmmusik bis zur Neuen Musik gearbeitet. Er war neben John Scofield und Pat Metheny einer der bekanntesten und anerkanntesten Gitarristen der 1980er- und 1990er-Jahre und gilt als einer der individualistischsten und innovativsten Gitarristen.
Bill Frisell lernte als Kind Klarinette, bevor er zur Gitarre wechselte. Über die Musik Wes Montgomerys entdeckte er den Jazz. Auf der Berklee School of Music in Boston war Pat Metheny ein Kommilitone. Frisell lernte unter anderem bei Jim Hall. Während eines Aufenthaltes in Europa machte er die Bekanntschaft des Jazzproduzenten Manfred Eicher, der ihn mit Musikern seines Labels ECM wie etwa Jan Garbarek und Paul Motian aufnahm. Mit Motian spielte Frisell bis zu dessen Tod 2011 auf zahlreichen Konzerten und Platten zusammen, vorwiegend mit dem SaxophonistenJoe Lovano. Die Musik dieser Zeit war von einem zarten und schwebenden Klang geprägt.
Den größten Teil der 1980er-Jahre lebte Frisell in New York City und war in der dortigen Downtown-Musikszene aktiv. Er arbeitete in dieser Zeit häufig mit John Zorn zusammen, unter anderem als Mitglied der Band Naked City. Frisell leitete in diesem Zeitraum auch ein eigenes Trio mit Kermit Driscoll (Bass) und Joey Baron (Schlagzeug). Seine Musik entwickelte sich in dieser Zeit mehr zu einem zupackenden, gerade in der Zusammenarbeit mit John Zorn auch oft „lärmenden“ Sound.
Ein besonderes Charakteristikum der Musik Bill Frisells ist sein individualistischer Sound, von Peter Erskine schon früh als „one-in-a-million sound“[1] gerühmt, der in den 1990er-Jahren oft als „singend“ beschrieben wird. Er erweiterte das klangliche Spektrum seines Spiels später jedoch zunehmend, auch mithilfe elektronischer Effekte wie Hall oder Sampling. Inzwischen verfügt er über ein ausgesprochen breites Repertoire von Ausdrucksmöglichkeiten auf seinem Instrument, bleibt aber immer auf Anhieb erkennbar. John Scofield, der ihn als einen seiner Lieblingsgitarristen bezeichnete, meinte dazu: „Er transzendiert die Gitarre. Er beherrscht, was er macht – ein emotionaler und lyrischer Musiker.“[2]
Galland stammt aus einer musikalischen Familie. Im Alter von drei Jahren bekam er sein erstes Schlagzeug. Mit neun Jahren entschied er sich für klassischen Schlagzeugunterricht, den er am Konservatorium von Huy erhielt. Als er elf Jahre alt war, begann er sich für Jazz zu interessieren und mit Freunden wie Eric Legnini und Jean-Pierre Catoul aufzutreten. Später veröffentlichte zwei Alben mit dem Eric Legnini Trio.
1988 traf er den Gitarristen Pierre Van Dormael; mit Fabrizio Cassol und Michel Hatzigeorgiou gründeten sie die Nasa Na Band. Nach einer Afrikareise entstand hieraus ohne von Van Dormael die Band Aka Moon, mit der er international tourte und beinahe 20 Alben einspielte. 2011 gründete er seine Band Lobi mit dem Akkordeonisten Petar Ralchev, Magic Malik, Malcolm Braff, Carles Benavent und dem Perkussionisten Misirli Ahmet, mit der 2012 ein Album entstand.
Trondheim Voices (gegründet 2001 in Trondheim, Norwegen) ist eine norwegische Gesangsgruppe, die vor allem für ihre improvisierten Auftritte im Jazz-Genre bekannt ist.
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Trondheim Voices begann als Weihnachtskonzert, das 2001 vom Midtnorsk Jazzsenter (MNJ) initiiert wurde, und entwickelte sich anschließend zu einer ständigen Gruppe mit einem konsistenten Vokalensemble und einem speziell angefertigten Repertoire.
Das staatlich unterstützte Ensemble hatte bis zu fünfzehn Sänger. Heute zählt das Ensemble acht bis neun Sänger, und sowohl die Crew als auch die künstlerischen Leiter variieren von Projekt zu Projekt. Unter anderem hatten Live Maria Roggen, Eldbjørg Raknes und Tone Åse zusammen mit «Cirka Teater» ein künstlerisches Verzeichnis für Projekte.
Trondheim Voices ist eine Abteilung mit hoher Priorität am MNJ (Midtnorsk Jazzsenter) mit Tone Åse als künstlerischem Leiter. Beim «Trondheim Kammermusikkfestival» 2004 spielten sie Kompositionen von Live Marie Roggen und Eldbjørg Raknes (ausgestrahlt von NRK P2). Sie traten 2003 beim Moldejazz und 2006 erneut in der Produktion Norwegian Sanctus von Terje Bjørklund in Interaktion mit den Trondheimer Solisten Arve Henriksen und Stian Westerhus auf. Sie haben die Show «Bingo» bei «Olavsfestdagene» 2008 mit Texten von Siri Gjære und Musik von Elin Rosseland,Ståle Storløkken und Live Maria Roggen uraufgeführt. Im Jahr 2010 veröffentlichten sie ihr erstes Album.
Der Pianist und Komponist Jon Balke schrieb ein Auftragswerk für das Vokalimprovisationsensemble Trondheim Voices und die Schlagzeuggruppe Batagraf, das im Moldejazz 2011 aufgeführt wurde.
Fünf Jahre nach seinem letzten Album mit dem Gondwana Orchestra, „Into Forever“, meldet sich der in Manchester lebende Musiker und Künstler Matthew Halsall mit einer neuen Band zurück. Erneut in der Form reduziert, eröffnet sich reichlich Platz für die einzelnen Instrumente und Musiker.
„Salute To The Sun“ (Gondwana/Groove Attack) entstand über einen langen Zeitraum aus wöchentlichen Sessions. „Es war eine sehr erfüllende Art, gemeinsam zu spielen, und ich denke, diese Energie kann man auf dem neuen Album spüren. Die neue Band besteht aus brillanten jungen Musikern, und ich habe es sehr genossen, zu entdecken, wohin dieser spezielle Mix aus Persönlichkeiten die Musik führen würde“, sagt Halsall.
Das gesamte Album basiert auf Improvisationen der Band, und über sein ohnehin sanftes und wunderschönes Trompetenspiel transportieren sich inspirierende, wahrhaft heilende Melodien.
„So ließ ich mich nicht nur direkt von meiner neuen Band und insbesondere von unseren monatlichen Kellerkonzerten im YES in Manchester inspirieren, sondern ich hörte mir auch Ambient und Field Recordings des Regenwaldes an und tauchte in die Kunst von Henri Rousseau, Peter Doig und Paul Gauguin mit ihren Darstellungen exotischer Paradiese ein.“
Diese Inspirationen setzte er mit perkussiven Elementen sowie Kalimba und Marimba um. Matthew Halsall gelingt es mit seiner Musik, dem Hörer einen Raum für die Flucht aus dem Alltag zu schaffen und gleichzeitig das Bewusstsein für einfache, natürliche Dinge mehr in den Vordergrund zu stellen. Keine andere Form der Therapie oder Meditation ist mehr notwendig. Reflexion ist gut, gerade in diesen eher turbulenten, unsicheren Zeiten.
(* 8. Juli 1958 in New York) ist ein New Yorker Roots-Rockgitarrist aus San Francisco, der für die Aufnahme einer Reihe von hauptsächlich instrumentalen Alben bekannt ist. Er ist auch dafür bekannt, mit Norah Jones Mitglied von The Little Willies zu sein.
Campilongo spielt hauptsächlich Fender Telecaster-Gitarren. Er verwendet eine hybride Technik für die rechte Hand, bei der sowohl ein Plektrum als auch seine Finger verwendet werden. Er hält einen Mandolinenpickel zwischen Daumen und Zeigefinger, während er mit dem mittleren und vierten Finger zupft.
Er ist Lehrer und Redakteur für das Guitar Player Magazin.
Jim Campilongo – guitar Nels Cline – guitar Chris Morrisey – bass Josh Dion – drums
Tintinnabuli (lateinischtintinnabulum‚Klingel, Schelle‘) ist ein Kompositionsstil des estnischen Komponisten Arvo Pärt, den er erstmals in seinem Stück Für Alina (1976) und später in Spiegel im Spiegel (1978) verwendete. Dieser einfache Stil ist von der mystischen Erfahrung des Komponisten mit Kirchengesang geprägt. Musikalisch ist Pärts Tintinnabuli-Musik von zwei Stimmen bestimmt: die erste (auch „Tintinnabuli-Stimme“ genannt) umfasst einen Dreiklang, der in Arpeggien gebrochen wird, die zweite bewegt sich in diatonischen Schritten.[1]Die Werke sind oft langsam und meditativ im Tempo und minimalistisch in Notation und Aufführungspraxis. Seit 1970 hat sich Pärts Kompositionsweise etwas erweitert, aber im Großen und Ganzen bleibt der Effekt derselbe.
Tintinnabuli Mathematica ist ein Experiment zur Programmierung der Tintinnabuli-Kompositionsmethode von Arvo Pärt. Der Prozess besteht aus zwei Phasen. Zunächst wird ein melodischer Part (oder eine M-Stimme) durch Generieren einer Reihe von Noten und Timings erstellt. Dann werden harmonische Tintinnabuli-Parts (T-Stimmen) erzeugt, indem Transformationsregeln auf die Melodie angewendet werden.
Um eine Melodie zu erzeugen, wurde ein Programm geschrieben, um Noten von einer Skala auszuwählen, die in diesem Fall ein natürliches Moll ist, d.h. alle weißen Noten auf einem Klavier ab A.
Zwei Arten von generativen Methoden werden verwendet: Zufallsauswahl und serienbasiert auf ganzzahligen Sequenzen (z.B. der Fibonacci-Sequenz oder der Reihe von Primzahlen). Die Zufallsmethoden umfassen eine gleichgewichtete Wahl der Tonhöhe und der Dauer, die über die gesamte Skala verstreute Noten erzeugt, und eine Zufallsmethode, die wandernde Melodien mit engen Tonhöhen erzeugt, deren Nähe je nach maximaler Intervallgröße variiert.
Bei der Random-Walk-Methode wird die Skala als zyklisch behandelt, sodass die Noten, wenn sie vom unteren Rand der Skala abweichen, oben wieder erscheinen und umgekehrt. Das Erzeugen von Notizen basierend auf Zahlenfolgen (entwickelt mit Hilfe der wunderbaren Online-Enzyklopädie der ganzzahligen Sequenzen) erzeugt eine Vielzahl von Mustern – von denen viele ziemlich vorhersehbar oder sich wiederholend sind, während andere fraktal und einige unregelmäßig sind, z.B. die Primzahlen. Eines der Probleme bei diesen Zahlenfolgen ist, dass viele von ihnen gegen unendlich tendieren, was schnell außerhalb der Reichweite des Instruments und unseres Hörbereichs liegen würde. In diesen Fällen enthält das Programm eine Modulo-Operation, die auf der Skalenlänge basiert, um die Zahlen im Bereich zu halten. Pärt verwendet manchmal algorithmische Muster in seiner Musik, ein klares Beispiel dafür ist Für Alina, wobei die Anzahl der Noten pro Phrase in einer Reihe von 1 bis 8 Noten und zurück wechselt.Cantus in Erinnerung an Benjamin Britten hat eine fraktale Struktur. Es besteht aus Schichten ähnlicher absteigender Parts mit unterschiedlichen Temporaten und Tonhöhenbereichen, die mit immer langsameren Raten und niedrigeren Bereichen gespielt werden. Matt Keils Analyse des Cantus zeigt, dass diese Technik als Messkanon bekannt ist, eine mittelalterliche Form der Komposition.
Das folgende Bild gibt einen Teil des Programmcodes wieder und zeigt ein Muster, das auf den Unterschieden zwischen aufeinanderfolgenden Primzahlen basiert. Da alle Primzahlen ungerade sind (außer 2), sind die Unterschiede alle gerade (außer der ersten). Die Unregelmäßigkeit der Primsequenz spiegelt sich auch in diesem Muster wider. Wie bei anderen Sequenzen tendiert dies schließlich zur Unendlichkeit, so dass es wie zuvor bei einer Modulo-Operation eingeschränkt wird.
Mathematica code to create an M-voice part by generating an integer sequence (the difference between consecutive prime numbers) and mapping the sequence onto pitches in a given scale.
Dies mit MAXMSP zu verwirklichen stellt kein wirkliches Problem dar.
Mit der Einbindung von Native sind unendliche viele Klangräume möglich.
Der zweite Teil des Prozesses besteht darin, eine Harmonie (T-Stimme) unter Verwendung der Tintinnabuli-Methode zu erzeugen. Ich hörte nicht nur die Musik von Arvo Pärt, sondern lernte auch diesen Prozess, indem ich Paul Hilliers Buch über Pärt las und die Partituren in der ECM-Sonderausgabe von Tabula Rasa studierte.
Es gibt sechs mögliche unterschiedliche T-Stimmen (ohne Oktavtransposition). Die T-Stimme wird durch einen strengen Prozess der Transponierung der M-Stimme erzeugt: Sie nimmt eine der drei Noten in der Dreiklang-Triade (ACE) auf, dh die nächste, nächstnächste oder am weitesten von der M-Stimme entfernte Note, entweder oben oder darunter. Somit gibt es sechs grundlegende Möglichkeiten, eine T-Stimme zu erzeugen, die wir als +1, +2, +3, -1, -2 und -3 bezeichnen können. Paare dieser Stimmen sind ähnlich und haben dasselbe Muster, außer wenn die M-Stimme eine der Noten der Triade belegt. Nach Hilliers Analyse verwendet Pärt nur vier der möglichen sechs T-Stimmen (+ 1, + 2, -1 und -2), wodurch unisono und Oktavtranspositionen vermieden werden. Pärt verwendet auch abwechselnde T-Voice-Muster.
Die Tintinnabulation in Pärt ‚Musik erfolgt in verschiedenen Formen: als einzelne harmonische Begleitung oder in Kombination auf demselben oder verschiedenen Instrumenten, gespielt als Solo, Duett oder mehr. Eine einzelne T-Stimme kann Variationen und Kombinationen der Transpositionsmethoden verwenden – beispielsweise durch Abwechseln über und unter der M-Stimme (+ 1, -1, + 1, -1,…), wodurch ein komplexeres harmonisches Muster erzeugt wird . Christophe Franco-Rogelio wies hilfreich darauf hin, dass es in Miserere arpeggierte Tintinnabuli-Stimmen gibt.
In diesen Stücken werden verschiedene Kombinationen der sechs grundlegenden T-Stimmen verwendet. Die Stimmen werden nicht immer gleichzeitig gespielt, sondern auch arpeggiert. Wenn Sie die Stimmen nacheinander versetzen, wie z. B. M, T + 1, T + 2, T + 3, wird ein aufsteigendes Arpeggio von T-Stimmen erzeugt, das der M-Stimme folgt.
Das Programm gibt MIDI-Dateien aus, die mit Synth1 und XILS 3 als synthetisierte Klingeltöne gesprochen werden. Einige der frühen Stücke sind auf SoundCloud verfügbar:
Diese Stücke stellen frühe Experimente mit diesem Prozess dar und die Ergebnisse sind relativ einfach und unraffiniert, zeigen aber auch eine Entwicklung im Laufe der Zeit.
Das erste Stück (TM1) enthält einen Fehler, da das Timing der drei Stimmen nicht synchronisiert wurde,obwohl sie auf demselben Satz von Tonhöhen basierten, was zu einer recht angenehmen, aber unbeabsichtigten losen Kohärenz führt.
Es gibt einen allgemeinen Fortschritt in Richtung größerer Komplexität, sowohl innerhalb jedes Stücks, während sich die Stimmen entfalten, als auch über die Reihe von Tracks hinweg.
Die Experimente dauern an, verfeinern den Algorithmus, manipulieren die Geräusche und schauen, wie die Methode erweitert werden kann. Ziel ist es nicht, Pärt ‚Musik zu emulieren, sondern seine Methode zu erkunden, indem ich sie selbst ausprobiere. Dieser Prozess könnte von Hand durchgeführt werden (ich habe es zuvor getan), aber ein Teil meines Interesses besteht darin, die Beziehung zwischen dieser Musiksprache und einer Programmiersprache zu untersuchen.
Zum Programmieren braucht es nur: Bleistift, ein Blatt Papier, Radiergummi und einen klaren Kopf!!
Die Tintinnabuli-Methode von Arvo Pärt ist eine Form der generativen Musikkomposition und hat daher eine natürliche Affinität zur Computerprogrammierung.
Tintinnabuli Mathematica vol.I – Album über Bandcamp erhältlich:
Obgleich Autodidakt wurde er mit acht Jahren professioneller Musiker mit der Havana Jazz Band unter Leitung von Tomás González. Er spielte mit seinem Vater, der ebenfalls Musiker war, dann mit einer jungen Band la Pandilla de los Cabezas de Perros, und im Alter von elf Jahren trat er der Band Cuba Mambo unter Leitung von Rolando García bei. Diese Band spielte in Guanabacoa, in der Nähe von Havanna, wo Changuito heute lebt.
1969 gründete er gemeinsam mit Juan FormellLos Van Van, wo er den Songo einführte, bei dem die Kombination von Perkussionsinstrumenten (Timbales, Cowbells, woodblocks, elektronische Trommeln und Becken) und die Schlagtechnik mit den Händen charakteristisch sind. Er blieb 22 Jahre bei der Gruppe, mit der er viele Alben aufnahm. Seit den 1990er Jahren begann er eine Solokarriere und nahm Alben unter eigenem Namen auf, von denen das Album Ritmo y Candela 1996 für den Grammy Award for Best Latin Jazz Album nominiert wurde. Er wirkte an Roy Hargroves Album Habana mit, das 1998 einen Grammy erhielt. Weiter spielte er Aufnahmen mit Cal Tjader, Hilario Durán, Flora Purim und Airto Moreira ein; auch war er am Album Lágrimas negras von Bebo Valdés und Diego el Cigala beteiligt, das 2004 einen Grammy erhielt.
Russell, dessen Vater Musik-Professor am Oberlin College war, erhielt seine Ausbildung als Schlagzeuger u. a. an der Wilberforce University. 1941 komponierte er sein erstes Werk, New World, für Benny Carter und wurde Mitglied von dessen Band. Nach der Einberufung im Zweiten Weltkrieg bekam er Tuberkulose, weswegen er längere Zeit in Hospitälern verbrachte. Wegen seiner Krankheit musste er auch seine Karriere als Schlagzeuger beenden – er wandte sich dann später dem Klavierspiel zu. Im Krankenhaus begann er sich intensiv mit Musiktheorie zu beschäftigen. Später ging er nach New York City, wo er Kompositionsschüler von Stefan Wolpe wurde und mit Musikern wie Miles Davis, Gerry Mulligan, Max Roach, Johnny Carisi und Charlie Parker zusammenkam. Er erhielt den Auftrag, für Dizzy Gillespies Orchester ein Stück zu komponieren. Es entstand Cubano Be/Cubano Bop, ein Stück, in dem er afro-kubanische Musik mit Jazzmusik verschmolz. Es wurde 1947 in der Carnegie Hall aufgeführt und machte ihn bekannt. 1949 nahm Buddy DeFranco Russells Stück Bird in Igor’s Yard auf, in dem er Einflüsse von Charlie Parker mit denen von Igor Strawinsky verband.
https://www.youtube.com/watch?v=Ry4cDPiqHCk
1953 erschien Russells musiktheoretisches Werk Lydian Chromatic Concept of Tonal Organization, das wesentlich zur Entstehung des modalen Jazz beitrug und wichtige Jazzplatten wie Kind of Blue (Miles Davis, 1959) oder A Love Supreme (John Coltrane, 1965) vorbereitete. Mitte der 1950er Jahre nahm er mit einem Sextett, dem neben Russell auch Bill Evans (über den Russells Theorien auch Miles Davis beeinflussten) und Art Farmer angehörte, The Jazz Workshop, sein erstes Album als Bandleader, auf. Für das Brandeis Jazz Festival schrieb er All about Rosie, New York, New York nach einer Dichtung von Jon Hendricks; es wurde von New Yorker Jazzgrößen wie Bill Evans, Max Roach, John Coltrane, Milt Hinton, Bob Brookmeyer und Art Farmer aufgeführt. Anfang der 1960er Jahre entstand sein Album Ezz-Thetic mit Eric Dolphy, Don Ellis und Steve Swallow. 1961 arrangierte er All About Rosie neu für die Gerry Mulligan Concert Jazz Band.
Daneben trat er mit seinem vierzehn Musiker umfassenden Orchester in den USA und Europa auf. Das Album The African Game von 1985 erhielt zwei Grammy-Nominierungen. Auf Einladung des Contemporary Music Network of the British Council unternahm er 1986 eine Tournee, in deren Gefolge das The International Living Time Orchestra entstand, mit dem Russell seitdem arbeitete. Dem Orchester gehören die Keyboarder Brad Hatfield und Steve Lodder, der Gitarrist Mike Walker, der Bassist Bill Urmson, die Schlagzeuger Billy Ward und Pat Hollenbeck, die Trompeter Stanton Davis, Tiger Okoshi und Stuart Brooks, die Saxophonisten Andy Sheppard und Chris Biscoe, der Klarinettist Pete Hurt und die Posaunisten Dave Bargeron und Richard Henry an.
Seit den späten 1980er Jahren entstand eine Reihe größerer Kompositionen wie Uncommon Ground (auf der CD The London Concert enthalten), An American Trilogy und die dreistündige Symphonie Time Line für Orchester, Jazzband, Chor, Rockmusiker und Tänzer.
Russell starb an den Folgen seiner Alzheimer-Erkrankung.