November 4th, 2020 by Afrigal

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Cardiophonie

Heinz Holliger

Heinz Robert Holliger (* 21. Mai 1939 in Langenthal) ist ein Schweizer Oboist, Komponist und Dirigent.

 

DLF – Seine Liebe zur Oboe entdeckte Heinz Holliger früh, auch wenn er zunächst Klarinette spielen musste. (picture alliance / dpa / H.J. Wöstmann )

„Cardiophonie“, ein Stück, das dem Rhythmus des Herzens folgt, gehört zu seinen Kompositionen: Heinz Holliger ist vor allem als Oboist weltberühmt geworden, aber auch als Komponist und Dirigent hat er sich einen Namen gemacht.

Heinz Holliger ist vor allem als Oboist weltberühmt geworden – als Komponist und Dirigent hat er sich längst auch über die Grenzen seiner Heimat, der Schweiz, hinaus einen Namen gemacht. Er lebt für und durch die Musik:

„Ich kann auch nicht ohne zu atmen überleben. Und Musik ist für mich wie atmen.“

Wie bei vielen anderen auch, war Holligers erstes Instrument die Blockflöte, doch die Liebe zur Oboe setzte sich schon frühzeitig durch:

„Ich wollte seit ich acht war unbedingt Oboe spielen. Mir hat dieses Instrument so gefallen, weil es das Idealbild einer schönen Stimme war für mich. Es war nicht so einfach, in dem Dorf, wo ich lebte, gab’s keine Oboen. Ich musste zuerst Klarinette spielen, weil man meinte, das sei auch schwarz und habe Klappen, also habe ich ein halbes Jahr ziemlich widerwillig Klarinette gespielt. Und dann durfte ich eben in die große Stadt, als Neunjähriger jede Woche mit dem Zug nach Bern fahren, allein. Das war schon ein großes Ereignis, allein das machen zu dürfen.“

„Eine Kunst der Mitte ist uninteressant!“

Seine Karriere begann 1959, als er im Alter von 20 Jahren den renommierten „Internationalen Oboen-Wettbewerb“ in Genf gewann. Auch seine Liebe zum Komponieren hat er früh entdeckt. Seitdem sorgt er mit außergewöhnlichen Klangwerken für gespaltene Reaktionen beim Publikum. Sein kompromissloses Credo lautet: „Eine Kunst der Mitte ist uninteressant!“

„Ich kann mir nur Außenseiter als Genies vorstellen. In der Mitte des Weges gibt es keine große Kunst, gibt es nur Kompromisse. Jeder große Maler, jeder große Dichter, jeder große Wissenschaftler, jeder große Komponist lebt in einer ungewöhnlichen Welt für sich, in einer nicht gewöhnlichen Welt.“

Holligers Kompositionen irritieren und überraschen – er arbeitet mit Naturklängen, mit alten Schweizer Dialekten und mit Gedichten. „Cardiophonie“, ist z.B. ein Stück, das dem Rhythmus des Herzens folgt. Seine Themen führen an die Ränder der menschlichen Existenz, er geht mit seiner Musik immer wieder an die bisher bekannten Grenzen.

„Cardiophonie“ – der Rhythmus des Herzens

„Das ist meine einzige Möglichkeit zu komponieren. Für mich ist Komposition auch eine Auseinandersetzung mit meinen eigenen Grenzen, oder meine eigenen Grenzen immer weiter wegzustellen, die Grenzen immer mehr zu erweitern. Ich habe einige Stücke, die ihre eigene Agonie auskomponiert darstellen – wie das 1. Streichquartett: Das ist so eine Verlangsamung eines perpetuum mobiles über 35 Minuten, und gleichzeitig wird auch die Spannung der Saiten immer lockerer, die Saitenstimmung wird runtergedrückt, der Bogen hat immer weniger Energie, die Bewegungen werden immer langsamer, bis am Schluss nur noch so Atemgeräusche von den Streichern hörbar sind und man merkt, dass ein Instrument nach dem anderen stirbt.“

Über die Liebe zur Musik, den speziellen Charme der Oboe und seine Leidenschaft für musikalische Grenzüberschreitungen hat Heinz Holliger mit Matthias Hanselmannn gesprochen.

https://www.youtube.com/watch?v=wF9Tf-0sDhY

https://www.youtube.com/watch?v=AR_7fNC093s

 

 

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August 7th, 2018 by Afrigal

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Robyn Schulkowsky

Perkussionistin und Komponistin.

Schulkowsky studierte an der University of Iowa und der University of New Mexico, Albuquerque, Schlagzeug und war von 1977 bis 1980 Soloschlagzeugerin des New Mexico Symphony Orchestra in Santa Fe. Zudem war sie Mitglied des Orchestra of Santa Fe und unterrichtete an der „University of New Mexico“. 1980 kam sie zu einem Aufbaustudium bei Christoph Caskel nach Köln.Sie lebt seither in Europa. Bereits in den frühen 1980er Jahren trat sie in Uraufführungen von Werken Karlheinz Stockhausens, Mauricio Kagels und Walter Zimmermanns auf.

Sie arbeitete mit Vertretern der neuen Musik wie John Cage, Kevin Volans (Mbira), Morton Feldman, Iannis Xenakis, Christian Wolff und Heinz Holliger zusammen und unternahm Tourneen durch ganz Europa, die USA, Japan, Korea, die Staaten der früheren Sowjetunion und Westafrika. Bei den Salzburger Festspielen 1993 trat sie mit dem Stück Con Luigi Dallapiccola von Luigi Nono (auf CD bei col legno). In jüngster Zeit führte sie Kompositionen von Rebecca Saunders, Tigran Mansurjan und Wolfgang Rihm auf und spielte mit Kim Kashkashian Werke von Luciano Berio ein.
Schulkowsky machte sich auch einen Namen als Improvisatorin, sowohl solo als auch in der Free-Jazz-Szene, insbesondere in Zusammenarbeit mit Lindsay Cooper, Derek Bailey und mit dem norwegischen Trompeter Nils Petter Molvær. In Ghana trat sie mit dem Schlagzeuger Kofi Ghanaba auf. Seit 2002 gab sie unter anderem in Montevideo, Buenos Aires und Salvador da Bahia Konzerte und unterrichtete dort gemeinsam mit Fredy Studer bzw. Joey Baron.

https://www.youtube.com/watch?v=nLAQvEQKRe0

https://www.youtube.com/watch?v=W0PZ4R8MMyY

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