November 13th, 2021 by Afrigal

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Anna Halprin

Anna Halprin (* 13. Juli 1920 als Hannah Dorothy Schuman in Wilmette, Illinois; † 24. Mai 2021 in Winnetka, Illinois[1]) war eine US-amerikanische Tänzerin und Choreografin.

 

BREATH MADE VISIBLE: ANNA HALPRIN, Anna Halprin, 2009. Argot Pictures/Courtesy Everett Collection Argot Pictures/Courtes; BREATH MADE VISIBLE: ANNA HALPRIN, Anna Halprin, 2009. Argot Pictures/Courtesy Everett Collection Argot Pictures/Courtes

Die Choreografin und Tanzpionierin Anna Halprin verstand ihre Kunst als Kraft, die die Welt verändern kann. Jetzt ist sie im Alter von einhundert Jahren gestorben.

Die Dinge des Lebens lassen sich an einer Hand abzählen:

Atmen, Bewegen, Berühren, Wahrnehmen, Zusammensein.

Es sind diese fünf Bausteine, aus denen sich das Lebenswerk der Choreografin Anna Halprin zusammensetzt: Kunst unter freiem Himmel, in die Straßen von San Francisco oder mitten hinein in die kalifornische Landschaft gepflanzt. Rituelle Happenings, um Gesellschaftskrankheiten zu kurieren und Ich-Wunden zu schließen. Denn, so Halprins Überzeugung, jeder Mensch vermag Krisen aus eigener Kraft zu überwinden, alle zusammen können die Welt verändern – und Tanz ist das Mittel der Wahl, wenn es um Selbstermächtigung und Vergemeinschaftung geht.

Diese Erfahrung hat die 1920 in Illinois geborene Künstlerin am eigenen Leib gemacht. Mit Mitte 50 erkrankte sie an Krebs und mobilisierte tanzend das eigene Selbstheilungspotenzial. Es war nicht die erste und nicht die einzige Pionierleistung, die Anna Halprin vollbrachte. 1945 war sie mit ihrem Mann, dem Landschaftsarchitekten Laurence Halprin, nach Kalifornien gezogen, zehn Jahre später gründete sie den revolutionären „Dancer’s Workshop“, der die Postmoderne befeuerte und Neuerinnen wie Trisha Brown, Simone Forti oder Yvonne Rainer gen Westen pilgern ließ.

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